für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HerauSgeg«den vou den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^ 92. Freitags, dm 21. October 1842. Noch einmal — Buchhändler-Etablissements. In Nr. 81 (res>>. 80) des Börsenblattes vom 13. Sep tember wird uns ein Aufsatz, „Buchhändler-Etablissements" betitelt, von Herrn A. L- Ritter in Arnsberg milgclheilt, welcher sich über eine Materie verbreitet, die jedem Preußi schen intelligenten Buchhändler wohl bekannt ist. Der Hr. Einsender beleuchtet nämlich und commentirt die Eabinets- Ocdre vom 23. Octbr. 1833 in Bezug auf Buchhändler- Etablissements und die Concesston für solche Seitens der Preuß. Regierungen. Alles was Herr N. uns hier mit theilt, kann in dem Handbuch von v. d. Hcyde über das Preuß. Eensur-Gesetz rc. genau aufgefundcn werden,— und welcher Preuß. Buchhändler sollte nicht das specielle Gesetz in Bezug auf die Eonccssion für Buchhändler kennen? Das wissen wir längst; — allein wie viele Concessionen in unserm Staate an Unbefugte gegeben werden, die in keinerHinsichtdemGesctze und den Mi niste rial- Verfügungen genügen können, und zur Conces- sion nicht befähigt sind, — darum handelt es sich! Was der langen Rede Entzweck des obigen Aufsatzes nun eigentlich sein soll, wird am Schlüsse gesagt; wir kön nen cs aber nicht billigen, daß der Herr R. etwas sehr super klug über den Einsender des Aufrufs in Nr. 60 lächelt, und nachträglich auch in seiner Weisheit die Angelegenheit des Zeitschriften-Debits gegen die Post in der Person des Herrn Friedrich in Siegen bekrittelt. Diese Angelegenheit ist außer von Jenem von vielen chrenwerthcn Männern vertreten worden, und wurde in Leipzig namentlich von 25 Anwesenden unterschrieben. Jene Unterzeichner und noch 30 Firmen, welche nicht anwesend waren, handelten im allgemeinen Interesse des Preuß. Sortiments-Handels, —und auch, war der Erfolg gut, für Herrn Ritter's Bestes. Es muß daher Jedermann höchst befremden, wenn man einen Sr Jahrgang. Sortiments-Eollegen so seine eigne Weisheit, daß er sich solcher Eingabe, die ohne den gewünschten Er so lg war, nicht angeschlossen, belächeln steht. Die Zeitschristen-Angelegenheit wird Seitens der Ver leger, der Sortimentshändler und des Publi kums von sehr verschiedenem Standpunkte besehen. Wenn die Preßzeitung in ihren Spalten die Angelegenheit im Interesse der Literaten und des Publikums beleuchtete, so steht solche auf ganz anderem Standpunkte als Herr R., von dem es schon eine undelicate Sache ist, diese Angele genheit in einer Person zu bespötteln, da viele sehr acht bare Eollegen mit Jenem, der den Muth hatte, sich für das Allgemeine als ersten Haltpunkt hinzustellcn, die Ein gabe gemeinschaftlich Unterzeichneten. Wie sich einige der letzten Nummern des Börsenblattes (Nr. 79), die Süd deutsche Buchhändler-Zeitung (Nr. 33) über die Angelegen, heit der Post aussprechen, möge Herrn R- belehren, daß es noch Viele giebt, welche nur bedauern, daß die Sache der Preuß. Sortiments-Händler bei der Post keinen bessern Erfolg hatte. Daß Herr Friedrich im Interesse des ganzen Buchhandels das Resultat veröffentlichte, konnte nur für den gestimmten Sortiments-Handel von Nutzen sein; — ebenso hatten die Unterzeichner wahrlich die Oef- sentlichkcit nicht zu scheuen. Von welchem Standpunkte diese Angelegenheit auch betrachtet wird, — den Sortimentshändlern kann ihr Recht dabei nicht bestritten werden, und cs istehren - voll und männlich, im Interesse des Allgemeinen für ein so vom Staate verkürztes Recht zu streiten. Ob der Zweck vollständig erreicht wird, werden kann, — ist eine andere Frage. Daß dieser Kampf der Sortim-- Händler kein zweckloser gewesen, und gerade durch die Veröffentlichung der ganzen Angelegenheit kein zweckloser sein wird, darüber darf Herr Ritter sich beruhigen. 179