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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1852
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1852
- Sprache
- Deutsch
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941 1852.) d. h. vollständiger und zuverlässiger in seiner Art erscheint uns da gegen Mertens. Hätte Herr Breuer gearbeitet wie dieser, so würden wir jetzt ein seiner Bestimmung nahe gebrachtes geschäftliches Orien- tirungsmittel zur Hand haben, dann müßten aber Anlage und-Aus führung ganz anderer Art sein. In einer uns vor Jahr und Tag zu Gesicht gekommenen Ankündigung versprach Herr Breuer mit Hülfe der betreffenden Verleger ein derartiges Verzcichniß zusammen zu stellen; wer da aber weiß, wie selten es gelingt, in solchen Fällen direct von den Betheiligtcn Notizen zu erlangen, wird mit uns die ser Idee kein günstiges Prognostiken gestellt haben- In der Vor rede zu seinem Kataloge bestätigt auch Hr. Breuer unsere Ansicht, scheint sich aber nicht haben entschließen zu können, ungeachtet der inzwischen selbst gemachten Erfahrungen, das in reichlichem Maße vorhandene Material für seinen Katalog zusammen zu stellen. Wir gestehen gern, daß dicß eine Riesenarbeit ist, aber sie wäre eines deutschen Buchhändlers würdig und würde auf dankbare Anerken nung des Sortiments-Buchhandels zu rechnen haben. Aus den letztem Jahren liegt uns eine solche Anzahl Titel von Büchern vor, die ihren Verleger rc. gewechselt haben, welche den Inhalt des Breuer'schen Kataloges um das Dreifache übersteigt. Wir haben ohne directe Beihülfc der betreffenden Verleger zu un- serm eigenen Gebrauche gesammelt, was davon durch die buchhänd lerischen Organe: Börsenblatt, Circulare, Verlags-Kataloge w. zur allgemeinen Kenntniß gelangte. Hr. Breuer glaubt nun diese große Unvollständigkeit und wirklich unverzeihliche Nachlässigkeit in Be nutzung des vorhandenen Materials, neben einer übrigens ganz zwecklosen Weitläufigkeit und Gespreiztheit in typographischer Hin sicht bei Zusammenstellung der Titel, entschuldigen zu können, wenn er in dem Vorworte zu seinem Kataloge sagt: „daß Fehler bei einem derartigen Unternehmen (deshalb) unvermeidlich sind, weil die verschiedenartigsten Persönlichkeiten dazu Notizen einzusenden hat ten." Wir lassen zu dem Zwecke unserer Besprechung gern un untersucht, in wie weit diese Bemerkung Glauben verdient, erlauben uns aber Dem gegenüber zu erwidern, daß der Hauptfehler bei An lage seines Kataloges eben darin liegt, daß, wie Hr. Breuer wei terhin behauptet: „nur auf solche (?) Weise Vollständigkeit und Genauigkeit für den Vorgesetzten Zweck erreicht werden könnten!" Raum und Zeit gestatten uns heute nur zum Belege für un sere hart klingenden Behauptungen Einiges anzuführen, vielleicht giebt man uns Veranlassung den Gegenstand noch gründlicher zu behandeln. Nehmen wir also zuerst den Verlags-Katalog von Andreä in Frankfurt a. M. zur Hand, so vermissen wir gleich den an Coppen- rath, Costenoble, Lintz, Meck, Berendsohn, Schöningh, Lizius, Jaegcr rc. übergegangenen Theil dieses umfänglichen aber ebenso zerstreuten Verlages. Von Heyer's Verlag in Gießen fehlt schon der an Gerold und Fr. Fleischer übergegangene größte Theil, desgleichen vermissen wir Das, was davon an Edler, Wirth, Ricker, Pabst gelangte. — Vom Hoff'schen Verlage in Mannheim finden sich nur ein Paar Artikel in Breuer's Kataloge zusammen, dagegen fehlt darin, was davon an Krais LHoffmann, Siegfried, Hermann, Fr-, Zü gel, Beyerle, Büchner, Frz. Köhler, St., Hoffmann, St rc- über gegangen ist. — Während Hr- Breuer dem Fürst'schen Verlage größere Auf merksamkeit gewidmet, als den vorher genannten, vermissen wir doch bei einiger Durchsicht gerade diejenigen Artikel, nach denen wohl früher öfters Nachfrage war, z. B. Woolstone, Kahlköpfigkeit -- Willibald, Vögel — Herold, Raupenkal. — Mirus, Schäfer — Martini, Heilkräfte — Mitschein, Blähungen — Richter, Milcharzt rc. rc. Bei so oberflächlicher Behandlung der Sache wundere man sich nicht, wenn der Breuer'sche Katalog von dem ganzen ehemal. Voß'- schen Verlage in Berlin nur 6, an Thiesen daselbst übergegangene, Artikel kennt! Dabei hat er bei der Schul-Ausgabe Shakspeare'scher Dramen von Fölstng noch vergessen Thiesen aufzuführen, da dieser sie billiger liefert, als der jetzige Verleger Th. Enslin. — Noch dürftiger behandelt Hr. Breuer den Stuhr'schen Verlag in Berlin und Potsdam, während er doch bei Guttentag, Abelsdorff, Stargardt, Linde, Danz rc. in Berlin die Gelegenheit so nahe hatte, zu erfahren, was dieselben aus genannten Verlagen übernom men haben, wenn Hr. Breuer überhaupt „direct von den jetzigen Besitzern Notizen herbeizuschaffen, keine Mühe und Kosten (sie!) ge scheut" — hätte. Wir wissen nun, was wir von diesen Phrasen zu halten ha ben! Und das nennt Hr. Breuer, laut Vorwort, „das ganze Feld der Verlags - und Partiekäufe ordnen? — Herr Breuer! hätten wir das Vergnügen Ihnen bekannt zu sein, so sollte es uns im Interesse der Sache nicht darauf ankommen, Ihnen — noch manche Quelle zu eröffnen, wo Sie schöpfen könnten, um auf diesem weiten und dürren Felde Material zu sammeln zu einem Baue, der annähernd das erreicht, was einer Ihrer Weihrauchspender mit den Worten bezeichnet, „daß Ihre verdienstliche Arbeit sehr bald in jedem Sortimentsgeschäfte die ihm gebührende («io!) Stelle neben Hinrichs und Kayser einnehmen wird." Dies zur Ehre deutscher bibliographischer Arbeiten, deren Werth auch das Ausland zu schätzen weiß! Solchem Stückwerk gegenüber rathen wir dem Sortimenter die Kataloge von I. Baer, A. Bacr, St. Goar, Strauß, Levy, Ull- mann, Thiesen, Goldstein, Linde, Lippert, Stiefel, Klang, Bens- heimer, ferner die von Lang, Sp., Heberle, Reichel, Lotzbcck, T. O. Weigel rc. zur Hand zu nehmen, und er wird den übrigen Inhalt des Breuer'schen Kataloges wohl nicht vermissen. 8spienli not! Buchhändler - Maxime. Eine seit 50 Jahren rühmlichst bestandene Sortiments-Buch handlung verfehlte diese Ostermesse den vollen Betrag für eine noch nicht zur Hälfte fertig gewordene, also auch noch nicht abgelieferte Zeitschrift zu bezahlen. Bald darauf verschreibt diese Sortiments- Handlung einen Verlagskatalog und erhält darauf auf offenem Zettel die Antwort: erst zahlen Sic! Wo mag dieser Mann wohl seine Geschäftsbcgriffe hergenommen haben? So lange noch solche Leute im Buchhandel leben, so lange hat's keine Noth mit dem Durchbruch der Vernunft. — Daß von diesem Augenblick jeder Verkehr mit einer solchen Handlung aufgehoben, und ihr Verlag nicht mehr für die Sortimentshandlung vorhanden ist, versteht sich von selbst. Im Juni 1852. Ein Beitrag zur Ursache des Schnecke» - Ganges im Buchhandel. Einen weiteren Commentar würde vielleicht einer der Leipziger Herren Commissionaire liefern, hier folgt Abdruck des Originals im allgemeinen Interesse: Zur gefälligen Notiz. „Es werden in neuerer Zeit so viele Bestellungen „gegen baar" von Handlungen, mit denen ich keine offene Rechnung habe, gemacht, und wenn cs zum Einlbsen in Leipzig u. a. O. kommt, so geschieht häu fig die Zurückweisung." Um nun Mühe und Kosten zu sparen, so werde ich künftig jeden Verlangzettel unbeachtet lassen, auf welchen der betr. Hr. Comissionär nicht bemerkt: „Wird ein gelbst." Regensburg- G. Joseph Manz.
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