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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1842
- Strukturtyp
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- 1842-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1842
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- Deutsch
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3071 107 3072 Verhältnisse in den deutschen Bundesstaaten beabsichtigt- Seine Ausstellung würde also sich darauf reduciren, daß nicht zuvörderst von der Sächsischen Regierung ein Zurück- führcn auf das bundesgesctzliche Maß petirt worden sei. Die Gründe des Concipienten der Denkschrift, aus welchen er auch in dieser Hinsicht die Vermittelung des Bundes eintre- ten zu lassen wünscht, sind uns nicht bekannt; doch können wir darin weder eine Unschicklichkeit der auffallendsten Act, noch überhaupt einen wichtigen Verstoß erkennen; denn das Ganze läuft doch im Wesentlichen nur auf — Formelles hinaus. So weit über die hauptsächlichsten der einzelnen Aus stellungen, die der Verfasser an der Denkschrift macht. Wir haben gezeigt, daß er bei denselben entweder den Ausdrücken der Denkschrift einen andern, nicht richtigen Sinn untcrgc- legt, oder Mängel derselben bezeichnet habe, die sie nicht hat, oder daß er endlich die Tendenz der Denkschrift in ihrem gan zen Umfang nicht genügend erkannt habe. Die beiden ersten Arten von Ausstellungen sind, im glücklichsten Falle, Zeichen von Flüchtigkeit, die sich der Verfasser einer öffentlichen Beur- thcilunq einer Schrift, wie die in Rede stehende ist, nicht hätte zu Schulden kommech'lassen sollen; was aber den dritten Mmkt anlangt, so möchten wir hierin weniger ein Verkennen des Standpunktes der Denkschrift, als ein Nicht-Anerkennen- Wollen desselben erblicken. Die Tendenz des Verfassers steht der der Denkschrift zum Theil direct entgegen. Das zeigt sich auch in einem Umstande, dessen wir bisher nicht einzeln ge dacht haben, in der Hinzufügung so vieler Zusätze und Aus einandersetzungen , die nach der Ansicht des Verfassers noch hätten in die Denkschrift ausgenommen werden sollen. Da ist in §- 3. „unerwähnt geblieben", daß die ersten Anträge auf Beschränkung der Preßfreiheit von der Großherzoglichen Wcimarischen Regierung „unter demselben Carl August aus gegangen sind, der so oft als ein Beschützer von Kunst und Wissenschaft maßlos gepriesen worden ist" (warum soll nicht etwa auch noch weiter der engen Freundschaft zwischen Carl August und Göthe gedacht werden, damit letzterer auch von einem Strciflichte dieser Art getroffen werde?); da „hätte die Denkschrift hinzufügen sollen", daß auf die Maßregeln, wodurch die künftigen Schriften verhaßter Autoren verboten würden, „ein um so gehässigeres Licht fällt, als dieselben mit den offiziellen Frcundschaftsversicherungen und mit den Bc- theurungen einer bestehenden Harmonie schwer zu vereinigen sind"'(dieser— beiläufig bemerkt, auch nicht eben höfliche — Zusatz würde unstreitig von vielem Gewichte bei einem an die Bundesversammlung zu bringenden Anträge sein!); da hätte ferner^,mit Grunde gesagt werden können, daß der Klcinlichkcitsgeist und die rücksichtslose Launenhaftigkeit der Ccnsur wohl im Stande ist, allmählich auch solche Schrift steller zu erbittern, die es wahrhaft wohl meinen und den Negierungen und der öffentlichen Ordnung nichts weniger als feindselig cntgcgenstehen, ohne cs deshalb minder uner träglich zu finden, die besten Früchte ihres Fleißes von gif tigem Geschmeis benagt und nicht selten an der Bor - n irth eit oder an der In dol e nz eines Censors scheitern zu sehen", u. dgl. m. — Zeigen diese und ähnliche Bemer kungen hinreichend, daß der Verfasser ein starkes Aufträgen von Farben, ein Ausmalen einzelner Zustände, nicht um zu überzeugen, sondern um Effekt zu machen, der einfachen aber kräftigen und körnigen Darstellungsweise der Denkschrift vorgezogen haben würde, so dürfen wir doch schließlich nicht unerwähnt lassen, daß er auch der letzteren an verschiedenen Stellen seine Anerkennung nicht versagt. Wendungen, wie „die Denkschrift giebt ein ziemlich treues Gemälde u.s.f., es ist kräftig geltend gemacht worden, daß u. s- f., die Denk schrift entwickelt mit Energie und Umsicht u. s- f.'^, könnten als erfreuliche Zeichen eines günstigen Einverständnisses zwi schen den Verfassern der Denkschrift und dem Verfasser des fraglichen Aufsatzes gelten, wenn sie nicht durch eben so viele, wo nicht noch mehr Entgegnungen, Ausstellungen und Zu sätze aller Art wiederum zu einem großen Theile wenigstens negirt würden, so daß sie mehr des geschickteren Ueberganges wegen, als in der Absicht, eine volle Ueberzeugung mit Freu den auszusprechen, hinzugefügt erscheinen. Und so wären wir im Stande — der Eingangs gemach ten Zusage entsprechend — aus dem Gesagten über die Tak- tik, die Waffen, die Art des Angriffs des Verfassers zu ur- theilen. Daß die Waffen zum bei weiten größten Theil» nicht stark und scharf genug, ja oft nicht einmal die rechten waren, das lehren die oben angeführten Thatsachen; daß der Angriff auf einem andern Terrain und in anderer Weise der guten Sache nützlicher, den Verfassern der Denkschrift im Interesse eben dieser guten Sache lieber, so wie dem Ver fasser des Aufsatzes selbst mindestens nicht erfolgloser gewe sen sein würde, das ist unsere, durch Vorstehendes begrün dete Ueberzeugung; ob endlich die Taktik des Verfassers Lob odsr Tadel verdiene, darüber entscheide, auf den Grund des hier Mitgetheilten, — das Publikum! Anzeige. Es ist im Börsenblattc mehrfach die Aufforderung er gangen, sich über die Rechnungsart, die man im nächsten Jahre befolgen wolle, schon jetzt auszusprechen. Das ver anlaßt die nachstehend verzeichncten Handlungen zu der Erklärung, daß sie zwar in dem Uebergang aus einer Rech nungsart in die andere eine geringe Unbequemlichkeit gefun den haben, daß sie sich aber überzeugt halten, die Unbequem lichkeit liege nur im Uebergange, wenn der aber geschehen sei, würde es bequemer sein, in der an unscrm Meßplatze und in einem großen Theile von Deutschland gangbaren Münze zu rechnen, und daß sie daher auch ferner ihre Rechnungen in Neu- oder Silbergroschen führen werden. Wir wünschen und hoffen, daß recht viele Handlungen unsrer Erklärung in den nächsten Nummern des Börsen blattes bcitreten mögen. Leipzig, 8. December 1842. Brcitkopf S, Härtel. F. A. Brockhau». Friedrich Hofmeister. Fr. Kistner. Mayer u. Wigand. Gebrüder Dchumann. Bernhard Tauchnitz )un. B. G. Teubncr. Leopold Bost. Weidmännische Buchhandlung. Georg Wigand. Otto Wigand.
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