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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1842
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- 1842-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1842
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- Deutsch
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429 17 stik zur Hülfe der Kunst, wie das 15. die Buchdrucker kunst zum Heil der Wissenschaft. Das von dem Künstler mit voller Freiheit auf Kupfer geschaffene Bild wird nicht mehr durch den Druck nach we nigen hundert Abdrücken abgenutzt, sondern auf dem schönsten Punkte seiner Vollendung (nachdem von der Platte eine kleine Zahl Abdrücke gemacht worden sind, um alle Rau heiten und Harten etwas zu mildern und abzurunden) als Urtypus gebraucht, um so viele galvano-plastische Abbildungen zu machen, als nur immer nvthig sein mögen. Bei diesem Verfahren erhalt man zuerst ein galvano plastisches Basrelief aller in die Platte eingestochenen Linien, welches wieder als Matrize für den zweiten Niederschlag dient, der nun „mit mykrometischer Genauigkeit alle die fein sten Ritzchen enthält, welche sich in der gestochenen Platte befinden." Es ist unmöglich, auf künstlerischem Wege eine auch nur entfernt ähnliche Gleichheit zweier Gegenstände zu bilden, wie sie hier die Natur selbst schafft. Von diesen galvano-plastischen Kupferplatten, deren man eine ganz belie bige Zahl machen kann, ohne die Originalplatte im minde sten zu vernutzen, werden die Abzüge auf Papier gemacht, welche nun durch die Vermehrung der Matrizen, ohne bemerk bare Abnahme der Güte, ins Unendliche fortgesetzt werden können. Es wird in Zukunft nicht mehr der Spekulationsgeist sein, der die schönsten Meisterwerke der Kupferstechkunst durch die Hand eines unglücklichen Stahlarbeiters mechanisch entstehen läßt, um in sclavischer Nachbildung das Original zu vervielfältigen, und auf diese Act den Voctheil zog, der dem schaffenden Künstler gehörte, sondern es ist die Wissen schaft, welche die Natur zwingt, mit der ihr nur allein mög lichen Vollkommenheit der Bildung, das geistige Produkt der Kunst in völlig gleichen Nachbildungen wiederzugeben, die das Eigenthum des Künstlers selbst bleiben- Ein Verleger, welcher eine Platte in Auftrag stechen läßt, und dieselbe allein besitzen will, wird auch dem Kupferstecher das Recht abkaufen müssen, galvano-plastische Nachbildun gen davon zu nehmen, welche mit der größten Leichtigkeit in einigen Theilcn modisizirt, als ein neues Produkt der Kunst geltend gemacht werden könnten. Von den mancherlei Versuchen der Galvano-Plastik, welche schon gemacht worden sind, ist mir noch kein schöne res Resultat bekannt geworden, als die Platte, welche Herr Professor vr. Böttger in Frankfurt von einer von mir gestochenen Kupferplatte hergestellt hat. Dieselbe ent spricht , bei der vollkommensten Gleichheit mit der Origi nalplatte, allen Anforderungen, welche rücksichtlich des Druckes an eine Platte gemacht werden können. Das galvanisch gewonnene Kupfer hat metallischen Klang, und seine Eigenschaften sind der Art, daß sie im Drucke eine gleiche Anzahl Abdrücke, wie die gewöhnlichen Kupfcrplattcn, zu halten scheint. Sie bietet zugleich ihre Oberfläche zu jeder beliebigen Behandlung des Stiches. Die Abdrücke dieser Platte sind jenen der ersten ganz gleich, indem verschiedene Drücke von einer und derselben Platte häufig mehr unter einander abweichen, als der Unter schied zwischen den Drücken der ersten und der galvanischen Platte beträgt. 410 Es handelt sich jetzt darum, diese für die Kunst so ersprieß liche Erfindung der Naturwissenschaften zunächst im Großen anzuwendcn und auszubeuten. Die Kupferstechkunst erhält durch sie wieder den Vorzug über alle Arten der Vervielfäl tigung, nicht allein in Bezug auf wahren Kunstwerth, son dern auch bezüglich der größer» Leichtigkeit im Handel. Kup ferstiche von dem ersten Werthe werden in Zukunft nicht mehr einzig im Besitze reicher Sammler, sondern in den Hän den aller Gebildeten sein; die Frage, ob ein Kunstwerk nicht etwa an Werth verliere, indem cs in den Händen aller ist, beantwortet sich leicht durch die Hinweisung aufdiestcrco- typirten Ausgaben unserer ersten Dichter, welche durch Cotta den Weg in die Hände und Herzen aller Deutschen gefunden haben. Eine solche Umwälzung der bestehenden Verhältnisse geht jedoch nicht mit einem Schlage, sondern erfordert die Zeit, welche dazu nöthig ist, ein größeres Publikum für die Kunst Börse in Leipzig am 28. Februar 1842. Im Vierzebnthater-Fuß. Kurz« Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. 3 Monat. Lng. Gesucht. Amsterdam . . . . — 139z — 139s Augsburg . . . . — 1021 — — — Berlin - 99z —. Bremen . . . . , — 108 s — — Breslau . 99z - — — Frankfurt a. M. . . - io,z —. — Hamburg . . . . 149z — 149 — London . — . 6,22 - Paris - 79 z — 79s - 79 Wien — 104 — — SouiSd'or 8s, Holl. Duc. 5, Lais. Duc. 5, Brest. Duc. 5, Paff.>Duc.4z Conv.-SpecieS u.-Gulden 3H. Cono.-Zchn- u. -Awanzig-ttr. 3^. empfänglich zu machen. Denn nur, wo sic Freude erregen, werden Werke der Künste gekauft; nur nach der Anzahl der geforderten Drücke kann sich der Preis eines Werkes hcrab- setzen, und nur bei einer ungewöhnlich großen Zahl von Ab drücken erscheint die Galvano - Plastik von derjenigen Wirk samkeit, welche ihr für die Kultur wünschenswert!) ist, und Welche sie im Lause der Zeit auch gewiß erhalten wird. Berichtigung. Den Zeitungsnachrichten, wonach eine hohe deutsche Bundesversammlung beschlossen haben soll, Buchhändler aus verschiedenen deutschen Ländern, vor Erlassung neuer Bun desgesetzlicher Bestimmungen für den literarischen Rechts zustand in Deutschland, zu vernehmen, kann aus sicherer Quelle widersprochen werden, indem dieselben allcnGrun - des ermangeln. Verbot» Die Leipziger Zeitung, das Frankfurter Journal, die Ober deutsche Zeitung und andere Blätter bringen gleichzeitig die Nachricht, daß der Telegraph von Gutzkow im Umfang der gesammten preußischen Monarchie verboten worden sei. Todesfall. Am 22. Febr. starb der Buchhändler E. Tr. Gotsch in Lübben. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marte.
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