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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1842
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- Deutsch
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1667 65 1668 Dies ist auch Hrn. Georg Wigand hinsichtlich seiner Novitätenversendungsliste in No. 26 der Süddeutschen Buchhändlerzeitung widerfahren. Es wird darin die Un vollständigkeit dieser Liste getadelt, und namentlich hervor- gehobcn, daß manche schadhafte ältere Firmen ausgenommen, wahrend neuere weggelassen seien. Dürfen wir einerseits annehmen, daß ein umsichtiger und thätiger Geschäftsmann, wie Hr. Georg Wigand, mit allen Handlungen, die ihm als solide bekannt sind, in Ver bindung steht und ist nicht daran zu zweifeln, daß junge thätige Handlungen, die auf solider Grundlage beruhen, ebenso bereitwillig ausgenommen werden, so ist auch andrer seits nicht zu verkennen, daß, wenn je eine richtige Beur- theilung der Verhältnisse Einzelner stattsinden kann, dies an dem Stapelplatze Leipzig und namentlich von einem Manne, der sowohl als Verleger, wie als Commissionär nicht zu den unbedeutenden gehört, am sichersten zu erwarten ist. Da taucht denn aber so manche Firma auf, der man, mit dem Maßstabe der Erfahrung in der Hand, kein günstiges Prognostiken stellen kann, und wohl ist cs dem vorsichtigen Geschäftsmanns nicht zu verdenken, wenn er nicht so schnell mit dem Ereditgeben ist und auch nicht durch Mittel, die in seiner Hand liegen, leichtsinniger Weise dazu beitragen will, entferntere Geschäftsgenossen, die auf sein Urtheil bauen, zu täuschen. Einer jungen Firma bloß darum zu mißtrauen, weil sie jung ist, möchte unbillig erscheinen, sehen wir aber, wie Viele sich etabliren, denen entweder der nöthige Fond oder die erforderliche Geschäftskenntniß, nicht selten aber auch Beides zugleich mangelt, wie manches Etablissement ein überflüssiges oder gar schädliches genannt werden muß, weil sich berechnen läßt, daß es andern Handlungen, die bei aller Umsicht und bei dem größten Fleiße bisher nur mit Mühe und Noch existirten, störend, ja vernichtend in den Weg tritt, so ist die größte Vorsicht gewiß gerechtfertigt. War das Mißtrauen ein unbegründetes, besitzt der junge Mann die nöthigen Mittel und Kenntnisse, mangelt es ihm nicht an einem nutzenbringendcn Wirkungskreise, so wird sich alles dies bald zeigen und er wird jedem denkenden Ge schäftsmanne willkommen sein und auch sicher von der in Rede stehenden Versendungsliste nicht ausgeschlossen bleiben. Während sich nun von selbst versteht, daß Handlungen, die ' seit Novbr. 1841, wo die Liste geschlossen wurde, entstanden, keine Aufnahme finden konnten, wird sich auch aus vorstehen den Bemerkungen erklären, warum solche, die zwar schon damals existirten, aber erst später und zwar durch prompte Zahlung in verflossener Ostermesse sich als solide bewährt haben, vermißt werden. Gewiß, wir dürfen es erwarten, werden sie in der neuen Ausgabe Berücksichtigung finden. Was den andern Vorwurf betrifft, daß manche schad hafte ältere Firmen in der letzten Ausgabe Aufnahme finden, so ist ebenso auf die Zeit ihrer Entstehung Rücksicht zu neh men und es versteht sich also, daß von solchen nicht die Rede sein kann, die erst in verflossener Ostermesse einen nicht erfreulichen Beitrag zu ihrer Charakteristik geliefert haben. Dann ist aber dabei nicht zu übersehen, daß es weniger hart ist, einer neu entstandenen Firma vorläufig den Credit zu verwei gern, als ihn einer ältern, die vielleicht lange Jahre als solid bestand, plötzlich zu entziehen, weil sie einmal mit der Er füllung ihrer Verbindlichkeiten im Rückstände blieb. Abge sehen davon, wie die verschiedensten Ursachen dazu beitragen können, den Credit einer Firma zu erschüttern und ihre Kraft für den Augenblick zu lähmen, ist es ja nur zu häufig der Fall, daß gerade die jungen Etablissements es sind, welche ältern Handlungen, die bisher ehrenvoll da standen, den Untergang bereiten. Es möchte wohl unsere Pflicht sein, solche Handlungen zu schützen und wo möglich vor dem Verderben zu retten; sie aber ohne Weiteres gleich bei Seite legen zu wollen, verriethe eine Härte, die glücklicher Weise im deutschen Buchhandel noch nicht zur herrschenden Sitte erhoben wurde. Die sonach der Novitäten-Versendungsliste des Herrn G. Wigand zu Grunde liegende Idee, keinen Credit verdie nende ältere Firmen mit möglichster Schonung auszuschließen und neuere erst dann aufzunehmen, wenn sie ihre Tüchtig keit bewährt haben, verdient alle Beachtung und da außer dem die praktische Brauchbarkeit der Liste anerkannt ist, so kann sie nur Allen, die ihre Versendungen mit möglichster Berücksichtigung der Verhältnisse vornehmen wollen, als ein eben so bequemes wie nützliches Hülssmittel empfohlen ^ werden. I. d. M. Zur Nachahmung in Deutschland. Portofreiheit und Portoermäßigung haben nur wenige deutsche Buchhandlungen aus früherer Zeit, wo der Buch handel abseiten des Staats mehr beschützt wurde als gegen wärtig, und dies allgemein zu verlangen, bleibt wohl ein frommer Wunsch. Aber auf dem bevorstehenden säch sischen Landtag sollte dahin gestrebt werden, für Anzeigen, Correcturen, Journale w. dieselbe wohlfeile Einrichtung zu erhalten, wie in Frankreich, wo um eine ganz unbedeutende Vergütung sogar in die Nachbarländer die Versendung franco besorgt wird. Ist einmal in einem deutschen Staate der Anfang ge macht, so verstehen sich hoffentlich auch die übrigen dazu. m. Ic. Todesfall. Ein würdiger Veteran ist wieder aus unserer Mitte ge schieden ! Am 13. d. M. starb im 78. Lebensjahre Frie drich August Leo, Buchhändler in Leipzig. Börse in Leipzig Kurze Sicht. 2 Monat. 3 Monat. am 18. Juli 1842. Im Vierzednlhaler-Fuß. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Lng Gesucht. Amsterdam . . . . 140s — I39s — Augsburg . . . . 102s — Berlin S9s - Bremen — na . — Breslau 99s — — Frankfurt a. M. . . — 102s Hamburg . . . . 150s — 150 — London 6.22s — Paris. . . 80s - 79s - Wien . . . 104 — — — — __ Soui«d'or9s, Holl.Duc. 5s, Kais.Duc. 5s, Breal. Duc. 5s, Pag.-Duc,5s, Eonv.-SpecicS u.-Gulden 4s. 8ond.-Aehn- u. -Zwanzig-Kr, 4s. Verantwortlicher Rcdacteur: I. de Marie.
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