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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1837
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18370512
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843 38 844 ausgeschnitten am andern Nachmittage wieder schickt und sagen läßt: „es cvnvcnirt mir nicht-ganz." Wenn Ihr aber ein fertiges Kleid im Laden hangen seht und zum Kaufmann sagt: „Schick es zu mir, ich will es anprobiren" und Ihr tragt cs einige Tage und glänzt damit, wie Ihr wohl mit dem Inhalte eines neuen Buches thut, und schickt es dann dem Kaufmann wieder hin, mit dem Bemerken, „es gefalle Euch nicht, und sonst wär's gut" — wird er auch blos scheel sehen und das Kleid ruhig wieder an den Nagel hängen, wie der Sor- timentshändlec sein Buch hinstellt? Es ist zu bezweifeln, auch wenn Ihr nicht einmal drin warm geworden, Euch nicht das kleinste Verletzende darin begegnet ist und man nicht den geringsten Schmutzfleck sieht, nicht ein Viertheil von denen, mit welchen behaftet Eure neuen Bücher zu- rückgegeben werden. Nur mit diesem Eigenthume, nur mit Büchern er laubt man sich Alles; sie Md vogclfrei, wie schwarze Bee ren, die an der Heerstraße reif geworden sind. Neue Bü cher durchstöbern, einer Dame leihen, daraus voclesen und wieder in den Laden geben, das scheint uns nicht Mißbrauch fremden Eigenthums, nur Antheil an der Li teratur zu sein. Dies Betragen gegen die Literatur ist durchweg nur in Deutschland; nur bei uns erlaubt sich jedes Herrchen, das lesen gelernt hat, jeder dreiste Vorlaut, der zwei Tha- ler für ein verschenktes Taschenbuch ausgebcn muß, auf eine so zudringliche und dann wegwerfende Weise mit neuen Büchern umzugehen. Es mag Nationales sein, daß der Franzose und Engländer diese Näscherei und diesen schäbigen Verkehr mit Büchern nicht kennt; aber der Buchhandel hat dazu beigetragen, er ist bei ihnen ein ganz kurzes, kaufmännisches Geschäft, viel weniger ausgebildet, einfacher, -mangelhafter, als bei uns; was aber einmal Aufsehen macht in der Literatur, das hat von diesem un gebildeten Geschäfte den größten Vortheil. Ueber den eigentlich schwersten Unstern des Buchhänd lers, über den Mangel an Käufern für Alles, was nicht zur nothwendigstcn Belehrung angeschafft werden muß, sei hier gar nicht geredet; es ist dies oft genug geschehen. Wir sind nun einmal darin nicht anders: für ein Band, ein Tuch, eine Weste, die uns in die Augen sticht, geben wir ohne weiteres heute einen Thaler und in acht Tagen wieder einen aus; aber für ein Buch, das uns Freude macht — für ein belletristisches besonders — Geld ausgeben, das ist so sonderbar, daß die Leute kaum begreifen, wie man so etwas von ihnen fordern kann. Reiche Gutsbe sitzer, feiste und feste Bankiers treten ganz naiv an einen Schriftsteller heran und sagen: „Ach, da haben Sie ja solch ein charmantes Buch geschrieben, hat man mir er zählt, das leihen Sie mir wohl einmal; ich werde meinen Friedrich mit 'ran schicken." Dicht daneben aber ist eine Buchhandlung und die goldnen Buchstaben grinsen beiden in's Gesicht und fragen: „wozu sind wir denn da?" Diese Naivität, in dieser oder anderer Weise, ist aber bei uns so ordinair, daß die Leute es wunderlich finden, wie man die Beschreibung einer solchen Scene Persiflage nennen mag. „Warum soll ich mir das Buch nicht lei hen?" fragt Jeder. Und so braucht eine Stadt von zehntausend Einwohnern ein Exemplar von einem Buche, das Glück macht; und die Umgegend liest auch noch mit daran, oder zernascht es bei den Novitäten, die man sich zuschicken läßt und zucückschickt. M i s c e l l e. Schriftproben von Ed. Haenel in Magde burg. Von diesen ist so eben die 4. Lief, erschienen, welche wieder eine reiche Auswahl geschmackvoller Schrif ten, Verzierungen und dergl., u. a. eine Garnitur der jetzt zu Anzeigen, Rückenschildern rc. sehr beliebten schma len Antiqua, von Cicero bis Missal, enthält, denen in kurzer Zeit noch die übrigen kleinern Grade folgen sollen. Auch die 4. Lief, der Haenel'schen Polytypen-Proben und zwei beigegebene große Blätter Ornamente zum Bunt druck (der Anfang einer selbstständigen Sammlung, welche ausschließlich Gegenstände zum Bunt- und Eongrevedruck enthalten wird) legen in einer großen Menge trefflicher Vignetten, Einfassungen u. s. w. Beweise von der un- ermüdeten Thätigkeit und dem vorzüglichen Geschmacke des Herrn Haenel ab. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Ddrffling. B e k a n ii t m a ch ungen. Sucher, Musikalien u. s. w. unter der Presse. ^s1944.) Von Blanc's Handbuch. 3. Ausl, wird in einigen Wochen das erste Heft verschickt. Wir bitten um baldgcf. Einsendung der Bestellungen. Halle, 6. Mai 1837. l. A. Schrvetschke und Sohn. Anzeigen neuer und älterer Bücher, Musikalien u. s. w. s1S45.) Statt Wahlzettel. In einigen Lagen versenden wir- 6erman Aralumar, iuterxleck kor NeAiuuers rvillr a ool- leoticm ok vocmdles suck klrrsses, M AI. ckobu 6olck- suiltlr. 8. §ek>. Veliupap). 16
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