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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1864
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1864
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- Deutsch
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nen, edelnStrebens, seiner unbeirrtenAnhänglichkeitan ein freies Verfassungsleben sich bewußt, zog er sich mit um so innigerer Liebe in den engeren Kreis der städtischen, der Gemeinde-Wirk samkeit zurück — doch im Herzen trug er bereits den Keim der Krankheit, der er jetzt erlegen ist. Er starb den Tod des Gerechten, versöhnt mit der Welt, wie mit sich selbst. Ohne Schmerz, ruhig und harmonisch, wie er ge lebt, ist er hinübergeschlummert, voll Milde und Frieden in dem menschenfreundlichen Antlitz. Er folgte im Tode unmittelbar einem seiner innigsten Freunde, dem Prediger vr. Michael Sachs, mit dem er zusammen die poetischen „Stimmen vomJordan und Euphrat" bearbeitet hatte, besten lebendige Theilnahme für das Göttliche und Erhabene er ebenfalls besaß, und dem er, wie allen seinen Jugendfreunden und späterenLebensgenossen, bis an sein Ende unverbrüchlich treu geblieben war. I. L. Leihbibliothekar und Verleger. Es sind wiederholt von Seiten der Leihbibliotheksbesitzer im Buchhändler-Börsenblatte und auch schon in diesem Journal Stimmen laut geworden, welche sich über die hohen Preise der deutschen Originalromane beklagen und die Unmöglichkeit dar- thun, diese theuren Werke für kleine Leihbibliotheken anzu schaffen. Nun ist das allerdings eine beklagenswerthe Thatsache, daß bei weitem der größte Theil der Geschäfte nicht so gestellt ist, und die Einnahmen nicht derartig sind, daß sie die An schaffung der Novitäten in größerem Maße ermöglichen. Gerade dieses ist aber auch wieder der Grund, weshalb der Verleger viel billigere Preise für seine Erzeugnisse nicht stellen kann, denn er muß und will doch auch seine Rechnung dabei finden. Nun wird den Verlegern zugerufen: „Seid billiger und Ihr werdet bessere Geschäfte machen." Das ist leicht gesagt, aber wo ist der Beweis davon? Wir haben sogar den Beweis des Gegentheils. Im Jahre 1854 begannen Meidinger Sohn Co. in Frankfurt a. M. mit der Herausgabe einer Bibliothek deut scher Originalromane. Dieser vortrefflich gewählten Samm lung, worunter man die Namen der besten deutschen Autoren findet, konnte man gewiß nicht nachsagen, daß der Preis hoch sei; höchstens konnte dieser Sammlung der Vorwurf gemacht werden, daß das Format und die Eintheilung, da jeder Roman nur einen Band bildete, für Leihbibliotheken ungeschickt sei. Die Verlagshandlung hatte dieses echt deutsche, höchst anerken- ncnswerthe Unternehmen mit großen Opfern begonnen, in der Hoffnung, durch den billig gestellten Preis eine umfassende Theilnahme sowohl im Volke als auch bei den Leihbibliotheken zu finden, und was war das Resultat? Die Verlagsbandlung ging an einem Unternehmen zu Grunde, welches gewiß ein bes seres Schicksal verdient hätte. Ist das nun ermuthigend für den Verleger, dem Drängen nach billigen Preisen nachzugcben? Bisher haben noch wenige Romanverleger besonders glänzende Geschäfte gemacht, viele aber schon ihr Vermögen dabei zugesetzt. Der Hinweis auf die billigen Erzeugnisse Frankreichs kann in Deutschland nicht maßgebend sein, denn wenn der französische Verleger ebenso viel, oft zehnmal so viel Tausende Auflage macht, als der deutsche Verleger Hunderte, so weiß er in den meisten Fällen, daß sie Absatz finden, während bei uns die Her ausgabe eines Romans, wenn er nicht einen schon anerkannten Schciftstellecnamen am Titel führt, immer ein Glücksspiel ist. Hoffentlich werden wir nach und nach auch dahin kommen, daß für die deutschen Romane ebenso billige Preise gestellt werden können, dazu aber gehört vor allenDingen dieGewißheit für den Verleger, daß er für größere Auflagen als er jetzt macht auch Ab satz findet, erst dann kann er billigere Preise stellen. Daß das heute der Fall ist, wäre eine gewagte Behauptung, wir möchten vielmehr behaupten, daß im Allgemeinen der Leihbibliothekar zu seinem eigenen Schaden viel zu wenig für das Emporkommen seines Geschäftes thut, und daß derselbe heute auch dann denRo- man noch nicht anschafft, wenn er ihn für die Hälfte des Preises erhalten kann. Man will mit einer einmal angeschafften Bücher sammlung aufJahre hinaus Geschäfte machen, und bedenkt nicht genug, daß dabei ein Geschäft nicht emporkommen kann. Daher kommt es denn, daß die Leihbibliotheken beim Publicum mißcre- ditirt sind, und daß die guten Leihbibliotheken Wiens oft in weit entfernten Provinzstädten Abonnenten finden, wo selbst zwei Leihbibliotheken sind, und diese Kunden die Versendungskosten, die das Vierfache der Abonnementsgebühr betragen, ausgeben, weil sie in den Leihbibliotheken ihres Platzes keine Befriedigung ihrer Bedürfnisse finden. Würde das der Geschäftsmann besser bedenken und seinem Geschäfte einige Jahre das Opfer größerer Anschaffungen bringen, so würde er bald finden, daß diese Opfer nicht umsonst gebracht sind, sondern diese Ausgaben durch eine größere Betheiligung des Publicums bald aufhören würden, ein Opfer für ihn zu sein. Leider sind die Abonnementspreise in vie len Geschäften zu billig gestellt, und ist dies ein Capitel, worauf wir nächstens zurückkommen werden. Unter einem Gulden pro Monat sollte in größeren Städten die Lesegebühr nie gestellt werden. Nach diesem Gesagten nehmen wir nun Veranlassung, auf ein neues Unternehmen des Hrn. H. Costenoble in Jena hinzu- weiscn, in welchem Verlage vom März d. I. eine „Deutsche Ro manbibliothek" in Classikcr-Format, mit deutlichemDruck, wovon uns ein Probebogen vocliegt, erscheinen wird. Die Wahl der Werke und der Autoren kann nur eine gute genannt werden und wäre eine große Theilnahme der Leihbibliotheksbesitzcr sehr wün schenswert!), denn der Verleger kündigt ausdrücklich an, daß er die Herausgabe dieser Sammlung zu diesen so enorm billig gestellten Preisen nur als einen Versuch betrachte; sollteer dabei seineRech- nung nicht finden, so würde ergezwungen sein, zu den bisher ge bräuchlichen höheren zurückzukehren. Sollte dasLetztere eintreffen, so wäre damit auf Jahre hin aus auf billigere Preise nicht zu hoffen, während im andernFalle bald mehrere Verleger dem Beispiele des Hrn. Costenoble folgen dürften. Es liegt somit in den Händen der Leihbibliothekare, zu den ersehnten billigen Preisen zu gelangen; möchten sie bedenken, daß, will man ein großes Resultat erlangen, man für den Anfang selbst ein Opfer nicht scheuen darf. (Journal für Oesterreich's Leihbibliotheken.) Personalnachrichten. Am 5. d. Mts. starb nach längeremSiechthum Herr Franz Hahn, Theilhaber der Pfefferschen Buchhandlung in Halle, im 44. Lebensjahre. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. 8l.vr», , 6Ltnlogue ok tke mninmnli» in tke lVIuseuin ^sistic 8o- rietx, 6nlcuttn. 8. (OnleuttL.) I-onston, sVillinnis sc K. 5 »- 60LUL, k., kroicen ligkts: an inguir^ into tke present «onstition »nll kuture prospeets ok religious ksitk. kost 8. I,unston, Iriikner. Olotk 5s. Vv 6vLsci.m. — 1*ke lik« snst times ok Rertrnnst Nu Ouesclin: L kistor^ of tke 14. eenturx. v. k. Inmeson. krintest on tkick Isis tonest psper, witk n portrait. 2 Vols. 8. 1<oastoa, 1'rübner. 6lotk 21 s.
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