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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1844
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1844
- Sprache
- Deutsch
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2721 83 2722 versendet gewesen, darf sie in einer thätigen Buchhandlung von Rechtswegen gar nicht eingeräumt werden. Die Ein sichtskunden muffen sich dergestalt folgen oder numerirt wer den, daß die, welche am mchrsten behalten oder am prompte sten remittiren, die Nova zuerst erhalten, und dann ^rarlatim weiter. Auf die ganz außerordentlich fleißige Ausarbeitung des oben bemerkten höchst speciellen EinsichtsverzeichniffeS kommt außerordentlich viel an, indem solches als eine der Grundla gen zu guten Geschäften anzusehen und es auch in andern Fallen sehr gute Dienste leisten wird, z. B. bei ankommen- den Subscriptionsanzeigen und Prospecten. Es wurde allerdings unser Geschäft sehr beleben, wenn von diesen immer der rechte Gebrauch gemacht würde. Die ser aber wird durch ein solches scientivisches Einsichtsverzeich- niß sehr befördert werden, denn gehen dergleichen ein, so fallen uns gewöhnlich oft nicht gleich die rechten Personen ein, denen wir sie mit Erfolg senden könnten: durch obiges wohlgeordnetes Verzeichnis; wird dieses aber zu einer mecha nischen Arbeit, wobei freilich für dergl. Prospccte ein weiterer Kreis als der der Einsichtskunden aufgesucht und dieser, we nigstens in vielen Fallen, noch bedeutend erweitert werden muß. Dergleichen Prospecte werden so oft unbeachtet weg geworfen , statt daß sie bei guter Verwendung ihren Zweck nicht verfehlen konnten, wenn man sie gehörig in Brief form an Einzelne couvertirte und die Mühe nicht scheute, sich unter jedem zur Ucbcrnahme von Bestellungen zu er bieten. Was nun das Eirculiren von Subscriptionslisten be trifft, so unterliegt cs gar keinem Zweifel, daß durch diese schon sehr viel gemacht worden ist: aber dieses wirksame Mit tel bleibt von Vielen unversucht, entweder weil sie es ihrer Würde zuwider halten, oder weites ihnen an einem guten Herumträqer fehlt. Deßhalb sollte jeder Principal nur solche Leute zu Markthelfern nehmen, die sich durch ein ansprechen des Betragen dazu eignen. Muß man einem Solchen auch 10 Thaler Lohn jährlich mehr geben, so wird ein tüchtiger Mann dieser Art solche zehnfach wieder beibringen, wenn man ihn nicht auf Tantiemen setzen will. Viele Handlungen bedienen sich auch der Exporteure, die für dasjenige Publicum, dem man nichts zur Einsicht schickt, auch in vielen Fallen sehr zweckmäßig sind. Ueber- haupt scheint das Eolporliren, wenn auch nicht für Alle, doch für Viele immer mehr ein nolhwendiges Ucbel zu wer den, weil die Handlungen, die es mit dem Begriff von Ehrenhaftigkeit nicht vereinigen zu können glauben, von denen, die sich über diesen Skrupel hinwegsetzen, überflü gelt werden. Noch ist den Ursachen des zunehmenden Absatzmangels in vielen Handlungen auch die höchst vernachlässigte Fort führung des Eontinuationsbuches beizuzählen und darunter leiden Verleger und Sortimenter gleich empfindlich. Es gehört große Aufmerksamkeit dazu, immer gleich auch das nachzutcagcn, was an Fortsetzungen als baar verkauft oder von Einsichtssendungen behalten wird. Aber wie oft un terbleibt dieses aus Trägheit oder aus Mangel an Attention. Das Eontinuat.-Buch ist so wichtig, daß es Handlungen giebt, die von seinem Ertrag subsistiren könnten, ohne eine Novität zu verkaufen. Aber wie oft wird es vernachlässigt, wie oft erleidet der Verleger auch großen Schaden, daß Handlungen, die seine Eontinualioncn brauchen, credillos werden, wodurch ihm die Abnehmer auf seine Fortsetzun gen verloren gehen! — Boten können dem Absatz ebenfalls sehr nützlich werden, allein meist sind sie nur für die Geschäfte räthlich, die ei nen Zcitungsverlag haben, so daß dieser den Botenauf wand schon allein deckt. Wo die Lage eines Gewölbes und dessen bauliche Be schaffenheit es zulässig macht, da können auch recht große und elegante Ausstellfenster den Absatz sehr befördern, be sonders wenn darin mit den Novitäten recht fleißig gewech selt wird. Wer sich in seinem Wirkungskreis einer weiten und schönen Umgegend erfreut, der wird wohl thun, wenn er solche von Zeit zu Zeit persönlich bereist, um sich den Lite raten und Gebildeten selbst vorzustcllen und bei persönlicher Bekanntschaft zu empfehlen, besonders auch, Einsichtssen dungen zu verabreden und alte Schuldenreste einzutrciben. Auch die eingefleischtesten Feinde des Reifens werden gegen die Wohlanständigkeit dieser Art zu reisen nichts einwen- dcn können. Ich könnte noch fortfahren, dergl. Beförderungsmittel eines besseren Absatzes herzuzählen, wenn ich nicht fürch tete, dadurch Vielen mit ihnen längst bekannten Dingen lästig zu werden. Ich bin cs vielleicht schon geworden, aber nur in der Ueberzeugung, daß man über den praktischen Betrieb nicht genug Mittheilungen machen kann, und daß solche ein besonderes Interesse für Alle haben. Ich bemerke nur noch, daß man, wenn sich gute Gele genheit zum Absatz darbietet, cs sei nun durch Einsichtssen dung, schriftl. Offerten, Subscription, Prospekte u. man dabei nichtgleich den Schein derZudringlichkeitfürchten und sich ab halten lassen wolle. — Weil die Gegenstände unsers Han dels zu zahllos, unübersehbar und daher denen meist unbe kannt bleiben, für die sie bestimmt sind, und denen sie oft die größten Dienste leisten könnten, so müssen die Initiati ven zum Bücherkauf in vielen Fällen von uns Buchhänd lern ausgehen. — Daher ist die Vermittlung der Literatur, namentlich der neuesten, mit dem Publicum unstreitig unser wohlbcfugter Beruf und unsere wesentliche Aufgabe und Dasjenige, was bei andern Handelsbranchen, deren wenig zahlreiche Waarcnartikel längst bekannt sind, allerdings für Zudringlichkeit gelten müßte, das kann uns Buchhändlern von dem Publicum offenbar nur als Aufmerksamkeit, Ge fälligkeit und Geschäflsrührigkeit angerechnet werden, beson ders, wenn wir Büchertaube, superkluge, und geizige Idio ten dabei meiden und uns immer möglichst an die rechten Leute wenden. Sollten jedoch die Spuren einer solchen Thätigkeit sich immer mehr verlieren, sollten so viele Sortimentsbuchhand lungen in ihrer Indolenz fortfahren, sollten sie, wie dieses mehrere thun, die Verleger, die sich nicht ihrer Unbilligkeit und Willkühr fügen, ja die nicht geradezu Verzicht auf ihr Eigenthum leisten, durch Drohungen, nichts mehr für ih ren Verlag thun zu wollen, sondern bei gelegentlichen An fragen darnach, andern unterzuschieben, zu
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