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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1852
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1852
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- Deutsch
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564 Drohung dadurch zu kräftigen, daß im Nothfallc das erste Vcrlags- Lcschäft Deutschlands das Schwert in die Waagschale legen müsse, und verspricht seine Gegner, denen er zum Voraus Verdächtigung zum Vorwürfe macht, mit zur Hand habendem Schncebergcr zu be dienen.— Was die bezeichnet,: Verneinung anlangt, so glauben wir bereits im Vorstehenden das Gcgentheil zur Genüge dargcthan zu haben- Den Schncebcrger zu beachten, halten wir für überflüssig, aber das können wir nicht zugcbcn, daß er die Handlungsweise der größten Vcrlagshandlung Deutschlands verdächtigt; wir müssen ihm zu bedenken geben, daß diese bisher nur von den strengsten Princi- pien des Rechts geleitet wurde, und sie wird cs auch ferner ver schmähen, da einen Nutzen zu suchen, wo sie cinsehen muß, daß das Ganze benachtheiligt wird. Will man aber ja die bisherige, uns als die zweckmäßigste er scheinende Vcrkchrsordnung um jeden Preis beseitigen, so wären wir am allerwenigsten für eine solche halbe Maaßregel, wie der Francaturzwang nach Stuttgart, mit nebenbei nöthigen, anderweiti gen Commissionsplätzen. — Dann greife man lieber zum Ganzen und schließe sich, wie schon in früheren Zeiten öfters vorgeschlagen wurde, dem norddeutschen Verkehr über Leipzig an. — Dann brau chen wir nicht mehr zum zweitenmale Commissionsgcbühren zu zah len, wir brauchen nicht zweimal mit dem Remittenden- und Abrech nungsgeschäft zu beginnen, oder zum zweitenmale einen Abrcch- nungsplatz zu besuchen. Das Jahresgeschäft wickelt sich dann ein facher und mit einem Male zur Ostecmcsse ab, die einmal dort be stehenden Auslieferungslager dienen dem Ganzen, und die Uebcrvor- theilung eines besonderen süddeutschen Commissionsplatzes, zum Nachtheil des übrigen süddeutschen Buchhandels, fällt von selbst weg, während es auch hier allen denjenigen, die unter sich einen direkten Verkehr beizubehalten für nützlich erachten, unbenommen bleibt, die sen auf jede ihnen beliebige Weise unter privatlicher Uebereinkunft fortzusctzen. Noch möchten wir den vecehrlichen Herren Neuerern zu be denken geben, daß eine gute Reform durch wahres Bedürfniß, nicht durch subjektive Wünsche, hervorgerufen werden muß. Erwiderung. Herr A. Kirchhoff, Gehülfe in der Hinrichs'schen Buchh-, be schwert sich in Nr- 33 d. Bl. darüber, daß „ein sehr bedeuten der Th eil" der im diesjährigen Oster-Meßkatalog enthaltenen Ti tel, aus der Hinrichs'schen Bibliographie abgeschriebcn sei. Dieser sehr bedeutende Theil reducirt sich auf circa 140—150 Titel, also aus den 30sten Theil der Titel der Rubrik Die Unterzeichnete Expedition hat bei der Verlagsübernahme den Grundsatz aufgestellt, künftig die Titel nur nach Autopsie auf zunehmen, lediglich in der Absicht, dem fühlbar gewordenen Uebel- stande zu begegnen, daß häufig noch nicht erschienene, oft sogar nie mals erscheinende Bücher, nach eingesandtcn Titeln unter die Rubrik: Erschienene Bücher ausgenommen wurden, woraus für die Soctimentshandlungen mancherlei Collissionen mit ihren Kunden erwuchsen. Der wünschenswerthen Vollständigkeit halber haben wir diesen Grundsatz jetzt dahin modificirt, daß vor dem Druck das Manuskript mit der Hinrichs'schen Bibliographie verglichen und bas großenthcils durch verschuldete Nachlässigkeit der Verleger Feh lende, aus diesem Verzeichnisse w irk li ch erschienener Bücher ergänzt wird. Auf diese Act wird obenerwähntem Ucbelstande der früheren Meßkataloge abgeholsen, und zugleich die möglichste Voll ständigkeit erzielt. Diese „bequ eine Ausbeutung", welche dem Änfcrliger des Meßkatalogs nicht geringe Mühe macht, den Käufern des Katalogs aber zu Gute kommt, wird selbst in dem un denkbaren Falle nicht aufgegeben werden, daß alle Verleger die von ^ 35 uns wiederholt ausgesprochene Bitte um schnelle und regelmäßige Zusendung ihrer Artikel pünktlich erfüllten, denn das für den Mcß- katalog angefertigte Manuskript, das jährlich aus 8—10,000 ein zelnen Zetteln besteht, wird zum Theil vorher im literarischen Ccntral- blatt abgedruckt, mithin aus den Händen gegeben, ohne die min deste Garantie, daß cs wieder in derselben Vollständigkeit zurück- komme. So zeitraubend und nach einer Seite hin undankbar diese Arbeit auch sein mag, wird das Vergleichen und Abschrcibcn also auch in Zukunft stattfinden müssen. Herr Kirchhoff wird wenigstens das Vergleichen in der Ordnung finden, wenn -r die Thalsache er wägt, daß die Hinrichs'sche wöchentliche Bibliographie zuweilen Bücher als eben erschienen aufführt, die der Unterzeichneten Expedi tion bereits vor Monaten zugingen, wohl auch im literar. Central blatte bereits besprochen waren. Die angebliche Mühe, die darauf verwandt worden ist, die Spuren des Abschreibers jener 150 Titel zu verwischen, reducirt sich darauf, daß Verleger, Format und Seitenzahl in die im Meß- katalogc übliche Reihenfolge gesetzt wurden. Daß wir kein Geheim- niß aus unserer Vervollständigung machten, konnte Herr K. wohl wissen, da wir die Hinrichs'sche Buchh. bei Anfertigung des diesjäh rigen Katalogs zweimal um uns fehlende Inhaltsangaben baten und ihr den Zweck unserer Bitte anführten. Bei dem oft vorkommenden zwei- und mehrmaligen Einsenden eines und desselben unbedeutenden Buches, dessen Titel eine ver schiedenartige Einreihung wohl zuläßt, kann es verkommen, daß sich einige Büchcrtitel im Meßkatalog doppelt vorfinden, und wir tragen kein Bedenken cinzugestehen, daß, wenn dies der Fall ist, ein solcher Uebelstand mit Recht gerügt werden kann- Hätte aber Herr K- erwogen, wie von einzelnen Verlegern gerade während der Anfertigung des Meßkatalogs ganze Sendungen von Büchern, alte und neue durcheinander, eintreffen, mit der Bitte, deren Titel ja noch in die Rubrik ä. aufzunehmen, ein Umstand, der ihm nicht un bekannt sein kann, hätte er ferner erwogen, daß beim Eintreffen die ser Sendungen oder bei der Vergleichung mit der vielleicht eben er schienenen Bibliographie, ein großer Theil des Manuskripts in den Händen von 6 Setzern ist, daß überhaupt alle 4500 Titel binnen 20 Tagen gesetzt und gedruckt sein müssen, so würde er, der eine solche Arbeitslast gewiß zu würdigen versteht, über das doppelte Aufnehmen einiger Titel minder streng geurtheilt haben. Leipzig, am 24. April 1852. Die Expedition des Mcßkatalogs. Ehrenbezeigung. Herr Commerzienrath CarlDuncker, Chef der Firma Dun- cker u. Humblot in Berlin, seiner großen Verdienste um den Buchhandel wegen schon Ehrenbürger von Leipzig, erhielt nun auch von Sr. Maj. dem Könige von Sachsen das Ritterkreuz des königl. Albrechtsordens. Todesfall. Innsbruck, 24. April. Heute Morgens 2^ Uhr verschied hier nach längerem Leiden der Chef der hiesigen Wagner'schen Buchhandlung, Buchdruckerei und Schriftgießerei und bisherige Redakteur des Bothen für Tyrol und Vorarlberg, Hr. Johann Schumacher. Im kräftigsten Mannesalter (er war erst 46 Jahre alt), mitten im Getriebe der regsten Gcschäftsthätigkeit, ereilte den wackern Mann der Tod. Sein Verlust wird schwer empfunden, nicht nur von seiner trauernden Fa milie und seinen zahlreichen Freunden und Bekannten, sondern von der ganzen hiesigen Stadtgcmeinde, die in ihm eins ihrer thätigstcn und einsichtsvollsten Glieder verliert. — Ruhe seiner Asche!
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