für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HerauSgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^ 90. Freitags, den 14. October 1842. Zur Ncugroschen-Frage. Während Hr. Langewiesche in Barmen in Nr. 84 d. B.Bl. in einem größeren Artikel zu Gunsten der Beibehal tung der alteren Berechnungsweise auftritt, laßt sich in No. 38 der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung unter obiger Ueberschrift folgende Stimme vernehmen: „In ganz Deutschland regt sich ein Sinn zur Vereini gung für gemeinsame Interessen, wie vielleicht noch nie, und soll Deutschland einig, stark und groß werden, so ist wohl kein Mittel zu klein oder zu geringfügig, um diesem schönen Ziele näher zu kommen. Sollten die Buchhändler dem so edlen Zwecke nicht eben falls sich anschließcn und fördern helfen, so weit es in ihren Kräften liegt? Ein bedeutender Schritt zur Sammlung der Kräfte Deutschlands ist der Zollverein, ein zweiter, sehr bedeutender, der Münzverein. Viele Kollegen in Baiecn werden sich noch erinnern, daß cs eine Zeit gab, in welcher anderes Geld als Kronenthalec, Zwanzig-Kreuzer und Scheidemünze unbekannt war und nicht genommen wurde. Durch den Zollverein kam zuerst preußisches Geld in Umlauf, und durch den Münzveccin und die durch den selben hervorgerufenen Zwei-Thaler-Stücke wird nun auch in Norddeutschland nach und nach unsere Gulden rech- nung bekannter, als sie es früher war. Die Stuttgarter Buchhandlungen haben das Ver dienst, die Preise der norddeutschen Bücher zuerst in Süd deutschland in ihrem wahren Werthe, ü k fl. 45 kr. für den Thalec berechnet zu haben, und befinden sich wohl dabei; denn durch die Ausführung dieser Maßregel sind einige bekannte Schleuderer gezwungen worden, von ihrem System, 20 A Rabatt, freie Zusendung rc. zu ge währen, abzustehen. Sollte cs aber, nachdem dieser erste Schritt gethan ist, nicht zweckmäßig sein, den zweiten, noch wichtigeren zu thun, und gemeinschaftlich zu erklären, daß sämmtliche Mitglieder Sr Jahrgang. des Stuttgarter Vereins mit allen norddeutschen Buchhandlungen von 1843 an nur in Neu- oder Silbergroschen statt in guten Groschen Rechnung führen wollen? Unmöglich kann Jemand die Berechnung in 24 Theile ernstlich für zweckmäßiger halten als die in 30 Theile, und Niemand, der sich in beiden Rechnungsweisen nur ein wenig umgesehen hat, wird den Aufsatz im Börsenblatt No. 61 S- 1534 mit seinen Sticheleien auf „langjährige Gewohnheit bei uns Deutschen" für etwas An deres als für Satyre halten. Fassen wir diesen Entschluß, nur in 30 Groschen zu rechnen, so wird die Berechnung wieder eine sehr einfache, da 2 Neugroschen — 7 kr. sind, und wir helfen dadurch einen Zweck des Münzvercins erfüllen." Freunde oder Gegner des alten oder neuen Systems werden nun Gelegenheit haben, sich weiter darüber aus zusprechen. 64. Löbens- und nachahinungSwcrth! Herr Heymann in Berlin hat an die Preuß. Ma- gisträte vermittelst der König!. Regierungen im Juli c. Eirculäre gesendet, worin er dieselben bittet, auf Schmaltz Haus-Sccrctcir mit und ohne Anhang Be stellungen sammeln und solche dann dem Oclsbuchhändler (namentlich bezeichnet) zukommen zu lassen. Wie mir, so werden auch andern Preuß. Buchhandlun gen auf diesem Wege namhafte und vortheilbringende Be stellungen auf dies nützliche Volksbuch gemacht worden sein, und wenn nun dies wahrhaft collegialische Verfahren auch ganz in der Ordnung ist, so mag cs doch hier rühmlich er wähnt sein, weil leider aus Eigennutz rc. es nur selten be folgt wird. —In solchen Fällen mögen es aber meine Hrn. Collegen machen, wie ich, und sie werden bei ihren Vorgesetz ten, sie schützenden Behörden Schutz und Recht finden, wie 174