für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^ 49. Dienstags, den 24. Mai 1842. Hamburg, 15. Mai 1842. Wir machen Ihnen hierdurch die schmerzliche Mitthci- lung, daß bei der großen Feuersbrunst am 5. 6. 7. u. 8. Mai, die unser gutes Hamburg betroffen und dessen reich sten Theil in Asche gelegt hat, den Unterzeichneten — zum Theil abwesend aus der Leipziger Messe oder von da auf der Heimkehr begriffen — sammtlich ihre Wohnungen und großen Lager, die ihren und ihrer Vorfahren Reichthum und Stolz ausmachtcn, rasch nach einander so vernichtet wurden, daß kein Blatt davon gerettet werden konnte! Dieses uns betroffene schwere Schicksal hat uns tief ge beugt; — wir haben alles verloren, —nur den Muth nicht! Mit Gottes Hülfe schreiten wir aufs neue zur Herstel lung unsrer Geschäfte, wozu jetzt schon jeder sich ein Lokal verschafft hat; so hoffen wir in wenigen Tagen sammtlich unsre Stellung wieder einzunehmen und das Verlorene durch Anstrengung und neue Thätigkeit zu ersetzen, und dem Buch handel das zu bleiben, was wir ihm bisher gewesen sind. Zunächst ergeht unsre Bitte dahin: uns alle bisher erschienenen Novitäten dieses Jahres nochmals in einfacher, ferner erscheinendes, Fortsetzungen u. s. w. in ge wöhnlicher Anzahl, sowie einen kompletten Verlagskatalog übersenden zu wollen. Speciellere Mittheilungen uns vorbehaltend, empfehlen wir uns mit collegialischer Freundschaft und Ergebenheit Pcrthcs-Desser je FUaukc. Kosfmaiin k Campe. N. Mittler. Herokd'schc Kuchhaiidlung. O. Uödechcr. G. W. Miemeycr. I. A. Dahme. D. S. Rcrcndsohn. Bitte an meine Herren College». Unter den durch den Brand zu Hamburg am här testen Betroffenen befindet sich auch der in der theol. Welt rühmlich bekannte Hauptpastor zu St- Petri und Scholarch Hr. vr. tlleol. Alt. Nicht allein daß seine schöne Kirche vom Feuer verzehrt wurde, Haler auch von seiner sämmtlichen Habe wenig retten können, doch beklagt er am meisten den Verlust seiner werthvollen Bibliothek, auf deren Vermehrung er seit 30 Jahren seine Ersparnisse verwendete. Vater einer zahlreichen Familie, sieht er sich völlig außer Stande aus eigenen Mitteln von neuem Bücher anschaffen zu können, zumal seine eigne Gemeinde, die bis auf ein Siebentheil abgebrannt ist, nichts für ihn zu thun vermag. Ich erlaube mir daher in seinem Namen die Bitte an meine Herren Collegen, namentlich an die Verleger theol. und philologischer Werke, ihm Unterstützung an Büchern aus ihrem Verlage zu gewähren, und werde jede literarische Gabe für ihn mit dem größten Dank annchmen und Rech nung darüber ablegen. Ich schließe diese Fürbitte mit den Worten meines Freundes: „daß ihm jedes Buch, was ihm auf diese Weise zukomme, ein thcures, werthes Denkmal der Theilnahme sein werde." Leipzig, 21. Mai 1842. Julius Klinkhardt. An die durch Brand verunglückten Herren Collegen in Hamburg. Sollte Ihnen zur Complettirung Ihres Lagers mit unserm Verlage gedient sein, so belieben Sie gütigst zu verlangen. Wir lassen Ihnen denselben in doppelter An zahl durch unfern Commissionair, Herrn I. Jackowitz, gratis ausliefern. Bamberg, d. 17. Mai 1842. Literar. artist. Institut. Sr Jahrgang. 89