für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäfts zweige. Herausgegebcn von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 23. Freitags, den 3. Juni 1836. Der Verein der Musikalienhändler erließ in Bezug auf die während der Ostccmcsse gehaltene Hauptversammlung folgendes Eicculair: Leipzig, den 16. Mai 1836. Aus gewohnte Weise gebe ich Ihnen Nachricht von der, am 7. Mai gehaltenen Hauptversammlung des Vereins der Musikalienhändler, mittelst eines gedrängten Protokoll- Auszuges. Es wurde die Versammlung in der Buchhändlcrbörse gehalten und cs hatten sich von den Geladenen 19 Mit glieder dazu eingefunden. Der Secretair hatte die Ver pflichtung, den Tod des frühem Actors anzuzeigcn und den neuen, vom Comite gewählten Actor, in der Person des Hrn- Advocat Schleinitz vorzustellen. Es wurde ein Ucberblick der Ereignisse des vergangenen Jahres gegeben und namentlich die Erfolge der vom Verein gegen Nach» druck unternommenen gerichtlichen Maßregeln zur Kennt- niß gebracht. Vorzüglich wurden die, in Leipzig, in der neuesten Zeit erfolgten Consiscationen der Nachdrücke von Rcitmayr in Regcnsburg und Spchr in Braunschwcig be rührt. Hierbei kam von neuem zur Sprache, wie noth- wendig es sei, sich Bescheinigung des Eigenthumsrcchtes von bedeutenden Verlagsartikcln noch nachträglich für Er schienenes anzuschafsen, künftig aber bei jedem Manuskripte einer Orginalcomposition vom Autor das nöthige Doku ment ausstellen zu lasten. Formulare zu Honorar-Con- tracten wurden im vorigen Jahre gedruckt und vertheilt. Auch eine andere frühere Bestimmung wurde in der Erin nerung aufgcfrischt. Es sollen nämlich die Mitglieder alle neue Musikalienhandlungen, welche in ihrer Nähe entste hen, sofort zur Thcilnahme an den Verein veranlassen, im Weigerungsfälle aber alle Mitglieder den Eredit versagen. 3r Jahrgang. Die Unterlassung dieser Vorsicht rächt sich, wie an dem Beispiel von Ehallier u. Eomp. in Berlin ganz speciell ge zeigt wird. Ueber den Erfolg der früher zum Besten des Musi kalienhandels 5ei dem Königl. Sachs. Ministerium gethanen Schritte konnte Nichts mitgetheilt werden, weil auch von Seiten des hohen Bundestages zur Zeit noch keine, den Buch- uud Musikalienhandel regulirende, Verord nung ausgegangen ist. Indessen versicherte der, auf Er suchen anwesende, Borsenvorsteher Herr Enslin, so wie auch Herr Wilh. Härtel, daß befriedigende allgemeine Maßregeln nicht lange mehr ausbleiben würden. Dieser Versicherung halber läßt der Secretair seinen Vorschlag, das große Buch der Inskription unter Aufsicht und Eontrole der Büchcccommission zu stellen und zwei Exemplare für die Einzeichnung jedes Orginalwerkes durch einen Musikliteca- tur-Verständigen anzubieten, wiederum fallen. Hierauf legte der Secretair den Abschluß der jährigen Cassenrcchnung vor, woraus sich 42,/. — als baarcr Eas- senbestand, aber über 200 —, als Ausstände ergeben. Ec bezog sich auf seine vielfältigen Vcrufsgeschäfte und er bat dringend die Ernennung eines andern Eassirers. Die Anwesenden mochten auf den billigen Wunsch wohl cinge- hen, als es aber zu weiterer Ucbertragung des Amtes wirk lich kam, so beliebte man, es bei einer Unterstützung von Seiten Hrn. Friedr. Kiftner's bewenden zu lassen. Ein eingegangenes Schreiben von Hrn. Jvh. And re in Offen bach enthielt Bemerkungen überden Verein und einige Vor schläge zu neuen Zusatzarcikcln, welche besondere Rücksicht ver dienen. Der Eomitc'wird sich darüber beralhen in den gewöhn lichen Versammlungen. Auch erwähnte der Brief des Herrn Andre seinen Streit mit den HH. Schubert u.N iemcyer, 44