für ven Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 90. Freitags, den 11. Oktober. 1844. Meinen geehrten Herren Kollegen in Preußen. Die Publication der Merk. Kabinetsordre vom 18. Au gust d.J., betreffend die Porto-Ermäßigung für B r ie se und Schriftsendun gen in Preußen, ver anlaßt? mich, bei dem hochpreislichen General-Post-Amte hier anzufragen: ob auch die Bücher-Sendungen in Brief form, sowie dieunterKrcuzband und in klei- ncrenPacketen sich der neuen Porto-Ermä ßigung zu erfreuen haben oder nicht, worauf mir heute nachstehende Antwort geworden: Aufdie Anfrage vom 10. d. M. wird Ihnen eröffnet, daß Büchersendungen unter 2 Loth, die zur Briefpost gehören, nach der neuen, schwere Sendungen gedruckter Sachen aber nach der alten Taxe zu taxiren sind, da die neue Taxe nur auf Briefe und Schriften-Scndungen Anwendung findet. Berlin, den 16. September 1844. General-Post-Am t. gez. Nagler. Ich beeile mich, dies hier mitzutheilen. Berlin, 1. Octbr. 1844. Julius Springer. Rhcinisch-Westphälischer Kreisverein.*) Die zweite General-Versammlung fand am 1. und 2. September in Düsseldorf statt; in derselben waren 40 Mitglieder aus den Städten Aachen, Arnsberg, Barmen, Bonn, Eleve, Eoblenz, Eöln, Erefeld, Duisburg, Düssel dorf, Elberfeld, Essen, Iserlohn, Luxemburg, Mcurs, Mül heim a. d. Ruhr, Münster, Neuwied, Siegen, Soest, So lingen und Wesel anwesend. Bekundete der zahlreiche Be *) Der Bestimmung der General-Versammlung zufolge selten die Verhandlungen, welche theilweise rein lokal sind, nur den zur Versammlung Geladenen in einiger Ausdehnung mitgethcilt wer den; wir müssen uns demnach hier auf kurze Andeutungen be schränken. llr Jahrgang. such, welcher fast alle Städte der Rhcinprovinz und West- phalens repräsentirte, berits die warme Theilnahme, welche man dem Kreisvereine nach einjährigem Bestände erhalten hatte, so war es noch besonders erfreulich, daß auch einige, dem Vereine noch nicht bcigetcetene Eollegen anwesend wa ren. Sie zeigten dadurch, daß sic der Einladung des Vor standes, als Mitberathende, aber nicht Stimmende der Ver sammlung beizuwohnen gefolgt waren, eine anerkennens- werthe Theilnahme für den schönen Zweck des Vereins, und sprach die Gesellschaft unzweifelhaft aus, daß ihre Mitwir kung zur Erreichung des Zieles ihr willkommen wäre. Die Versammlung wurde durch das älteste Mitglied des Vorstandes, Herrn Bachem von Eöln eröffnet, der die An wesenden begrüßte und in kurzen Umrissen auf die von der Wirksamkeit der Kreisvereine für den deutschen Buchhandel im Allgemeinen und besonders für Rheinland und Westfa len zu erwartenden Vorthcile aufmerksam machte und die Geschäftsführung des Vorstandes, so wie die bisherigen Lei stungen des Vereins entwickelte. Er theilte dann der Ge sellschaft die angenehme Nachricht mit, daß einige hun dert Buchhandlungen, aus fast allen bedeutenden Städten Deutschlands und der Schweiz der unterm 1. März d. I. erlassenen Einladung des Vorstandes zur gemeinschaftlichen Aufhebung des Rabattgebens entsprochen und ihren Beitritt erklärt hätten. Er zeigte, wie die Zahl von nahe an drei hundert im Verhältnisse zu den vielen Eingeladcnen auf den ersten Blick nur klein erscheine, machte aber zugleich darauf aufmerksam, daß die Einladung zu kurz vor der Leip ziger Ostermesse erschienen wäre, wo dann die Arbeiten vor, in und nach der Messe, vor allem aber die zu billigende Ab sicht, die Verhandlungen über die Rabattfrage in den Ver sammlungen in Stuttgart und Frankfurt erst abzuwarten, wohl die erheblichsten Ursachen der Zurückhaltung gewesen sein dürften. Zur Unterstützung dieser Voraussetzung be merkte ec unter Anderm, daß die meisten Erklärungen erst 211