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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1864
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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^7 76, 15. Juni. 1275 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Berliner Photograph neben der Verpflichtung einer Entschädi gung im Betrag von 300 Fr. zu einer Buße von 100 Fr. ver- urtheilt. Die Erwägungen des Obergerichts schließen sich vollständig den betreffenden Erwägungen des Bezirks-Gerichts an, auch diese hinwiederum stützen sich wesentlich auf das Gutachten der Experten. Der Ausspruch dieser Experten geht dahin: 1) Die Dickelmann'schen Stahlstiche sind Originalien und „Kunstproducte" im Sinne des Concordats, betreffend den Schutz des schriftstellerischen und kü»stlerischenEigenthums,vom6.Decbr. 1856. 2) Die Copirung solcher Stiche ist die geringste Stufe pho tographischer Leistungen und bedarf keinerlei besonderer Kennt nisse noch chemischer Präparate. 3) Ucberhaupt ist die Photographie noch nicht als Kunst an erkannt, weil ihre Ausübung keiner künstlerischen Begabung und keines Kunststudiums bedarf; die Photographie beruht viel mehr in ihrem Grundwesen auf reiner Technik, wobei natürlich nicht geleugnet werden soll, daß bei ihrer Ausübung eine künst lerische Befähigung große Dienste leisten kann, was aber bei den vorliegenden Nachbildungen nicht der Fall ist. 4) Durch die photographische Nachbildung seiner Stahlstiche, die in der Schweiz noch guten Absatz haben, ist Herrn Dickel mann ein erheblicher Schaden zugefügt worden. Da nun, so fährt das Bezirksgericht Zürich fort, zurBeur- theilung der eingereichten Klage die Zürcherischen Gerichte com- petent sind, sofern die Nachbildung der Landschaften in Berlin erfolgte, der Verkauf der Photographien aber in Zürich stattfand, — so mußte, wie geschehen, aufBestrafung der unbefugtenNach- bildung, Consiscation und Schadenersatz rc. erkannt werden. (Neue Zürcher Zeitung.) Entgegnung. An Herrn L. Auf Ihren Niemand zu Lieb und Niemand zu Leid geschrie ben sein sollenden Artikel in Nr.69 d. Bl. habe ich Ihnen nur zu erwidern: Wenden Sie sich direct brieflich und nicht anonym an mich, dann soll Ihnen eine Antwort werden, wie sie Ihnen allein genügen dürfte, nämlich begleitet von Geld!, falls Sie mir Nachweisen, daß Sie bei den vonmir geleisteten s Conto-Zahlungen nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Für die nicht den L.'schen Grundsätzen huldigenden Herren Collegen — und es ist deren Zahl im Buchhandel Gott Lob! die größere — füge ich zur Begegnung der von L. versuchten Miß deutungen noch Folgendes hinzu. Was Hr. L. im guten Glauben hinnehmen will in Betreff der Stockung des (Güter-) Verkehrs, hätte er aus den Berichten fast aller Zeitungen ersehen können. In meinem Geschäft muß ten die Meßarbeiten durch diese Stockungen ganz besonders ver zögert werden, weil es unmöglich war, nicht unbedeutende Com missionsläger in meinem Filial in Neumünfter, sowie an anderen Orten des Herzogthums Schleswig und auf den bis zum Eintritt der Waffenruhe abgesperrten Inseln, herbeizuschaffen. Die nun mehr größtentheils eingegangenen Remittenden trafen so spät ein, daß durch die mir zu Gebot stehenden Arbeitskräfte die Meß arbeiten nicht rechtzeitig beseitigt werden konnten. Nur der Güterverkehr war auf längere Zeit gehemmt, der Personenverkehr war nur auf kurze Zeit unterbrochen und nahm nach Wiederherstellung der von den Dänen zerstörten Eisenbahn einen solchen Umfang an, daß Fremde in Flensburg kein Obdach finden konnten. Schon aus diesem Grunde dürfte das von mix angeführte „weitere Absatzfeld", abgesehen davon, daß Flensburg jetzt der Sitz aller höchsten Behörden ist, daß die dänischen Be- ! amten durch Männer ersetzt sind, die sich für deutsche Literatur interessiren, sowie daß an Stelle der dänischen deutsche Schulbücher eingeführt werden, hinreichend begründet erscheinen und nicht so ungereimt sein, wie Hr. L. zu meinen scheint. Ob es nicht die Aufgabe des Buchhändlers war, nach Be seitigung der dänischen Gewaltherrschaft dann ein endlich nach 14 Jahren wieder möglich gewordenes öffentliches Organ, dem sich ein günstiges Prognostikon stellte, zu gründen, bedarf wohl keiner Erörterung. Leuten, wie Hr.L., wird die Versicherung genügen, daß die Norddeutsche Zeitung bereits nach 2 Monaten als ge winnbringend sich herausstellte. Was Hr. L. noch über die Gefahr der Dänenrückkchr sagt, verräth eine zu große Unkunde der politischen Verhältnisse, als daß dies ernsteBcsorgnisse Hervorrufen könnte; jedenfalls werden meine Remittenden in Leipzig eingetroffen sein, bevor ein derar tiges, hier für durchaus unmöglich angesehenes Ereigniß eintreten kann. Ucber mein politisches Verhalten bin ich wohl Niemanden Rechenschaft schuldig. Weder die Angriffe eines L., noch die An erkennungen, die mir, auch in Zuschriften von Collegen, zu Theil wurden, werden mich auf dem Wege der Pflicht irre machen. Ich stelle die Pflichten gegen das Vaterland höher als alle anderen; wer mir deshalb kein Vertrauen schenken kann, mag es lassen. Flensburg, 9. Juni 1864. Th. Herzbruch. Miscellen. Dem Professor vr. Johann Kelle in Prag ist in Aner kennung der Verdienste, die er sich durch sein Werk: „Verglei chende Grammatik der germanischen Sprachen" (Verlag von F. A. Credner in Prag) um die Wissenschaft erworben hat, vom König von Preußen der Kronenorden verliehen worden. Eine den gegenseitigen internationalen Austausch von Bü chern, Journalen und Druckschriften aller Art ungemein erleich ternde und befördernde Maßregel, so schreibt das Mag. f. d. Lit. d. Ausl., ist die seit dem 2. Mai d. I. in Kraft getretene Ver einbarung der preußischen und französischen Po st Ver waltung über einen neuen Porto-Tarif für Sendungen unter Kreuz- und Streifband. Hiernach werden derglei chen Sendungen fortan bis zum Gewicht von drei Pfund zur Beförderung mit der Briefpost angenommen, und zwar beträgt das preußischeund das fremde Frankirungs-Porto zusammen nicht mehr als U Sgr. für je 2*/ioLoth Gewicht, wofür man jetzt inner halb des deutsch»oesterreichischen Postvereins 3x4 Pfennige — l Sgr. zu zahlen hat. Wir begrüßen diese wohlthätige Maßregel als einen, dem internationalen Verkehr zu Statten kommenden Vorläufer des mir Sehnsucht erwarteten deutsch-französischen Handelsvertrages. Aus Paris. Graf Demidoff ließ dieser Tage fünfzehn auserlesene Gemälde von Meissonnier, H. Vernet, DecampS, Delaroche rc. öffentlich versteigern, und erhielt dafür 222,700 Fr. „Eine Lectüre beiDiderot" von Meissonnier ging zu 38,000Fr., „das Innere einer Wachtstube" von demselben Meister zu 30,000 Fr., „Kampf päpstlicher Dragoner mit Räubern" von H. Vernet zu 29,000 Fr., noch „ein Inneres einer Wachtstube" von Meis- ' sonnier zu 28,700 Fr. rc. weg.
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