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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1837
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1837
- Sprache
- Deutsch
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601 29 602 Bedenkt man nun, wie leicht der Verein in den Fall kommen kann, neue Geldopfer zu bringen, und daß man in außerordentlichen Fällen nicht auch außeror dentliche Beiträge erheben kann, oder doch nicht ohne große Beschwerden würde beitreibcn können, so scheint es eben nicht unbillig, wenn die Mitglieder, welche bisher 1 ^ 12 Sächs. jährlich bezahlt haben, nun bei einer bedeutend verbesserten und bequemeren Anstalt 2 Preuß. Cour, be zahlen, —- wenige Groschen mehr als zuvor, die aber für die Kasse im Ganzen doch erheblich werden. So scheint auch ein Antrittsgeld von 10 ,F. keinesweges etwas Uebertriebenes zu sein. Der Aufzunehmende wird Theilhaber nicht nur aller der für das Börsengebäude angeschafften Gegenstände und des Capitalvcrmögcns der Gesellschaft, sondern mit der Zeit auch des Gebäudes selbst. Sollte ihm nun durch Erle gung von 10 Pr. Et. gegen frühere 5 Sächs. zu viel aufgebürdet werden? — Der Ausdruck „daß es nurauf eine unbefugte Plusmacherei abgesehen sein könne", über dessen Anwendung ich hier nicht rechten will, wenn er gleich verletzend ist, giebt — mir wenigstens — kei nen recht klaren Sinn. Unbefugt, d. h. ohne Geneh migung der Generalversammlung, kann der Vorstand nichts der Art thun, genehmigt diese aber einen solchen Antrag, wie hier geschehen ist, so kann die Ausführung nicht un befugt sein. Das Plusmachen an sich aber ist gewiß keine Sünde, und in rechtlicher Weise braucht es niemand zu ver schmähen. Es wäre auch in der That für den Börscn- verein kein Unglück, wenn er sich ohne Belästigung einmal durch sein angewachsenes Capital im Stande sähe, etwa ein großes nationales literarisches Unternehmen zu machen, und den Gewinn davon unter seine Mitglieder zu verthei len. —- Aber „der entworfene Amortisationsplan (so. des Börsengebäudes) erleidet dadurch (durch vermehrte Ein künfte) eine wesentliche Veränderung" sagt der Herr Ein sender, und da muß ich wirklich fragen: wie so? — Es ist niemandem in den Sinn gekommen, eine dahin zielende Aeußcrung über die Bestimmung des Geldes, welches wir — künftig vielleicht haben werden, zu machen, mir am wenigsten, und im Protokoll steht davon nicht ein Wort; ich kann daher nicht begreifen, worin diese Voraussetzung, die überdies so apodiktisch hingestellt ist, daß sie jeder, der nicht selbst bei der Verhandlung zugegen gewesen ist, für wahr halten muß, und der überdies weiter unten gar noch die Berechnung eines möglichen Verlustes von 7500 /. beigesügt wird, ihren Grund gefunden hat. Nun— eine Sünde wäre es gerade auch nicht, aber — richtig ist nun einmal die Sache nicht; der Amortisationsplan ist jedem bekannt, und also weiß ein jeder, wie viel dazu aus der Bör senkasse geleistet wird, und daß der Vorstand die bestimmte Summe nicht überschreiten kann, -auch wenn er Mil lionen zu verrechnen hätte. Der Antrag selbst soll unter gänzlichem Mangel an Form und statutenwidrig gemacht worden sein, wie der ß8 der Börsenordnung beweise, d. h.: a, der Vorstand hätte ihn schon im Februar bekannt machen sollen, 5, er durfte nur durch Kugelung abstimmen lassen. — Zu s muß ich bemerken, daß der K 8 zwar allerdings bestimmt, was oben verlangt wurde, daß derselbe § aber auch jedem Mitgliede gestattet, neue Anträge rc. noch während der Messe zu ma chen und dem Vorsteher zu übergeben; es wird also auch der Vorstand, der doch auch aus Mitgliedern besteht, sich wohl für befugt halten dürfen, spätere Anträge einzubringen als diejenigen, welche er bereits im Februar bezeichnet hat. Die Annahme des Gegentheils würde sogar widersinnig scheinen, wie es denn auch niemals in der Praxis gelebt hat, und in vielen Fällen könnte aus solchem Verzüge, der nun immer ein ganzesJahr dauern müßte, sogar großer Nachtheil entstehen. Zudem ist der in Rede stehende Gegenstand nicht ein solcher, der ein dreimonatliches Nachdenken erfordert, wenigstens nicht bei Männern wie die, welche die Generalversammlung bilden; durch Annahme des Gegentheils würde ich jeden einzelnen zu beleidigen glauben. — Zu 5 ist zu erinnern, daß cs zwar heißt: „beim Abstimmen sammeln die Ord ner die Kugeln" u. s. w., daß aber auch nirgends die Kugelung als die alleinige Form der Abstimmung vorge schrieben ist und factisch stets nur in wenigen Fällen angc- wendet wurde, dagegen aber die, auch diesmal gebrauchte, durch Aufstehen und Sitzenbleiben, gewöhnlich, und bisher ohne getadelt worden zu sein, in Anwendung kam, und nach träglich um so weniger einem Tadel unterworfen werden zu können scheint, als sich jeder Anwesende noch genau erin nern wird, daß ich nach erfolgter Abstimmung die zweimal wiederholte Frage stellte: „ob jemand (außer Herrn Rei mer) gegen die Form etwas cinzuwenden habe" — worauf aber jedesmal eine lautlose Stille erfolgte: auch Herr R. selbst trug nicht einmal auf Kugelung an. Das Resultat der Abstimmung liegt außerhalb der Grenzen dessen, was ich hierzu vertreten habe, und wenn in der Protestatio»gesagt wird, cs gab scheinbar eine Majorität zu erkennen, so kann ich darauf nur erwiedern, daß die Stimmzählung über die Erhöhung des Antrittsgeldes von den vier Ordnern, den Herren Bärecke, Will). Hoffmann, Wilh. Kaiser und Franz Köhler, bewirkt wurde und nach deren sicher gewissenhaften, protokollieren Anzeige wie bekannt eine Majorität von 44 Stimmen (112 gegen 68 ) ergab, daß aber bei dem Antrag wegen der Erhöhung des jährlichen Beitrags überhaupt nur eine opponircnde Stimme vorhanden war; wenn daher der Herr Einsender des Obigen deren mehrere gehört hat, so ist mir wenigstens nicht zuzumuthen, sie auch gehört haben zu müssen, denn laut sind sie nicht geworden. Nun wird aber auch noch in Zweifel gezogen, ob überhaupt der Börsenvcrein ein Recht habe, eine Ab gabe von den Mitgliedern zu erheben; dies aber, glaube ich, wird wohl niemand ernstlich bezweifeln, nicht einmal der Herr Einsender selbst, denn jeder weiß, daß aus nichts auch nichts wird, es müßte denn sein, daß jemand so groß- müthig wäre, alles, was wir bedürfen, aus seiner Tasche zu bestreiten und uns so zu sagen an Local, Tischen, Stühlen u. s. w., bis zum Streusand, fccizuhalten, denn anders würde es schwerlich gehen und anders geht es in keiner Ge sellschaft, sie heiße nun Börsenvcrein, Concordia oder Har monie, — bezahlt wird überall. lieber die, unter den 58 Berliner Vereinsmitgliedern gesammelten 8 Unterschriften") bemerke ich, da sie keinen besonder» Gesichtspunkt darbietcn, nichts, obwohl einige ') Man vergl. das „Schlußwort".
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