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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1944
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- 1944-10-28
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- 28.10.1944
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Trotj stärkster Anspannung aller Kräfte für den totalen Kriegsein- satj ist in allen Bevölkerungskreisen Salzburgs das Verlangen nach kul tureller Anregung und Betätigung lebendig geblieben. Mehr als bisher wird so mancher sein Instrument hervorholen, um die geliebten Meister, deren Klängen im Festspielhaus nicht mehr gelauscht werden kann, ins eigene Heim zu holen. Diesen Tatsachen Rechnung tragend, stellt die Stiftung Mozarteum im Einvernehmen mit den kulturellen Führungs- Stellen des Gaues ihre Musikbücherei in den Dienst der Öffentlichkeit, um durch Ausleihen ihres sonst meist nicht mehr beschaffbaren Noten materials, insbesondere für Soloinstrumente und Kammermusik, die Freude am eigenen Musizieren nach getaner Arbeit zu fördern. Normung ist kriegswichtig Der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion hat die Bil dung einer Kommission für Normung unter dem Vorsitj des Präsidenten des Deutschen Normenausschusses, Direktor Heinz Benkert. angeordnet. Der Reichswirtschaftsmini9ter hat zu gleicher Zeit seine Befugnisse be züglich der Normung für Kriegsdauer auf den Präsidenten des Deut schen Normenausschusses übertragen. Durch diese beiden Anordnungen wird die außerordentliche Bedeutung der Normung für die gesamte Pro duktion im Kriegseinsatj offensichtlich. Es wird nunmehr in strafferer Konzentration die Normung nach einheitlichen Gesichtspunkten geplant, sichergestellt und veröffentlicht und alles getan, um die Normung mit allen Beteiligten so zu leiten, daß der Wirkungsgrad derselben sich in starkem Maße als eine Leistungssteigerung entwickelt. Gedenkstunden Bei einer Gedenkstunde des Gaues Halle-Merseburg am 15. Oktober zu Friedrich Nietjsches hundertstem Geburtstage auf dem Friedhof des kleinen Ortes Röcken bei Lügen, der Niegsches Geburtsort war. und wo er auch zur Ruhe gebettet ist, würdigte Gauleiter Eggeling in einer kur zen Ansprache Person und Werk des großen Philosophen, der zum Bahn brecher einer neuen Kulturepoche geworden sei. Der Gauleiter gab gleich zeitig bekannt, daß Professor Joseph Thorak eine Niegsche-Büstc ge schaffen habe, die zu gegebener Zeit in der Martin Luther-Universität zu Halle zur Aufstellung gelangen werde. Im Aufträge des Führers legte der Gauleiter einen Kranz an der Grabstätte Niegsches nieder. Auch Reichsininister Dr. Goebbels, Reichsleiter Rosenberg, Reichsstudenten führer Dr. Scheel und das Niegsche-Archiv in Weimar ließen Kränze niederlegen. Zum Gedenken der durch Terrorangriffe verschiedenen Jakob Schaffner und Leo Justinus Kau ff mann versammelte sich am 21. Oktober in Straßburg die Kameradschaft der Künstler und Kunstfreunde am Oberrhein mit dem Chef der Zivilvcrwaltung im P'lsaß, Gauleiter und Rcichsstatthalter Robert Wagner. Vertretern der Wehrmacht, der Kunst und Wissenschaft sowie den Angehörigen. Oberbürgermeister Dr. Ernst würdigte die beiden Künstler Kauffmann und Schaffner als Menschen aufrechten Charakters, deutscher Klarheit und lauterster Gesinnung. Kauffmann war der deutsche Komponist, ohne je seine Bindung zu seiner elsässischcn Heimat aufzugeben. Daher soll und wird sein Werk unter uns bleiben. Wgr der erst Vierzigjährige mitten aus seiner Arbeit ge rissen, fällt Schaffners Werk mit seiner reifen Ernte dem deutschen Volk zu. Er, auch ein Künder des Deutschen Reiches, ist ein Blutszeuge deut scher Art und wird als solcher unter uns stehen. Trog der Herbe dieser Verluste werden wir nicht wehklagen. Wir werden unser Herz fest in die Hand nehmen, damit uns die Kraft hleibt für das Ziel: Deutschlands Leben und Freiheit. Geburtstage Der Heimatforscher und Maler Otto Krone in Braunschweig beging in diesen Tagen seinen siebzigsten Geburtstag. Krone hat sich durch sein Werk „Vorgeschichte des Landes Braunschweig“ und durch viele Einzel veröffentlichungen einen Namen gemacht. Das Städtische Museum in Braun8chweig ist durch Krone zu einer wertvollen Trachtensammlung gekommen. Außer in Braunschweig befinden sich in vielen »öffentlichen und privaten Galerien Bilder des Malers Krone. Der seit einer Reihe von Jahren in Baden-Baden lebende lothrin gische Schriftsteller, Professor Alfred Pellon, konnte am 16. Oktober sein siebzigstes Lebensjahr vollenden. Er ist Inhaber des Litcratur- preises der Wcstniark. Unter seinen Veröffentlichungen stehen an erster Stelle die Gedichte „Der magische Kreis“, die Novellen „Unter den Mira- bellenhäumen“, die Erzählung „Die falsche Jungfrau von Orleans“. Be kannt wurde er weiterhin durch seinen Vaganten-Rornan „Gozell-Garin“. Die flämische Dichterin Marie Gevers begeht am 30. Oktober ihren sechzigsten Geburtstag. Zuerst trat Marie Gevers mit Gedichten an die Öffentlichkeit, ohne allerdings mit ihnen einen großen Erfolg zu er zielen — bis sie mit ihrem Roman „Die Deichgräfin“ (1931) einem weiteren Leserkreis bekannt wurde. In diesem Roman wie in den beiden folgenden „Frau Orpha“ und „Die glückhafte Reise“ — gelang ihr eine vortreffliche Schilderung des in dörflicher und kleinstädtischer Umwelt angcgicdelten Kleinbürgerlebens. Mit de.n inhaltlich zusammen hängenden Romanen „Die Lebcnslinic“ und „Die Versöhnung“ aber schuf sie dann ihr Bestes. Vereinfachtes Kriegssachschäden-Verfahren Im Zuge der kriegsbedingten Verwaltungsvercinfachung hat der Reichsminister des Innern mit Verordnung nun auch eine Vereinfachung des Verfahrens nach der Kriegssachschäden-Verordnung verfügt. Sie bringt zunächst eine wesentliche Einschränkung des sogenannten „Form losen Bescheides“. Bisher konnte von einem förmlichen Bescheid nur bei Sachschäden bis zu 100 RM abgesehen werden. Diese Grenze wird nun auf 1000 RM heraufgesetjt. Damit wird der förmliche Bescheid entbehr lich in Sachschadensfällen, die 1000 RM nicht übersteigen oder in denen Nutjungsentschädigung bis zu 100 RM monatlich oder, für einmalige zu- sätjliche Ausgaben, bis zu 1000 RM gefordert werden. In all diesen Fäl len — und sie stellen bei den Kriegssachschäden-Verfahrcn eine erheb liche Anzahl dar — genügt es in Zukunft, daß die Entscheidung der Feststellungsbehörde aktenkundig gemacht und dem Geschädigten form los bekanntgegeben wird. Gegen einen formlosen Bescheid findet eine Beschwerde nicht statt. Auch im übrigen ist die Beschwerde nur möglich, wenn die Beschwerdesumme den Betrag von 1000 RM übersteigt, sofern die entscheidende Jfceststellungsbehördc die Beschwerde nicht ausdrück lich zuläßt. Wesen flieh vereinfacht wurde das Gebiet der Vorauszahlun gen auf die zu gewährende Kriegssachentschädigung. Bisher konnte die Feststellungshehörde solche Vorauszahlungen, ohne das bereits konkrete Schadensfeststcllungen getroffen worden waren, nur bis zum Betrage von 5000 RM und, mit Zustimmung des Vertreters des Rcichsintefesscs, bis zu 50 000 RM zubilligen, wenn ein entsprechender Schaden glaubhaft ge macht war. Diese Möglichkeiten erfahren nach der Neuregelung eine wesentliche Erweiterung. Unter den genannten Voraussetjungen können die Feststellungsbehörden nunmehr ohne weiteres Vorauszahlungen bis zum Betrage von 30 000 RM und, mit Zustimmung des Vertreters des Reichsintcresses, sogar ohne Bindung an einen Höchstbetrag gewähren. Goethe-Gesellschaft — Orlsvereinigung Leipzig Die Leipziger Goethe-Gesellschaft veranstaltet am Sonntag, dem 5. November, ein Lieder-Konzert. Ruth Siemon-Netto (Mezzosopran) singt Schubertlieder; am Flügel Klaus von Axelson. Das Konzert findet im Schulsaale der Gaudigschule, Döllnitjer Straße 2, statt und beginnt 15,30 Uhr. Numerierte Karten bei Franz Jo9t, Albertstraße 52, und an der Saalkasse. F irmen-Jubiläen Im Monat November 1944 begehen nachstehende Firmen besondere Gedenktage: 75jähriges Bestehen: Bonifacius-Druckerei, Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, Buchbinde rei und Antiquariat G. m. b. H. in Paderborn, am 16. November. Braun-Peretti, St. A.. in Bonn, am 15. November. Cieslar Nachf.. Paul, in Graz, am 8. November. Dargcl Nachf. Inh. Franz Majewski, A., in Wormditt, im November. Revai, Gebrüder, Literarische Anstalt, Actiengesellschaft in Budapest, am 1. November. 50jähriges Bestehen: Härtel, Otto, in Wittenberg, am 10. November. Klüber, Friedrich, in Passau, am 8. November. Münsterbuchhandlung Bruno Festag in Essen, am 1. November. Ostwerk-Verlag und Buchhandlung in Berlin, am 1. November. 25jäliriges Bestehen: Alster Verlag Curt Brauns in Wedel (Holstein), am 1. November. Buchhandlung der Diakonenanstalt in Moritjburg, am 1. November. Eher Nachf. G. m. 1>. H., Franz, Zentralverlag der NSDAP, in München und Berlin, im November. Harfe-Verlag und Druckerei K. Reum & Co., Kom.-Ges. in Bad Blan kenburg, am 13. November. Hummel Verlag, Richard, in Leipzig, am 25. November. Klages-Verlag Auguste M. Klages in Hannover, am 1. November. Lange & Paepke in Chemnitj, am 1. November. Lochmann, Ladislav, in Pardubitj, am 8. November. Marks, J., in Essen, am 25. November. Musikhaus „Mozart“ Egmont Bach in Dortmund, am 15. November. Pusch, Hans, in Berlin, am 1. November. Pustet, Friedrich, in Köln-Lindenthal, am 25. November. Stein, Gertrud, in Hamburg-Harburg, am 22. November. Thilo, Heinz, in Berlin NO 55, am 19. November. „Vitalis-Verlag“ Oscar Rausch in München, am 13. November. Personalnachrichlen Herr Hofrat Dr. h. c. Arthur Meiner in Firma Johann Ambrosius Barth in Leipzig (z. Z. Bad Brambach, Kurhotel) feierte mit seiner Gat tin am 21. Oktober in aller Stille das Fest der goldenen Hochzeit. Frau Anna Anders, Inhaberin der Bahnhofsbuchhandlung Anders in Bielefeld, begeht am 31. Oktober ihren fünfundachtzigsten Ge burtstag. Ihren siebzigsten Geburtstag feierte in voller Rüstigkeit am 22. Ok tober Frau Margarete Pinnow, seit Kriegsbeginn für den eingezogenen Sohn und Firmeninhaber Geschäftsführerin der Buchhandlung Max Nessel in Breslau. Die Inhaberin der Firma Friedrich Pouch in Merseburg, Fräulein Eva Pouch, begeht am 1. November ihr fünfundzwanzigjähriges Dienst- jubiläum. Todesfall: Am 16. Oktober verschied in Berchtesgaden nach kurzer schwerer Krankheit im vierundsiebzigsten Lebensjahre Herr Karl Kaehler, In haber und Seniorchef des Verlags Theodor Weicher in Berlin-Schöne berg. Der Verstorbene gehörte mit zu den ersten Förderern und tatkräf tigen Verlegern völkischen und nationalsozialistischen Schrifttums. 192 Börsvnbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 77, Sonnabend, den 28. Oktober 1944
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