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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1852
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- Erscheinungsdatum
- 29.06.1852
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- Deutsch
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903 1852.) in so üblem Geruch, daß wir ihn nicht nennen dürfen? — 'S ist wahr, die Polizei hat geringe Freude mit uns und wir geringe Freude mit ihr, ist aber deshalb unsere Stellung keine chrenwerrhc? Ahmen wir doch nicht etwa den Herren Schneidern nach, die nicht mehr Schneider, sondern Kleidcrkünstlcr genannt werden wollen? — Be mächtigt sich unserer noch die Sorge, daß, wenn wir uns als Buch händler girircn, uns etwas mehr oder weniger äußere Ehren oder Höflichkeit erwiesen werden, dann sieht cs wahrlich schlimm aus; wer sich selbst aufgicbt, verdient nichts Besseres, als daß ihn Andere liegen lasten. Bitter weh thac mir diese Erscheinung und ich mußte mich fragen: ist's Eitelkeit oder Furcht, daß das Handwerk verläugnet wird? worauf konnten die verstorbenen Eotta, Reimer, Perthes u. A. stolzer sein als auf ihren Beruf und das was sic in diesem leisteten? ihr Beruf verschaffte ihnen Brod, Titel und Orden, und jede Aus zeichnung, die ihnen wurde. Hat sich auch einer von diesen seines Berufes geschämt? Ich bezweifle es und darf sagen nein, sie werden sich an der Himmclspforte als Buchhändler angcmcldct und die Schminke verschmäht haben. — Ich weiß es, wir haben allerlei Herren Eollcgen, diese mögen nun aber sein oder scheinen wie sic wollen, wir sind deshalb doch Buchhändler und wir sollten cs trotz aller An fechtungen auch bleiben und auch unsere weitere Stellung in und durch den Buchhandel suchen. Es ist undankbar, einen Beruf zu vcrläugncn, der uns Brod gicbt; es ist eitel, ihn nicht nennen zu wollen um äußerer Form willen. Man sagt mir vielleicht, ob man sich so oder anders unterschriebe, sei ohne alle weitere Bedeutung; ich muß dieses bestreiten: wer seinen Beruf verläugnet oder sich besten schämt, da ist etwas dcfcct. Am Tage Rusini. Hilarius 8implex. Kleine Berichtigung eines Aufsatzes in Nr. 23 der Süddeutschen Buchhändler - Zeitung. In demselben werden u. a- die Leipziger Eommissionärc feist genannt. Die Fülle der Phantasie und gute Laune hat den Letzteren eine physische Eigenschaft zugeschobcn, die, soweit Ref. die Herren kennt, auf die lebende Generation keine Anwendung findet. Gerade bei den betreffenden Persönlichkeiten ist in der Wirklichkeit nicht von dick und dünn die Rede, sondern nur von dünn und sehr dünn ! In den paar Fällen, wo sich eine leidliche Ernährung ausspricht, ist es äußerst zweifelhaft, ob diese Ucberschrcitung des bescheidensten Um fangs, vom hiesigen Eommissionsgcschäfte oder vom Verlage hcrrührt. Sodann sollen die Leipziger Eommissionärc Equipagen halten! Unter den letzteren eristirt nur eine Gattung Equipagen, die s. g. Handwagen, wo der Kutscher zieht, der Bediente schiebt, oft ein wach samer Hund nebenan läuft, und worin die Bücher gefahren werden. Wer diese Equipagen benutzen wollte, um das Rosenthal, das Schlacht feld und die den Leipziger Eommissionäccn zugeschobenen Paläste zu besichtigen, müßte allerdings sehr von der nachgiebigen Natur seiner Eingeweide unterstützt werden, denn cs giebt auch dicke Beischlüsse, die ihren vollen Platz begehren, wic'cinc fette Wirthin. Ohne Vor sicht und Entsagung dürften diese hiesigen Equipagen kaum zu an deren als den üblichen Zwecken zu verwenden sein. Dies zur Berichtigung irriger Ansichten über Leipziger Persön lichkeiten und Equipagen! A u S Wien. Es dürfte keine uninteressante Notiz abgcbcn, daß Schönhals' Erinnerungen am Tage der Ankunft hier so stark gekauft wurden, daß sich drei Handlungen bewogen gefunden haben, um weitere Exemplare zu tclcgraphiccn. Braumüller unv Gerold an den Commissionär nach Leipzig, Jaspcr's Witwe L Hügel direct nach Stuttgart- Leider ein seltener Fall im deutschen Buchhandel, daß einem Werke solcher Erfolg zu Theil wird. Weimar, 6. Juni. Am gestrigen Tage feierte der Verleger der Weimarischcn Zei tung, HercHofbuchhändler,Commissionsrath Hofmann das Jubelfest seiner selbstständigen Wirksamkeit Gestern vor 50 Jahren nämlich war derselbe als Chef in der hiesigen Hofbuchhandlung eingctreten. Die reichgcsegnctc Thäligkeit, die er in diesem langen Zeitraum ent faltet, und die große Zahl treugesinnter Freunde, die er sich während derselben erworben har, ließen erwarten, daß der festliche Tag nicht ohne vielfache Zeichen anerkennender Theilnahme vorübergehen würde, und obwohl sich der Jubilar bescheiden in die Stille seines reizenden Landsitzes in Berka zurückgezogen hatte, so wußten ihn doch der Aus druck der Anerkennung und thcilnchmendc Freude auch so zu erreichen. Schon am Vorabende des Festtages hatte ihm das Dircctorium der Erholungsgesellschaft das Diplom als Ehrenmitglied überreicht. Am Festtage selbst empfing er schon am frühen Morgen in seiner hiesigen Wohnung vielseitige Glückwünsche, unter denen ihm die, welche un sere erbgroßherzoglichen Herrschaften ihm ausdrückcn ließen, ganz be sonders wcrthvoll waren. Die Kegelgescllschaft in Belvedere, deren langjähriger Vorstand der Gefeierte ist, beschenkte ihn mit einer kost baren Dose. Ein hiesiger Bürger, der durch sein Talent für Gelcgen- heitsdichtungen vorthcilhaft bekannt ist, feierte ihn durch Ucbcrreichung eines an glücklichen Anspielungen reichen Gedichts. Von mehreren Verwandten und Freunden begleitet begab sich der Jubilar noch in der Frühstundc nach Berka- Mehrere von verschiedenen Seiten ein- gcgangene Festgeschcnke erwarteten ihn dort. Ein Wagen nach dem andern kam vor dem Landhause angefahcen und entlud glückwün schende Freunde. Der Chef der Albrechl'schen Hofbuchdruckerei über reichte eine sinnig erfundene Votivtafel, die Freimaurerloge ließ sich durch eine Deputation vertreten, die den Jubilar in der geheimniß- vollen Weise des Ordens ehrte, Herr Slaarsrath Stichling war be auftragt, von Seiten der höchsten Herrschaften die Zeichen ehrender Anerkennung zu überreichen. S. K. H. der Großherzog hatte ihm das Ritterkreuz des Falkenordens, II. KK. HH. die Frau Groß- hcrzogin und die Frau Prinzessin von Preußen hatten ihm glück wünschende Schreiben für den Jubelgreis mit gegeben. Nachdem alle Geschenke überreicht und alle Glückwünsche angebracht worden waren, vereinigte der Gefeierte die anwesenden Familiengliedcr und Freunde zu einem glänzenden Mittagscstcn in der Gartenlaube des Landsitzes. Dort ergriff Staatsrath Stichling das Wort zu dem ersten Toaste auf den Jubilar, und indem er die verschiedenen Zweige von dessen Thätigkeit berührte, verweilte er am längsten bei dessen segensreicher Wirksamkeit im Dienste der leidenden Menschheit- Sichtlich ergriffen dankte der Jubilar und forderte seine Gäste auf, mit ihm auf das Wohl des Großherzogs und seines fürstlichen Hau ses zu trinken, ein Trinkspruch, der mit der allsciligstcn Theilnahme ausgenommen wurde. Unter Gesang, Tischreden und fröhlichem Gespräch blieben die Gäste an der Tafel versammelt, bis sie die späte Nachmittagsstunde zur Rückkehr und zum Abschiede von dem rüstigen Festhclden und seiner freundlichen Familie ermahnte. Das schöne Fest wird für Alle, die daran Theil nahmen, eine freudige Erinnerung sein. Möge der Ehrenmann, der der Miltclpunct der Feier war, diese Erinnerung noch lange in ungestörter Kraft des Körpers und Geistes genießen! Büchcrverbote. Aus Leipzig- Das hiesige kgl. Appellationsgericht hat aufE on fisca tio n und Vernichtung der in Beschlag genommenen Exemplare einer wegen ihres unzüchtigen Inhalts strafbar befundenen Brochure mit der Aufschrift: „Reiseabenteuer der Aurora Strampelmcicr oder: Berliner Pflanzen auf der Leipziger Messe. Humoristisches Lebensbild von Ullo Bohmhammcl. Berlin und Leipzig 185 l" erkannt. 130*
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