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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1835
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- Deutsch
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507 508 schuß, und den dermaligcn Stand der Sache überhaupt dar zustellen. Nachdem durch die Stimmenabgabe in der vorjährigen Cantate-Versammlung sich die Mitglieder hcrausgestellt hat ten, welche den an die Stelle des Einleitungscomitcs tretenden Vcrwaltungsausschuß bilden sollten, traten diese am 1. Mai 1834 zusammen. Obschon einige der Gewähl ten gerechte Gründe zu haben glaubten, diese zwar ehrenvolle, aber auch viele Mühen in ihrem Gefolge habende Wahl ab- Ichncn zu können, so gelang es doch der Bcrcdtsamkcit der übrigen, sie zum Fallenlassen eines solchen Entschlusses zu be wegen, und der Ausschuß blieb in den durch die Hauptwahl bezeichnetcn Mitgliedern unverändert. Man schritt zur Wahl der Beamten, die in den Personen des eben zu Ihnen sprechen den, als Vorsitzenden, des Herrn Barth als Sccretair, und des Herrn Fr. Brockhaus als Eassircr erfolgte, und cs wurden diese Acmtcr von denselben, so wie die der Stellver treter der Herrn Fr. Perthes und Duncker in den Per sonen der Herrn Mittler und L. Voß allenthalben bereit willig angenommen. In der nächsten Eonfcrcnz erwählte man Herrn 1)r. Schellwitz als Rechtsbeistand und beschloß nach vielfäl tigen und sehr reiflichen Erwägungen, die durch das Incssso der ersten Hälfte des Acticngeldcs vorhandene bedeutende baare Summe zum größten Theilc in würtembergschcn Pfand briefen anzulcgcn, welches bei der größtmöglichsten Sicherheit auch noch den Gewinn eines halben Proccntes jährlicher Zin sen zum Besten der Casse herbei führte. Man kam spater dahin überein, daß für den Grundbau die Maucrmatcrialicn angeschafft, die Maurer-, Zimmcr- und Steinmetz-Arbeiten aber inAccord gegeben werden sollten. Die nächsten Verhandlungen beschleunigten die endliche Feststellung des nöthigcn Raumes für das Treppenhaus, und für Ableitung des Wassers, mit der Universität, und die Er werbung eines zum Bau nothwendigcn Stückes Grund und Boden von Seiten des Stadtrathcs, so wie überhaupt den Endabschluß des ganzen Kaufgeschäftes über das alte Ge bäude, bei welchem es an großen Schwierigkeiten nicht fehlte. Die Ableitung des Wassers war namentlich eine vorher nicht hinlänglich bedachte Sache, welche nur durch Erbauung einer Schleuse unter dem Börsengebäude hinweg sich beseitigen ließ. Der Kauscontcact wurde endlich im August förmlich voll zogen und die Herrn Barth, Rost und Fleischer mit dem verkauften Grund und Boden belehnt. Die größten Schwierigkeiten fanden sich aber in dem Um stande, daß das alte Haus von einer Menge kleiner Familien bewohnt war, welche durchaus nicht gesonnen waren, sofort auszuzichcn, weil neue Wohnungen außer der Zeit hier nicht immer zu finden sind, und ihnen auch der Schutz der Gesetze nach hiesigen Rechten zur Seite stand. Hier befand sich das Unternehmen an einer gefährlichen Klippe. Konnte nicht wenigstens der Grundbau im Jahre 1834 vollendet werden, so war die Möglichkeit nicht cinzu- sehcn, wie das Gebäude in dcr Ostecmeffe 1836 seiner Be stimmung übergeben werden könnte, und dadurch mußte eine totale Störung aller Budget- undFinanzverhältnisse entstehen. Es galt also hier, bei Jedem einzeln auf dem Wege der Güte zu verhandeln, und einige Opfer mußten gebracht werden. Das Glück begünstigte die sehr schwierige Verhandlung so weit, daß in der Mitte des Augnst es endlich gelang, das Haus frei zu erhalten, wo denn auch sofort mit der Niedcrrcißung und dem Grundbaue begonnen wurde. Da nun jetzt der Bauplan völlig fcstgestcllt werden mußte, so wurden die vorliegenden Plane alle auf das sorgsamste er wogen, und zuletzt dem Herrn Baudirector Geutc brück die Frage vorgelcgt, ob er mit Bestimmtheit versichern könne, daß der Aufsatz eines Stockwerkes über dem großen Saal nie mals eine Bedenklichkeit oder Gefahr für die Sicherheit des Gebäudes zulasse. Dies erklärte er aber nicht thun zu können, und sonach mußte von dem eigentlichen Bauplane abgegan gen, und der Umfang des Hauses blos auf zwei Stockwerk berechnet werden. Dieser Beschluß wurde am 30. August 1834 in Gegenwart aller Mitglieder des Vcrwaltungsaus- schusscs und des Börscnvorstandcs einstimmig gefaßt und von dem letzten auch die Rechtfertigung dieser Maßregel bei dem Börscnvcrcin ausdrücklich zugesichert. Wie nun dadurch der Budgetctat alterirt und dieser Aus fall ausgeglichen wurde, wird Ihnen der am Schluffe meines Vortrags vorliegende Finanzbericht deutlich darlegcn. Die Arbeiten am Baue wurden nun, da Alles Hindernde beseitigt war, so eifrig und mit einer solchen Anzahl von Ar beitern betrieben, daß schon am 26. Octbr. der Grundstein gelegt werden konnte. Das Nähere über diese wirklich schöne und erhebende Feierlichkeit ist Ihnen aus dem gegebenen Be richte bekannt, wir hatten nur sehr zu bedauern, daß nicht mehr von unfern auswärtigen Eollegen daran Theil nehmen konnten. Das bei dieser Gelegenheit den Mitgliedern des Börscnvorstandcs und den auswärtigen Mitgliedern des Vcrwaltungsausschusses erthcilte Ehrcnbürgcrrecht der Stadt Leipzig ist ein erfreulicher Beweis, welcher Achtung sich unser Stand bei den Behörden stets zu erfreuen hat. Der Grundbau wurde mit cintrctendem Winter beendigt, und die zwischen diesem Zeitpunkte und dem der Wiederauf nahme des Baues liegende Zeit benutzt, um in mehrfachen Eonfcrenzcn die weitere Fortführung des Baues auf solide Basen zu stellen, und für die Anschaffung und Sicherstel lung der Materialien Sorge zu tragen. Gewiß wurde auch hier alles auf das sorgfältigste er wogen, und nach Prüfung aller Ansichten die feste Uebcr- zcugung gewonnen, daß man mit dem Baucapitale von 35000 Thlrn- in den Hauptsachen vollkommen auskommen werde. Der Hochbau wurde unter die Eoncurrcnz von drei Maurern und drei Zimmcrmeistcrn gestellt, und die Einsicht in die mit den Herren Lud er s und Walther abgeschlosse nen und sehr bündigen Eontracte wird den Revisivnsaus- schuß überzeugen, daß deren tzusntn bedeutend unter den Ociginalanschlägen stehen. Der besonderen und angestrengtesten Thäligkeit mehrer meiner Hrn. Eollegen gelang es noch zur rechten Zeit, den ganzen Bedarf an Maurcrstcinen zu billigen Preisen sicheczu- stellen; kaum waren diese Verträge abgeschlossen, so singen die Zicgclhüttenproducte an auf sehr bedeutende Weise zu stei gen und sind bei der hier jetzt herrschenden großen Baulust dermalen gar nicht zu bekommen. Für Bearbeitung des Portals des Eingangs ist cs uns gelungen, einen hiesigen, eben von seinen in Italien gemach-
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