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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1864
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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^ 64, 18. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1035 nen. Ein Risico ist ja für uns damit nicht verknüpft und der schließlich- Erfolg, der Ueberzeugung lebe ich, wird nicht hinter unfern Erwartungen Zurückbleiben. An der Debatte betheiligten sich die Herren Müller aus Brandenburg, Karafiat aus Brünn, Haendcke aus Altona, Altendorff aus Leipzig, Burdach aus Dresden, Mayer aus Eöln, Einhorn aus Leipzig, Schmidt aus Döbeln, Lech- ner aus Wien, Moritz aus Glauchau, Staats aus Lippstadt. Dem Einwurf des Herrn Müller aus Brandenburg, daß die Verleger sich nicht für das Geschäft intecessiren und nicht die nöthigen Baarvortheile zuwenden würden, entgegnen die Herren Karafiat und Haendcke, daß die Verleger, die einmal ihren Verlag auf Baarbezug berechnet, dem Geschäfte ebenso gern wie dem Einzelnen baar verkaufen werden, daß aber die Verleger vielleicht gerade dadurch zur Einsicht kommen würden, daß ein gesunder Rabatt für beide Theile ersprießlicher sei, als übertriebene Baarvortheile. Herr Altendorff zweifelt nicht an der Möglichkeit eines Erfolges des Geschäftes, hält es aber nicht für zeitgemäß, auch sei das Risico zu groß und das Ver mittlungsgeschäft noch zu zeitraubend. Die Herren Mayer aus Eöln und Müller aus Bremen heben hervor, daß man ja gar nicht beabsichtige, im Anfang durch große Partie-Ein käufe ein Risico herbeizuführen, sondern sich auf den gemein schaftlichen Bezug von Neuigkeiten, Fortsetzungen rc. beschrän ken müsse. Auf Antrag des Herrn Einhorn in Leipzig wurde be schlossen, daß der Vorstand eine Commission von 6 Mitglie dern zu wählen habe, die im Vereine mit dem Vorstande den Plan des Herrn Müller zu erörtern und die Einrichtung des ganzen Geschäftes zu übernehmen habe. Bei Punkt 4 der Tagesordnung stellt Herr Lechner aus Wien folgenden Antrag: Die verehrte Versammlung wolle beschließen: Es soll auf Vereinskosten ein Organ des Ver eins in Form v on Flugblättern mit Wahlzetteln ge gründet werden, welchesan den gesammte n Sorti ments-Buchhandel gratis vertheilt werden und vor- erst nach Maßgabe des vorhandenen Materials in unbestimmten Zeiträumen erscheinen soll. 1. Der Titel des Organs soll „Flugblätter für den Sortiments-Buchhandel" heißen. 2. Der Inhalt soll sein: s) Aufsätze, welche die allge meinen Interessen des Sortiments-Buchhandels berühren, praktische Winke über Geschäftseinrichtungen und Er leichterungen im Verkehr mit dem Publicum und den Geschäfts genossen, kurz über alle Fragen, welche das Wohl und Wehe unseres Standes berühren, b) Uebersicht der erschiene nen Neuigkeiten nach dem Börsenblatte, nach Materien geordnet, mit in die Augen fallender Bezeichnung des Rabattes, welcher gewährt wird, e) Inserate, welche so berechnet werden, daß die Kosten der Herstellung der Flug blätter dadurch gedeckt werden. Die Inserate sollen so geord net sein, daß der Rabatt, welcher bei den angezeigten Bü chern gewährt wird, klar und deutlich ersichtlich ist. <i) Zu sammenstellung von künftig erscheinenden und auch schon erschienenen Büchern, welche zu besonders vortheil- haften Baarbedingungen gegeben werden, und worauf der Vorstand (nach dem Antrag des Herrn Müller) Bestellun gen vermittelt, s) Wahlzettel, praktisch eingerichtet zur Be nutzung des Sortimenters für die im Blatte inserirtcn Bücher und die Bestellungen zum Partiepreise. 3. Die Redaction soll ein Mitglied des Vereins unent geltlich so lange besorgen, als es nicht möglich ist, aus den Er trägnissen des Blattes einen Redacteur zu besolden. Es wäre wünschenswcrth, daß das Blatt im Centrale Leipzig erschiene und ausgegeben werde. Ein Regulativ für die Redaction soll vom Vorstande aufgestellt werden. Die Gründe, welche für die Herstellung eines solchen Or gans sprechen, gehen wohl aus demZwecke undZnhalte des Blat tes hinreichend deutlich hervor. Es fehlt factisch eine solche Zu sammenstellung in praktischer Form für den Sortimenter. Herr Haendcke aus Altona weist auf den innigen Zusam menhang des vorliegenden Antrags mit dem des Vereinsgeschäfts und auf die praktischen Folgen hin; denn wenn die Neuigkeiten nach Materien geordnet erscheinen und zugleich der Rabatt an gegeben ist, so würden die Herren Verleger sich wohl hüten, namentlich bei concurrirenden Büchern den Rabatt zu schmä lern, und dadurch würde das Streben des Vereins wesentlich ge fördert- Anknüpfend an die berührten Rabattverhältnisse, gibt Herr Do minicus aus Prag folgende Erklärung ab: Wir sind in Leipzig so vielen irrigen Ansichten über un fern Verein, namentlich in Bezug auf die Rabattfrage begegnet, daß wir es für unsere Pflicht halten, klar auszusprechen, was unser Streben ist. Viele geachtete und einflußreiche Männer haben sich voll kommen mit unfern Prinzipien einverstanden erklärt, aber das verhängnißvolle Drittel macht ihnen ihrer Ansicht nach den Bei tritt nicht möglich. In der Generalversammlung zu Coburg ist allerdings das Prinzip ausgesprochen worden, daß die Mitglieder des Ver eins sich vorzugsweise für den Verlag solcher Handlungen ver wenden sollen, die 33 (4 als Normal-Rabatt gelten lassen und das mit Fug und Recht, denn es kann sehr leicht mit Zahlen nachgewiesen werden, daß der Sortimenter bei den verdoppelten und verdreifachten Geschäftsspesen nicht existircn und als solider Mann dastehen kann, wenn die Netto-Artikel in dem Maße ferner überhand nehmen, wie es in den letzten Jah ren geschehen ist. Wir müssen um so mehr bestrebt sein, dieser Viertel-Ra- battirung nach Kräften Einhalt zu thun, weil es sonst sehr leicht kommen könnte und auch schon versucht wurde, den Ra batt noch mehr zu schmälern. Wir sagen, der Normal-Ra batt soll sH sein und liegt doch in dem Normal ausgespro chen, daß wir recht wohl fühlen und wissen, die wir ja Verlags unternehmungen auch nicht so fern stehen, wie unmöglich es ist, manche Unternehmungen mit sß zu rabattiren, wenn nicht das Ganze in Frage gestellt werden soll- Größere wissenschaftliche Werke, Bücher die eine kostspielige Herstellung erfordern, Ver hältnisse anderer Natur machen Ausnahmen zur Notwen digkeit und wird daher kein einsichtsvoller Sortimenter unbillige Anforderungen stellen. Auf der andern Seite wird uns aber auch zugegeben werden, daß viele, sehr viele Bücher bei einigem guten Willen und ohne der Absatzfähigkeit des Buches auch nur im mindesten zu schaden, mit U rabattirt werden könnten, und für solche Falle wollen wir an die Einsicht der Verleger appelliren. Der Zweck unseres Vereins ist, nur Gutes, beiden Theilen Ge rechtes anzustreben, und liegt uns jede Einseitigkeit, jede Klei nigkeitskrämerei fern; wir wollen, solange es möglich ist, den Buchhandel auf seiner soliden Grundlage erhalten und Willkür- lichkeiten und'Uebergciffe beseitigen. Und das wird und muß uns gelingen. Wir bitten daher alle jene Herren, die diese Prinzipien theilen, uns zu unterstützen, da wir recht gut wissen, daß noch 145*
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