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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1944
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- Deutsch
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Mitteilungen Reichsschrifltumskammer — Gruppe Buchhandel: Betr.: Gau Bayreuth — Wochenendschulung für buchhändlerische Lehrlinge und buchhändlerische Hilfskräfte Am 30. September und 1..Oktober 1944 findet in Regensburg eine Wochenendschulung für alle Lehrlinge und buchhandlerischen Hilfs kräfte des Gaues Bayreuth 6tatt. Ort: Hotel National (Maximilian- Straße). Beginn am 30. September, 16 Uhr, Ende am 1. Oktober, vor aussichtlich gegen 16 Uhr. Die Mahlzeiten werden gemeinsam ein genommen. Zur Teilnahme sind sämtliche buchhändlerischen Lehr linge und Hilfskräfte verpflichtet. Zimmerbestellungen umgehend an; Herrn W. Baudenbadier, Buchhändler in Regensburg, Maximilian- Straße. Betriebsführer und Gehilfen sind freundlichst eingeladen. Berufskameraden aus den Nachbargauen können jederzeit teilnehmen. Themen der Wochenendschulung: Der Schulbuchvertrieb im Kriege (Karl Pielsticker, StraubijigL- 100 Jahre deutsche Literaturgeschichte (Dr. Schiller, Leipzig); Einführung in die Buchkunde: Die technische und künstlerische Ge staltung des Buches (G. Schönfelder, Leipzig). * Betr.: Gau Bayreuth — Gehilfenprüfung Herbst 1944 Die Gehilfenprüfung findet am Mittwoch, dem 11. Oktober 1944, vormittags 9 Uhr, in der CI. Attenkoferschen Buchhandlung in Strau bing statt. Straubing, den 14. September 1944 gez. Karl Pielsticker, stellv. Landesobmann Betr.: Gau Ostpreußen — Buchhändlerische Gehilfenprüfung Alle Lehrlinge, die im Herbst dieses Jahres ihre Prüfung, bzw. ihre Notprüfung zu machen haben, senden umgehend eine Anmeldung mit folgenden Angaben an die Landesleitung der Reichsschrifttums kammer in Königsberg (Pr.), Adolf-Hitlcr-Straße 29, Gaupropaganda leitung: Name, Vorname, Alter, Schulbildung, Lehrstelle, Lebenslauf; beizufügen sind: Bericht des Lehrherrn, ev. Schulzeugnisse und Lehr lingspaß sowie Angaben von zehn gelesenen Büchern. Bereits eingereichte Unterlagen sind verlorengegangen. Die Prü fung wird verschobt und wird nunmehr am Sonntag, dem 22. Ok tober stat'.finden. Die Buchhandlung wird bekanntgegeben. Königsberg i. Pr., den 14. September 1944 gez. Albert Conra&t Verlag des.Börsenblattes: Das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel erscheint vom 1. September 1944 an nur noch einmal wöchentlich, in der Regel am Sonnabend. Der besondere Umschlag fällt fort und damit auch die ganzseitige Anzeige auf der Titelseite. Für die Anzeigen wird Fließ- sa§ angewe.ndet. Sie werden einheitlich in der Grundsdirift (Petit), Titel und Verlagsangabe halbfett, gesetjt, und zwar, je nachdem es der Text erfordert, einspaltig (46 mm breit) oder zweispaltig (95 mm breit). Wünsche wo n der Anzeigenbreite können bei Erteilung des Auftrages angegebei. werden, jedoch wird nötigenfalls davon abge wichen, ohne daß der Besteller in jedem einzelnen Falle benach richtigt wird, wenn nicht besondere Umstände vorliegen. Umrandung, Blickfangklischees und Verlagszeichen fallen fort, das Bestellzettelzeichen dagegen bleibt. Im Hinblick auf die neuen postalischen Bestimmungen bitten wir, nach Möglichkeit davon abzusehen, Korrekturabzug anzufordern. Eine etwaige künftige Änderung des Bezugspreises wird im Börsenblatt bekanntgegeben. Hermann Löns und sein soldatisches Vermächtnis Zum dreißigsten Todestag des Dichters der Heide Von Leutnant R. Stoffregen Am 26. September sind dreißig, für das deutsche Volk geschicht lich schwerwiegende Jahre vergangen, seit einer seiner besten Söhne bei Reims den Heldentod starb. Hermann Löns ist mit seinem dichte rischen Schaffen, das von armseligen Spießern der Zeit vor dem ersten Weltkriege vielfadi verkannt wurde, nicht zuletzt in das deutsche Sol datentum eingegangen. Diese Tatsache verpflichtet uns Soldaten im gegenwärtigen Ringen um Sein oder Nichtsein des Reiches, uns auf den Dichter an seinem dreißigsten Todestag zu besinnen. In Westpreußen zwischen Wäldern und Seen verlebte der große Naturschilderer seine erste Jugend. Bald trieb ihn innerer Drang in die Spuren seiner Vorfahren, in die kraftvolle westfälische und nie dersächsische Landschaft, deren Höhen, Heide und Moore mit ihren wortkargen, erdverwachsenen Menschen ihn nicht mehr freigaben. Man muß selbst in dieser Landschaft verankert sein oder aber sie er wandert haben, um Löns’ Lyrik, Balladen, Skizzen und Romane ganz verstehen und würdigen zu können. Neben dem Bauern und Arbeitsmann wohnte in Löns’ Herzen, dem bittere Enttäuschungen in Beruf und Ehe nicht erspart blieben, der Soldat, dessen Tun er .1914 außer dem Ackern als das einzig mannes- werte anerkannte. Es treten daher in seinen Menschcnschilderungen auch immer wieder „wehrhafte“ Männer und „soldatische“* Gestalten in den Vordergrund. So im „Letzten Hansbur“ — der Geschichte eines Bauern der Lüneburger Heide — seinem ersten wirklichen Ro man —, den er in zwölf Tagen mit den „halben Nächten“ nieder- schrieb: „Kerl, weißt du, wie dein Leben sein müßte?, ein Gedicht von rot in rot: rote Küsse auf rotem Blut! Die weite Heide, Kerl, ein blitzblanker Rappe zwischen den Beinen, den Bogen auf dem Rücken, den Kocher an der Seite, und in der Hand das Schwert, das mit dem damaszenischen Stichblatt, Kerl: hinter dir tausend Kerle so wie du, und die alle auf den Pfiff gehorchend, Kerl, und dann der Feind!“ Beredtesten Ausdruck* aber soldatischen Kämpfertunis finden wir im „Wehrwolf“ — Roman aus dem Dreißigjährigen Kriege, einem Buch des Ehr- und Wehrgedankens, das der Lönsforscher Castelle als „das Sinnbild urgewaltiger germanischer Kraft, das Schicksalsbild des deut schen Volkes bezeichnet“. Gibt, es einen eindeutigeren männlichen Kampfruf als jenen im „Wehrwolf“: „Ein Pfui dem Mann, der sich nicht wehren kann! — Not kennt kein Gebot als das „Slah dot, slah dot!“ — Gibt e6 einen entscheidenderen Ausdruck nordischer Rassen seele als den Treuschwur der „Wehrwölfe“: ,,. . . So soll es unser erstes 6ein, daß das Frauenmensch und das Kind nicht Not und Mängel leiden. Und an jetzt wollen wir un6 verbrüdern auf Not und Tod, Gut und Blut, daß alle für einen stehen und einer für alle, aber wir alle für alles, was um und im Bruche leben tut und unserer Art ist.“ Am Rande mögen auch die beiden Romane „Dahinten in der Heide“, ein Buch, das die Entwicklung eines entwurzelten Stadtmen schen zu einem echten Bauern aufzeigt, und „Das zweite Gesicht“ er wähnt sein, dessen Inhalt psychologisch zweifellos spannend ist. Man darf darin aber nicht eine Erzählung von Löns persönlichem Leben suchen wollen. Von des Heidedichters lyrischer Hinterlassenschaft, mit der ihn der Literaturgeschichtler Adolf Bartels als Nachfolger von Wilhelm Müller und Hoffmann von Fallersleben nennt, lebt am tiefsten in uns Soldaten und damit auch im deutschen Volke „Der kleine Rosen garten“. Er wurde aus dem Wunsche geboren, der Truppe echtes Lied gut zu schenken. Löns sprach eines Vormittags vorbeisingende Ulanen au, die ihre müden Gäule führten: „Lassen Sie doch mal was Anstän diges singen, Herr Unteroffizier!“ „Gibts nich!“ lautete die lakonische Antwort. Darauf schrieb Löns ein Ulanenlied. Nach und nach verherr lichte er Füsiliere und Grenadiere, Dragoner und Husaren, Kürassiere, Kanoniere und andere Waffengattungen. Manche dieser Lieder, die in Wort und Vertonung einer leichten Sentimentalität - wie sie der Landser im Gedenken an „seine ferne Geliebte“ nun einmal schätzt nicht entbehren, sind Gemeingut vieler von uns geworden. Wir denken nur an die „Feldwache“ („Ich weiß einen Lindenbaum stehen .. .“), an „Der Reitersmann“ („Es blühen die Rosen, die Nachtigall singt . . .“), aber auch an die flotten Marschweisen ,,Auf der Lüneburger Heide“ und „Die Trommeln und die Pfeifen“. Nicht zu vergessen „Denn wir fahren g*gen Engelland“. U-Boot- JCoininandant Freiherr v. Spiegel erzählt in seinem Buch „U 202“, wie dies Lied, das beute der Haßgesang aller Deutschen geworden ist, da.' Kampflied der U-Bootfahrer von 1914 wurde. — Hermann Löns miß-' traute den Engländern wie kauin ein Deutscher zuvor. Sein deutsches Selbstgefühl bäumte sich leidenschaftlich gegen britische Überheblich,- keit auf. In seinen „Nachgelassenen Schriften“ schreibt er: „England hat keine Kultur, es hat ihren Ersatz, die Zivilisation; da6 Lelvn des einzelnen wie der Gesamtheit dreht eich lediglich um die Äußer lichkeiten des Daseins: um Rcligionsausbildung, nicht um Religion, um politische, nicht um rassenmäßige Kraftentwicklung, um d**n prak tischen Zweck des Parteiwesens, nicht um seinen geistigen Inhalt, um die Förderung der Form des Familienlebens, nicht um die Hebung des Familiensinns, also stets um den Schein, nie um das Wesen des Dinges. Daraus erklären sich alle bisherigen politischen und wirtschaftlichen Erfolge Englands, und daraus wird einst der sich immer stärker be merkbar machende politische und wirtschaftliche, zum Untergang füh rende Mißerfolg Englands herzuleiten sein . . .“ Auch das „Blaue Buch <fc wollen wir uns in die Erinnerung zuriieh- rufen, weil es Balladen enthält („Die Varusschlacht“, „Heid gespenster“ u. a.), die kraftgeladenen Schöpfungen der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff ähneln. Auf die Erzählungen und Heidbilder von Hermann Löns, in denen Pflanzen-. Tier- und Menschenleben mit unübertrefflicher Beobach tungsgabe und einem natürlichen gesunden Humor geschildert werden („Kraiit und Lct“, „Ein goldener Heidherbsttag“, „Mümmelmann“, „De r^» weck mäßige Meyer“ usw.) soll hier nicht im einzelnen einge gangen werden. Wir wollen in diesen sturmbewegten Tagen deutscher Geschichte, in der um unser Sein oder Nichtsein gehenden Entscheidung, an deren Beginn der völkische Künder Hermann Löns als Achtundvierzigjäh- 176 Böisenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 72, Sonnabend, den 23. September 1944.
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