Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1865
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- 03.05.1865
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- Deutsch
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52, 3. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 971 eines Werkes ganz und gar vergessen, das Verdienst des Verle gers mit in gehörigen Anschlag zu bringen, und doch ist das Ver dienst des Verlegers namentlich hinsichtlich der Verlagswerke vorbezcichnerer Art keineswegs ein geringes, im Gegentheile ein sehr bedeutendes, welches sich derselbe mit einem bedeutenden pecuniären Risico hat erkaufen und sichern muffen. Es ist sicher für Kuntze keine Kleinigkeit gewesen, den Verlag eines Werkes wie des Grässe'schen zu übernehmen, dem gleich von vornherein in der Eoncurrenz mit dem berühmten Brunet'schen „Klanuol 6» I^ibrairs" sehr ernstliche Gefahr drohte — und dazu noch zu einer Zeit, wo das zeither ziemlich theure Brunet'sche Werk in einer neuen und vermehrten, anerkennenswerlh billigen, ja im Ver gleiche zum Preise des Graffe'schen „Irosoi-" anlockend billigen Ausgabe im Verlage der wohlrenommirten Firma FirminDidot in Paris erscheinen sollte. Trotz dieser gefahrdrohenden Eoncurrenz hat es Kuntze dennoch gewagt, mit seinem Verlagswerke, bei dem Tausende auf leichtemSpiele standen, zu Ehren der Wissenschaft hervorzutreten — und dies nenne ich ein höchst ehrenvolles Un ternehmen, für dessen mercantilischen Urheber ich die öffentliche allseitige Anerkennung, die diesem in dem verdienten Maße meines Wissens noch nirgends zu Theil geworden ist, hierdurch in Anspruch nehme. Möge Kuntze aber auch neben dieser öffent lichen Anerkennung seinenwohlverdienten klingenden Lohn finden! Das Ausland ist den Landern deutscher Zunge, wie man bei allem patriotischen Selbstgefühle recht gern zugeben kann, in so manchem Stücke voraus; in anderen Stücken maßt es sich das Ausland zwar an voraus zu sein, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Jedoch gibt es Einiges, wo gar keine Streitfrage darüber ist, daß Deutschland dem Ausland voraus sei. Hierzu gehört unter anderem mit der deutsche Buchhandel, der, sowohl was seine Produktivität als auch seine ganze Organisation anlangt, auf einer von dem Auslande nicht erreichten Höhe steht. Es ist hier nicht der Ort, um alle die Vorzüge, die der deutsche Buch handel vor dem ausländischen hat, einzeln aufzuzählen; es ge nügt hier, auf einige literarische Institutionen hinzuweisen, die, lediglich für die Zwecke des Buchhandels ins Leben gerufen, we sentlich mit zur Förderung desselben gedient haben und noch die nen. Ich erinnere hier vor allem z. B. an die lange ehrwürdige Reihe der sogenannten Meßkataloge, die, ziemlich schon von der Mitte des 16. Jahrhunderts beginnend, 1860 mit dem trefflich redigirten Avenarius'schen bibliographischen Jahrbuche einstweilen einen Abschluß erhalten hat. Was könnte das Ausland dagegen aufzeigen! Ich erinnere ferner an das nunmehr bereits über 31 Jahre alte Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, mit den sorgfältig gearbeiteten Hinrichs'schen wöchentlichen, viertel- und halbjährlichen Bibliographien, sowie den bis zur Literatur von Anfang des letzten Jahrhunderts an zurückreichenden Kayser'- und Heinsius'schcn Bücherlexicis zurSeire. Hiermit können sich die „lliblio§rspiiis äs Ir» kranes" und „kublisiisi-Z' Oiroulsr" mit allen ihren bibliographisch - bibliopolischen Hilfsmitteln — um von anderen ähnlichen Institutionen des Auslandes ganz abzu sehen — als vollkommen ebenbürtige Gegner keineswegs messen. Endlich erinnere ich hier auch an O. A. Schulz' Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel, welches, zur Zeit, als noch das Weber'sche bibliopolische Jahrbuch (1836—41) erschien, ins Le ben gerufen, gegenwärtig bereits seinen 27. Jahrgang begonnen hat, und bei der Sorgfalt, die ihm den immer mehr und mehr gesteigerten Ansprüchen der Neuzeit gegenüber vomHerausgeber mit anerkennenswerthem Tacte gewidmet wird, noch so manches Jahr zu erleben verspricht. Der außerdeutsche Buchhandel kann sich nicht rühmen, ein gleich vortreffliches und für den Geschäfts verkehr so unentbehrliches Adreßbuch sein eigen zu nennen. Das Schulz'sche Adreßbuch hat, abgesehen von dem unläugbar großen Nutzen, den es für den Geschäftsbetrieb gewährt, das besondere Verdienst, die Großartigkeit und die ausgezeichneteOrganisation des deutschen Buchhandels mit übersehen zu lassen. . . . (Petzholdt's Neuer Anzeiger.) Zur Erinnerung an den Buchhändler Hachette.*) Die vorliegende, mit dem Bildnisse des Verstorbenen aus gestattete Schrift ist eine dem eminenten Buchhändler, dem pa triotischen Bürger und dem großherzigen Menschen dargebrachte Huldigung. Männer, die so fruchtbringend, wie Hachette, in die geistige Bewegung ihrer Zeit eingreifen und dabei zugleich von den Mitteln, die ihnen ihre Thätigkeit einträgt, einen für die Menschheit so wohlthätigen Gebrauch machen, sind eines litera rischen Nachrufes mindestens ebenso werth, als sogenannte Staatsmänner, die in den Zeitungen viel von sich reden gemacht, oder Gelehrte, die allerdings im Interesse der Wissenschaft, aber mehr noch im Interesse ihrer Persönlichkeit und Selbstbewunde rung gewirkt haben. Die Notice bioxrapkigus in der vorliegenden Schrift ist von Hrn. A. Lesieur verfaßt, der am Schluffe der selben sagt: ,,Es wird vielleicht von einigen mürrischen Leuten seltsam gefunden werden, daß wir der Lebensgeschichte eines ein fachen Gewerbtreibenden, der weder Schlachten geliefert, noch Abgeordneter oder Senator, ja nicht einmal Staatsrath oder Minister gewesen, so vielen Raum gewidmet haben. . . Aber, was man auch sagen möge, es bietet sicher ein allgemeines In teresse dar, nachzuwcisen, wie ein Mann mit Ausdauer, Energie und Redlichkeit sich von niederer Stellung zu einer sehr angese henen emporzuarbeiten vermag, und daß selbst in unserer moder nen Welt zuweilen dem wahren Verdienst und der Tugend die allgemeine Anerkennung zu Theil wird/, Angehängt sind der biographischen Notiz die verschiedenen Reden, die am Grabe Hachette's gehalten wurden, sowie die in französischen Zeitungen und Zeitschriften erschienenen Urtheile über den Verstorbenen. Wir bedauern in letzterer Beziehung, daß sich der französische Herausgeber nicht auch die Mühe gege ben, das zu lesen, was die Presse des Auslandes, namentlich die deutsche und die englische, über Hrn. Hachette gesagt. Wir selbst haben es zur Zeit an aufrichtiger Anerkennung der Verdienste des berühmten Buchhändlers nicht fehlen lassen, und auch die Leipziger ,,Jllustrirke Zeitung" hat durch die Nebeneinanderstel lung der beiden Bildnisse und Lebensskizzen von Moritz Veit und Louis Hachette den Beweis geliefert, wie bereitwillig man in Deutschland die besten Männer des eigenen Landes neben die verdienstvollen des Auslandes stellt. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) MiScellen. Die diesjährige Versammlung des De utschen Journa listentags wird am 11. Juni (Sonntag nach Pfingsten) in Leipzig stattsinden und sich über folgende Themata berathcn: Das Telegrammen- und das Annonccnwesen; Berichterstattung über die deutschen Pceßzustände seit dem vorigen Deutschen Journalistentag, nebst Entwurf eines specialisirten Preßgesetzes; ferner Berichterstattungen darüber, was in Bezug auf die vom vorigen Journalistenlag beschlossenen Maßnahmen wegen Ein richtung einer Altersversorgung für Journalisten, wegen Her- *) Notice sur la vis äe IVI. 1^. Hackette etc. (gr. 8. XXIV u. 83 8.) ?aris 1864. 134
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