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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1864
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1864
- Sprache
- Deutsch
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1. pedrusr. Verleg von p. klokmeisier in l-viprllx ferner: 36286. l-^sberg, 6K. 8., 8ouvenir8 d'^nnec^. ^irs klontsgiisrd». Oomposition brillsnte povr le kieno n 4 mein». Op. 91. 17^ 87. — penteisie pour kinno sur de» motik» 6s I'Opdre Ions de petrells. Op. 96. 20 dIX 88. — Pentsisie pour kisno »ur l'Opdrs Isedelle d'^rsgviie de 6K. kedrvtti. Op. 97. 20 I»X 89. Bipksrds, Lrinls^, Wkst sre tke wild wsve» ssxlng? (VVss ssgen denn die wilden 4Vvgen?) Ouett von 8te- pken Olover kür kienolorte 2ir 4 Künden übertragen. Op. 63. 20 HO. — Der Vöglein ^bendlied. (^Verkling» etKve.) Uvinanre kür pisnokorte 2U 4 Künden. Op. 71. 12htz I^X I. k'ekrusr. Verlag von I'. Kokmelster in I-oipiix ferner: 36291. 8edlö»»er, A., 1,'Kclsir. IV1ü2ourlce pour kiano. Op. 13. 15 92. — lUdren. 8txrienne pour piano. Op. 73. 15 NX 93. lelexzi, Adrie n, 1>e» peuilles de Is Mersuerite. Op. 115. No. 1—6. ü 10 NX 94. 1'ottmann, ^lk-, vie stille IVesserrose. Oedicdt kür gemisekten Okor mit Begleitung de» kianokorte. Op. 5. 20 NX Lsricktigung. Im üöraenblatt 1864 No. 9 Kaken für die Linreieknungeu in da» ^ Arckiv des Vereins der deutscken IVIusilcalienkandler statt der Num- ^ mern 30963—31041 die Nummern: 35963—36041 2U gelten. N i ch t a m t l i Paul Frank. Eine Kunst- und Räubergeschichte. Wer erinnert sich nicht noch der schönen Zeilen, als das Rit ter- und Räuberwesen in der guten alteu Stadt Nordhausen in voller Blüthe stand! Schöne goldene Tage des ersten Aufblühens deutscher Leihbibliotheken, wo noch viele Gemüther romantisch gestimmt waren und der verliebte Raubritter, der edelmüthige Räuberhauptmann weiche Herzen und gefühlvolle Seelen mit einer angenehmen Mischung von Schauer, Wehmuth, Bewunde rung und Abscheu erfüllte! Das sind tempi passsti. Ernst Fürst ist heimgegangen. In Dunkelheit verkam ein einst glanzvolles Gestirn am Horizonte des deutschen Buchhandels. Kein „blutiges Gespenst um Mit ternacht", kein „neunundneunzigsacherRaubmörder" macht mehr die Straße von Nordhausen nach Leipzig unsicher. Die letzten Abkömmlinge jenes großen Kreises fürstlicher oder gefürsteter Missethater sind hier und da versprengt, ein entartetes Geschlecht, kaum noch fähig, das Gemüth unterhaltungsbedürftiger Vieh mägde zu rühren! Die Räubergeschichte ist ein fast gänzlich überwundener Standpunkt und ihre Literatur steht nicht mehr aus der Tages ordnung des deutschen Sortimenters. Gleichwohl bewahrt sie nach wie vor nicht nur ihr eigenthümlich kulturhistorisches, son dern auch ihr speciell buchhändlerisches Interesse. Ernst Fürst war ein in seiner Art höchst genialer Kopf. Er verstand die große Kunst, durch einen einfachen Prozeß aus zwei Räubern einen dritten, oder aus drei Rittern und Räubern einen vierten Raub ritter zu machen. Alle diese Helden des Stegreifs hatten eine merkwürdige Familienähnlichkeit in ihrer Sprache, ihrem Thun nnd Lassen und doch war jeder ein ganzer Mann, dessen Aben teuer Geld einbrachten. Das Geheimniß, welches über der ei- Henthumlichen Procedur schwebt, mit Hilfe welcher in Nordhau sen Rauberromane en mssso erzeugt wurden, ist nie ganz enthüllt worden. Einige meinen, Ernst Fürst habe in der That durch sei nen Umgang mit Geistern und Gespenstern etwas von der hölli schen Kunst prositirl; er sei Nachts einsam hinausgezogen, um in einer Art Wolfschlucht aus zwei oder drei alten Räuberge schichten eine neue zu brauen, die bereits morgens früh in die Dxuckerei gewandert sei. Diese Sage findet natürlich heutzutage ebenso wenig Glau ben wie die Räubergeschichten selber. Die unvermeidliche Auf klärung ist längst dahinter gekommen, daß das Wunder der Fürst'- schen Bücherproduction sich auf zwei der gewöhnlichsten Utensi lien des Buchhandels zurückführen läßt: Scheere und Roth- stift. cher Theil. Ja, Scheere und Rothstift machten aus zwei und drei Ro manen bequemlich einen neuen. Warum sollte Rosalinde nicht mit denselben Worten den Ritter Kuno von Kyburg zu Thränen gerührt haben, als Adelgunde den Räuber Roland? Es ging al les ohne Hexerei zu, wie bei weiland Philadelphus Philadelphia! Jndeß würde es jetzt noch kaum der Mühe werth sein, an die Genesis vergangener Größen zu erinnern, die höchstens noch auf dem Dachstübchen einer versimpelten Nätherin oder hinter dem schmierigen Ladentisch eines Käsekrämers stille Bewunderer fin den, —§wenn nicht die Fürst'sche Praxis der Büchermacherei sich allgemach auf alle Materien menschlichen Wissens und Könnens auszudehnen drohte. Und zwar geschieht dies nach den neuesten Symptomen, mit welchen der literarische Schwindel auftritt, in einer so sinnreich einfachen Weise, daß selbst Ernst Fürst sich dem gegenüber als einen armseligen Stümper bekennen würde. Einer der glücklichsten Geister, welche also für die Vermehrung der be reits vorhandenen literarischen Maaren Sorge tragen, ist ohne Zweifel „Paul Frank", bereits »oi-dissnt Verfasser einer Geschichte der Tonkunst, einer Lebensgeschichte Schil lert, einer Mythologie, einer Literaturgeschichte und neuerdings auch einer Kunstgeschichte. Mit der gemüthlichen Harmlosigkeit des Buxtehuder Swin egels, von dem uns Grimm erzählt, strolcht dieser geniale junge Mann auf fremden Feldern umher, steckt ein, was ihm gerade ge fällt, und mengt zu Hause Kohl und Rüben oberflächlich durcheinan der, in der Meinung, es würde Niemand so leicht sein Eigen thum in der durchgewsihlten Masse wiedererkennen. Wenigstens hegt er die Hoffnung, es werde Niemand wegen seiner entwende ten Habe reclamiren oder Klage erheben, in Anbetracht, daß er („Paul Frank") ein armer Mann und sehr bedürftig ist; denn, was er sein nennt, ist eben nicht viel mehr als eine Scheere und ein Rothstift. Fast hatten auch wir uns bewogen gefunden, aus Mitleiden für einen so armseligen Scribenten über seine Spitzbübereien zu schweigen, wenn wir es nicht zur Wahrung der Ehre unseres Standes für ein Gebot der Pflicht erachteten, daß derartige Sub jekte, namentlich wenn sie unter angenommenen Namen auf Täuschungen ausgehen, vor aller Welt in ihrer ganzen Jämmer lichkeit an den Pranger gestellt werden. Um nun einige Proben von dem frechen Raubsystem dieses allerneuesten Kunsthistorikers zu geben, bitten wir, irgend ein be liebiges Eapitel seiner „Geschichte der Künste (Leipzig 1864, Carl Merseburger) aufzuschlagen und gleichzeitig Kugler's Handbuch (Ebner L Seubert), Förster's Geschichte der deutschen Kunst (T. O. Weigel), Lübke's Grundriß der Kunstgeschichte (Ebner ck Seubert) und Becker's Kunst und Künstler' (Seemann) zur
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