Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1842
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18420420
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184204201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18420420
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1842
- Monat1842-04
- Tag1842-04-20
- Monat1842-04
- Jahr1842
-
889
-
891
-
893
-
895
-
897
-
899
-
901
-
903
-
905
-
907
-
909
-
911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
893 3Z 894 «ntgegen: und selbst zugegeben (was übrigens kcineswegcs der Fall ist, und worüber wir weiter unten uns aussprechen werden), daß der ganze, dem prcuß. Zeitungs-Comptoir (in Berlin?? oder welchem?) durch den Handel mit Journalen werdende jährliche Gewinn, wie dort gesagt wird, nur 3000 Thaler betragt, so darf ein Fcstbaltcn an unserm Rechte und ein Streiten für dasselbe wahrlich kein Streiten um des Kaisers Bart genannt werden; und wer es so nennt, beweist nur, daß er von den heiligsten Grundelcmcntcn aller, ohne die Faust zu erkämpfenden Ver besserungen und Fortschritte keinen Begriff hat: — das scheint uns leider um so mehr aus jenem Aufsatze hervorzu gehen, als dessen Vers, selbst im Principe mit uns über einstimmt und doch den Kampf für dessen Gel tendmachung mit Worten, wie die Ueberschrist seines Aufsatzes bezeichnet!! Wird, was den theoretischen Theil der ganzen Frage betrifft, dieser also zu vollsten Gunsten des Buchhandels entschieden, und dürfen wir es aussprechen, daß die Post zu dem Handel mit Zeitschriften ein Recht nicht hat und durch denselben ein Recht des Buchhandels verletzt, so stoßen wir, was den zweiten Theil, d i e p ra kti sch c Au s- übung unseres Rechtes betrifft, auf Schwierigkei ten, und es verdient diese Seite wohl noch manche Be sprechung. Wir unsererseits, die wir bei Besprechung der Sache ausführlich nur den Rcchtspunkl, welcher durchaus zuerst festzustellen war, behandelten, haben die praktische Ausführung, wie wir sie nach unserer Meinung für mög lich hielten, nur durch den Vorschlag, daß der Staat für alle Journale freies Porto geben möge, andeuten wollen. Wir selber waren, da wir, das Recht des Buchhandels streng fcsthaltcnd, an eine Verschiedenheit der Behandlung der politischen und nicht-politischen Zeit schriften nicht denken konnten, bei Erwägung der verschie denen Verhältnisse stets auf Unmöglichkeiten gestoßen. Wir begrüßten somit die Idee des Hrn. Friedirch, von der Post durch eine Eingabe zu verlangen, daß dieselbe den Handel mit den nicht-politischen Zeitungen aufgäbe, als eine glückliche (vorbehaltlich, daß dadurch der Post ein Recht nicht zugcstandcn werde): da sie das schwierige, ja der Zeit unmögliche Fertigwerden mit dem Debit der poli- tischen Journale durch den Buchhandel gut zu umge hen weiß. Wenn wir auch selber, offen gesagt, bis dahin an die Möglichkeit eines so schnellen Beginnens des faktischen Einschreitens von Seiten des Buch handels in der Sache mcht glaubten und solches füc's Erste nicht für thunlich hielten, so trugen wir doch kein Be denken, der Sache wegen dem von Herrn Friedrich vorge schlagenen Schritte und der projectirtcn Eingabe uns anzu- schließcn, und wir wollen den Erfolg abwarten, den derselbe haben wird. Es sind indcß von verschiedenen Seiten Zweifel laut geworden, sowohl, ob es dem Buchhandel überhaupt mög lich sein werde, den Debit auch nur der nicht-politischen Journale überallhin auf die entsprechende Weise, unter den derzeitigen Verhältnissen zu besorgen; als auch beson ders, ob den Journalen selbst durch die, jedenfalls etwas langsamere Besorgung nicht geschadet würde: namentlich haben wir privatim von vielen Verlegern manche, um ge recht zu sein, nicht so ganz unbegründete Einwürfe hören müssen, welche näher zu entwickeln übrigens uns, in un serer Stellung zu der ganzen Frage, nicht zugemulhct wer den wird, und über welche öffentlich sich zu äußern, wir die betreffenden Herren selber auffordcrn möchten. Es wäre wohl freilich für die Sache vortheilhaftcr gewesen, wenn diese Erörterungen vor dem beabsichtigten faktischen Schritte stattgefunden: — indeß erwarten und wünschen wir auch so für denselben die lebhafteste Theilnahme, denn wir dürfen von ihm immer doch ein, sowohl für die principicllen als pecuniären Interessen des Buchhandels rcsp. des Soctimentshandels (— denn der Soctimentshan- del ist der Buchhandel —) günstiges Resultat erwarten! Wie dieses aber auch ausfallcn möge, so dürfen wir unter allen Umständen und werden von der Post verlan gen, daß sie des förmlichen Handels mit Journalen sich enthalte; denn sic treibt Handel, wenn sie von den Verlegern einen Rabatt an den Zeitschriften sich ge ben läßt, die sie dem Publicum höchstens doch nur zu spedircn hat. Thut sie letzteres, doch nur im Interesse des Publicums, so ist es doch gewiß kein unbilliges Ver langen, daß auch das Publicum die schnellere Beför derung durch die Speditionsanstalt des Staates mit sei nem Gelbe erkaufe und nicht mit dem des Buch handels: und daß, wer eine Zeitschrift durch die Post beziehen will, hierfür ein Angemessenes, das ganze edictmäßigc Porto mehr bezahlen muß! Wir finden uns zur Hervorhebung dieses Punktes um so mehr veran laßt, als nach dem neuesten Preis-Eourant des Berliner Zeitungs-Comptoirs die Post eine große Anzahl von Zeit schriften bei Fahrpostscndungen um den Buchhandel- Ladenpreis oder ein Unbedeutendes höher, ja etwa achtJournale (wissenschaftliche) sogar für ei nen geringeren als diesen liefert: — sie nimmt eben einen Rabatt, treibt also einen vollständigen Handel: — dies haben wir nicht zu dulden! Was den, in dem Aufsatze in Nr. 25 d. Bl. „ein Streit um des Kaisers Bart" gegen ein Einschreiten des Buchhandels in die Angelegenheit gemachten Einwurf be trifft, daß nämlich der Debit sämmtlicher nicht-politischen Zeitungen, wie es dort heißt: dem Zeitungs-Comptoir einen Reinertrag von 3000 Thlr. bringe, von denen die Hälfte für Zeitungen, welche als Transit ins Ausland z. B- Ruß land gehen, in Abzug zu bringen ist und daß also jeder preuß. Sortimentshandlung nur durch die Post eine jähr liche Revenue von circa 5 Thlr. entzogen wird, („„ein Capital, wie der Verf. ironisch hinzufügt, dessen Erlangung allerdings zu großen Anstrengungen und vielen Eingaben spornen kann,"") so war uns, abgesehen von dem komi schen Kalkül der Theilung mit 300, der Einwand etwas neu, ja wir finden ihn etwas gar gesucht, und die oft bittere Ironie in dem Aufsatze läßt irgend welches sich Verletzt-Fühlen des Vers. Hindurchblicken, das wir uns nicht anders zu erklären wissen, als daß der Verf. cs gerne gesehen, daß wir ihm, vor Anregung der Sache, solche erst vorgelegt!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht