Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1844
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18440209
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184402092
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18440209
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1844
- Monat1844-02
- Tag1844-02-09
- Monat1844-02
- Jahr1844
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
339 12 340 daß die Presse frei sei und Jeder, was ihm seine Denkungs-l art eingiebl, schreiben könne." Der König dachte aber über die Sache, wohl durch neue Briefe d'Alemberts veranlaßt, nach, und schrieb demselben am 7. April: „Wenn Sie wis-; sen wollen, was ich von der Preßfreiheit und von den satyrischen Schriften, die eine unvermeidliche Folge derselben! sind, halte, so werde ich Ihnen gestehen — ohne jedoch, die Herren Encyclopädisten, für welche ich alle Achtung! hege, vor den Kopf stoßen zu wollen — daß ich, so viel ich die Menschen kenne, womit ich mich ziemlich lange beschäf tigt habe, fest überzeugt bin, daß sie abhaltcndcr Zwangs mittel bedürfen, und daß sic stets jede ihnen verstaltcte Frei heit mißbrauchen werden, .daß folglich, was die Bücher betrifft, ihre Schriften einer Prüfung unterworfen sein müssen, die zwar nicht streng, jedoch hinreichend ist, Alles zu unterdrücken, was gegen die allgemeine Sicher heit, so wie gegen das Wohl der Gesellschaft verstößt, wel cher letzteren die Satyre zuwiderläust." Man sicht, wie selbst ein so reich erfahrener Monarch, wie Friedrich der Große, in dieser wichtigen Frage nicht entscheiden mochte. Unserer Zeit dürfte eine glückliche Lö sung des so viel besprochenen Näthsels eher Vorbehalten sein, und manche Anbahnung dazu begrüßen wir schon freudig. Fortschritt, geistige Entwickelung, das Lebensprincip der Jetztzeit, schlägt feste Wurzeln, wenn es diese hat, wird der Baum gewiß gute Früchte tragen, nur daß es dazu auch der Reife bedarf. Wenn übrigens in dem neuesten Land tags-Abschiede für die Provinz Preußen jede anderweitige Ecnsur-Umgestaltung abgelehnt wird, so ist dies sehr leicht erklärlich. Die Stände jener Provinz hatten eine solche be antragt, nachdem die neuen Eensurgcsetze eben erschienen, theilweisc aber noch gar nicht ins Leben getreten waren. Wie konnte man Umgestaltungen einer Gesetzgebung wün schen, die man noch gar nicht erprobt hatte? Offenbar ist die preußische Presse freier geworden, das Ober-Eensurge- richt hat sich bewährt, und der Landtag von 1845 wird schwerlich neue Wünsche äußern, nachdem fast zweijährige Erfahrung gezeigt haben wird, daß sich kein deutscher Staat solcher freien Preßbewegung zu erfreuen hat, als Preußen, namentlich in Bezug auf inländische Angelegenheiten. Literatur dcö Buchhandels. Hocpstcin'S praktische Vorschule für de» dculs-hc» Buchhandel lu merkantilischer, technischer und literarischer Hinsicht. Hoch 4. 442 Seiten. hat schon bei dem Erscheinen der 1. Abtheilung zwei Beur- theiler gefunden, die sich im Ganzen recht günstig über die selbe ausgesprochen haben. Jetzt liegt das Werk vollständig vor und es läßt sich nun ein bestimmteres Urtheil fällen. Fassen wir zuerst die Idee in's Auge, die den Verfas ser ursprünglich leitete, so kann man nicht anders, als sie eine glückliche nennen, und man muß eö Hrn. Hoepstein Dank wissen, ein so umfangreiches und schwieriges Werk begründet und — gewiß unter vielen Mühen und Be schwerden — zur Vollendung gebracht zu haben- Und nie mand wird wohl, nachdem er nähere Kenntniß von dem Buche genommen hat und in Berücksichtigung dessen, daß dem Verfasser bei Bearbeitung desselben nur wenige Hilfs mittel zu Gebote standen, die Schwierigkeit einer Arbeit nicht verkennen, die so Verschiedenartiges in sich faßt. Aber darum scheint es auch Pflicht, bei Beurtheilung der „Vor schule" mit derjenigen Nachsicht zu verfahren, die kleine Mängel und Fehler des bessern Ganzen wegen übersieht oder wenigstens nicht mit Härte rügt. Was nun zuerst denTilel des Werkes betrifft, so sind wir über die Wahl des erstcren mit dem Verfasser nicht ein verstanden, vielmehr der Meinung, daß er dem Inhalte entsprechender hätte gewählt werden sollen. Viele werden, verleitet durch den Titel, der Ansicht sein, das Buch sei lediglich für angehende Buchhändler geschrieben, was indeß keineswegs der Fall ist; denn das Buch enthält des Wis- senswerthcn und Nützlichen so manches, daß auch Diejeni gen, die bereits kürzere oder längere Zeit dem Buchhandel angehörcn, ebenfalls noch Vortheil aus demselben werden ziehen können. Die Eint Heilung des Ganzen ist passend und zweck mäßig. Der Verfasser hat den Buchhandel aufgefaßt in merkantilischer, technischer und literarischer Beziehung. Den einzelnen Abteilungen geht vorher das Vorwort, welches Andeutungen über den Zweck des Buches entbält, und dann folgt die Einleitung, in welcher sich der Vers, in aller Kürze über das Geschichtliche und den Organismus des deutschen Buchhandels und seiner einzelnen Zweige verbreitet. Wir kommen nun zu der 1. Abtheilung des Buches, welche die merkantilischen Hilfswissenschaften enthält und freuen uns, deren Vollständigkeit rühmen zu können. Sie enthält 7 Abschnitte: 1) das Wissenswür- digstc aus der Geld- und Münzkunde, nebst den damit verwandten Effecten; 2) die wichtigsten Lehren aus der kaufm ännischcn Arithmetik; 3) das Wichtigste aus der W e ch selk unde; 4) von der Eorrcspondenz; 5) von der Buchhaltung; 6) Specielle Beschäftigungen im Buchhanoel; 7) verwandte Geschäftszweige des Buchhandels. Der Geld- und Münzkunde geht eine Einleitung vor her, die füglich hätte wcgblciben können, desto wichtiger ist aber der darauf folgende Abschnitt von den Münzen im Allgemeinen und den in Deutschland mehr oder weniger vorkommenden geprägten Gold - und Silbermünzen. Ihm folgt das Nölhigste von der Papiergeld - und Staatspapicr- kunde und den Beschluß macht ein Eapilcl von der Ackicn- kunde und den Banken. Wenn man erwägt, wie viel junge Leute zum Buchhandel kommen mögen, die nicht den entferntesten Begriff von allen diesen Gegenständen mitbringen; daß viele dem Buchhandel Angehörige nicht Gelegenheit fanden, sich von denselben gehörig zu unter richten, und doch wünschen müssen, davon unterrichtet zu sein: so wird man das Verdienstliche der Arbeit nicht in Abrede stellen. Das herzliche Schlußwort am Ende der Lehre vom Ercdit empfehlen wir Allen! Dem 2. Abschnitt: die wichtigsten Lehren aus der kauf männischen Arithmetik, geht ebenfalls eine Einleitung vor her, die aber in genauem Zusammenhänge zur Abhand lung selbst steht. Dieser Abschnitt zeichnet sich durch klare, leichtfaßliche Darstellung aus, und diejenigen jünger» Leute,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder