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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1834
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1834
- Sprache
- Deutsch
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267 lung an gerechnet. — Damit aber diese Verjährung ein- I treten könne, muß das Werk vor der Verbreitung bei den Gcrichtsbeamlen niedergelegt und eine Erklärung des ! Herausgebers vorausgegangen seyn, daß er dessen Vec- i breitung beabsichtige.— Für den Abwesenden wird dieVer- > jährung erst vom Augenblicke seiner Rückkehr an gezählt. Zehn Jahre von der Verbreitung an bewirken jedoch eine definitive Verjährung." (Fortsetzung folgt.) Buchhandel. Seufzer eines Sorcimcntsbuchhandlcrs. (Eingesandt.) Ach wie haben sich die Zeiten geändert seit 1799, als ich meine buchhändlerische Laufbahn betrat! Waö würden die alten ehrwürdigen Herren (z. B. I.S. Hein- sius, Crusius, Nicolai rc.) wohl sagen, wenn sie jetzt plötzlich ins Leben zurücktreten und Vorsteher eines Sortiments-Geschäfts werden sollten?! Würden sie nicht mit mir tief seufzen, wenn sie sähen: 1) daß fast alle, selbst die solidesten Werke (z. B.Dken's Naturgeschichte rc.), statt wie sonst in ordentlichen Bänden, in unzähligen kleinen Lieferungen erschei nen, wodurch die Arbeit nicht verdoppelt, nein ver- zwölffacht wird, und bell, nicht alle, leider sogar nur wenige Verleger sind billig genug gesinnt, derglei chen Lieferungen in laufende Rechnung z» setzen, sondern verlangen aparte Rechnung, Vorausbezah lung, ehe man noch etwas erhielt rc. rc. 2) daß man so viel Geld gar nicht anschaffen kann, als nöthig ist, um den leipziger Cvmmissionnair in den Stand zu setzen, die fort und fort begehrt wer denden Vorausbezahlungen leisten zu können. — Pfennig-Magazine, musikalische und nichtmusikalische, zu 40,000 Auflage (auch wohl etwas geringer), ver langen Bezahlung, und zwar nicht in Pfennigen, und lange vorher ehe man sie von Angesicht zu An gesicht kennen zu lernen die Ehre hat; 3) daß selbst ehrenwerthe Firmen dergleichen Forderun gen machen, z. B. Nicolai für Körner's Werke in 1 Bde., selbst ohne besondere Rabatt-Vergütung, ja sogar nur mir 2S pO.! Was soll man sagen, wenn auch Sortimentsbuchhandler, die doch recht gut wissen, wie schwer es hält, nur die Betrage der jähr lichen Rechnungen von den Privaten zu bekommen, ;a, daß man gern zufrieden seyn muß und ist, nach 2 Jahren und länger zu seinem ausgelegten Gelde zu kommen, zu dergl. Maßregeln greifen. — Den großen, reichen Handlungen mag das freilich ziem lich gleichgültig seyn, aber ist es nicht billig, auch derjenigen zu gedenken, denen Fortuna nicht so hold war, oder deren örtliche Verhältnisse ihnen nur ge ringen Erwerb gestatten, ungeachtet ihres wohl eben ! 268 so großen und großem Fleißes und des redlich sten Strebens? 4) daß der Ausdruck „neue Rechnung" täglich illusorischer wird, und daß dem so ist, abermals eh renwerthe Firmen, wo nicht schuld sind, doch das Ihrige beitragen (z. B. Brockhaus, der die ü. bis 7. Lief, der achten Ausl, des Conversat. Lex. und die 23. bis 27. L. des Conversat. Lex. d. n. A. u. L. noch auf alte Rechnung gesetzt haben will, ungeachtet heute, am 16. März, von beiden noch zwei Lieferungen s 6 und 7 des ersten und 26 u. 27 des zweitens zurück sind*);— und weshalb? Daß es einer Handlung wie der Brockhaus'schen nicht darauf ankommen kann, den Betrag für diese Lie ferungen etwas früher zu haben, wird Jeder mit mir einsehen — den Sortimentsbuchhandler drückt es aber; so habe ich z. B. mehrere Subsccibenten auf beide Werke, welche heute noch den ersten Groschen dafür zahlen sollen!); 6) daß jetzt fast jedes Schulmcisterlein von 10 Rabatt als von einer Sache spricht, die sich ganz von selbst versteht — und da sind wiederum ehren werthe Firmen, welche das Ihrige dazu thun, statt dagegen zu arbeiten, das Uebel nur ärger zu machen. Sie geben Jedem, er mag die Sache kennen oder nicht, 10 xO. Rabatt und haben dies sogar, zum Thcil, aus ihre Rechnungen drucken oder stechen las sen.— Ich habe mich lange geweigert, Rabatt zu geben, aber seit mir das Beispiel des Herm Hey er in Gießen (Vater, als er noch Sortimentsbuchhändler war), desHn.Krieger in Cassel, d.Hen. Van- denhoeck u. Ruprecht in Göttingen rc. fast täglich vor Augen gestellt wurde, mußte ich wohl.— Recht leicht sehe ich ein, daß die reichen Herren dies ganz gut zu thun vermögen, aber muß denn gar keine Rücksicht auf die kleinen Leute genommen wer den? Ich gehöre leider dazu, in doppelter Hinsicht, ja ich glaube fast, ich mag der linke Flügelmann des sogenannten Ranzengliedes seyn (die löbl. Re daction des Börsenblattes wird's auf Verlangen be zeugen "),) und kann deshalb aus eigener trauriger Erfahrung sprechen. 6) daß leider noch immer viele süddeutsche Handlun gen ihren norddeutschen Collegen, dasjenige Buch, wel ches sie jenen zu 1 fl. 30 kr. berechnen, diesen mit 1 thl. ansetzen.— Wie soll nun, z. B., der cas- seler Buchhändler es einem Käufer begreiflich ma chen und ihn überzeugen, daß er ihn nicht betrügt, venn dieser ihm vorwirft (und zu beweisen sich er littet), daß der marburger Rolteck's Weltgeschichte rnd Oken's Naturgeschichte (beide bei Hoffmann in Stuttgart) ihm zu 4 ggr. die Lieferung gelassen hat, Nährend er, nämlich der casseler, ihm für dieselbe Lieferung Z ggr. abverlangte; oder es handelte sich un einen Band von Glück's Commentar, den ihm ) L'htere sind jetzt geliefert. "') Soll gern geschehen.
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