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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18830214
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188302141
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1883
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OKIcheint auber S«nnt«g» tLgltch. — Bi» früh g Uhr ein- gehendc Anjkigen kommen in der «egel u wenn irgend möglich in der nächsten Rr. zur Ausnahme. Börsenblatt sür den Beilrägc sür da» Börsenblati sind an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnthnm des BürseuvereinS der Deutschen Buchhändler. ^ 37. Leipzig, Mittwoch den 14. Februar. 1883. Nichtamtlicher Lheil. Mancherlei aus dem Buchhandel. Eine zwang- und harmlose Unterhaltung zwischen Klagegern, Sortimenter aus der Provinz, und Scheingroß, Verleger in einer größern Residenzstadt. (Schluß aus Skr. 35.) Schtillgroß. Also weiter im Text! Ich will nicht davon reden, daß der große Verleger, der in irgend einem Fache doininirt, sür seinen Verlag einen großartigen Reclame-Apparat in Bewegung setzen kann; oft durch Zeitschriften seines Verlages unterstützt. Das ist ein Borthcil, den natürlich ein kleineres Geschäft nicht genießen kann. Der große Verleger hat aber auch die Macht, auf den nicht willfährigen Sortimenter einen Druck auszuüben, indem er eine Verbindung von der speciellen Verwendung für seine Concurrenzartikel abhängig macht. Glauben Sie das? Alageger». Freilich muß ich das glauben, denn ich habe es selbst erfahren. Ich habe aus diesem Grunde manchen kleinern Verlag unberücksichtigt lassen müssen, um nur die große Absatz summe bei dem großen Verleger, den ich nicht entbehren kann, zu erreichen. Pch. Sehen Sie, alter Freund! Sie werden mir »och mehr zugeben. Dem großen Verleger wird es ferner nicht passiren, daß der Annahme seiner Novitäten Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Wie sieht es aber bei uns aus? Mit unverlangten Zusendungen dürfen wir es nicht wagen. — Sie wissen, es nimmt heute fast Keiner mehr unverlangt etwas an — ja, manche Handlungen haben sich unverlangte Sendungen sogar in einer Form verbeten, die einem russischen Ukas sehr nahe kommt. KI. Ja, mit dieser Form habe ich mich auch nicht be freunden können — aber man muß sich doch gegen die Zusen dung so vielen unbrauchbaren Zeugs — Romane, neue Schul bücher u. s. w. auf irgend eine Weise schützen! Sch. Freilich wird viel Unbrauchbares gedruckt, und man sollte namentlich die Schulmeister, welche sich verpflichten, unauf gefordert keine Schulbücher zu schreiben, besonders prämiiren — aber es gibt doch wohl noch andere Mittel, um sich lästige Zu sendungen fern zu halten, wie diese öffentlichen Verwahrungen. — Doch weiter! Was bleiben uns nun für Mittel zur erfolg reichen Bekanntmachung unseres Verlages? Anzeigen im Börsen blatt, Wahlzettel und ähnlichen Organen, an denen ja kein Mangel ist. Dann Circulare und immer wieder Circulare, bis — um mich eines vulgären Ausdrucks zu bedienen — Erbrechen erfolgt, d. h. bis die gewünschten Bestellungen anlangen. Fünfzigster Jahrgang. Kl. Und sie werden doch auch nicht ausbleiben, wenn es > sich um gute Unternehmungen handelt! Sch. Fehlgeschossen, Freundchen! Ich glaube, auch bei größeren Verlegern bleiben sie manchmal aus. Von den alt bewährten Firmen kommen die Aufträge prompt wie immer. Dann hinken sporadisch, oft nach Monaten, die schablonenmäßig ausgeschriebenen Bestellzettel nach. Am schnellsten kommen die Aufträge der zweifelhaften Firmen, die immer daraus speculiren, daß der Expedient ein Versehen machen könne. Im Ganzen meist nur ein suaeöa cUstiins. Kl. Ja, lieber College, cs kommen auch gar zu viel Circulare; man kann sie nicht immer bewältigen. Aber eine angesehene Firma wie die Ihrige kann doch auch unverlangt mit Auswahl versenden; eine Zurückweisung wird Ihnen doch nicht passiren. Und außerdem — directe Circulare per Post; das Porto ist ja so billig. Sch. Allerdings billig, aber für das, was ich in dieser Be ziehung opfere, könnten wir beide eine ganz hübsche Reise machen. Aber sehen Sie einmal her, Freundchen. Hier habe ich ein Circular, direct per Post versandt, zurückgekehrt via Leipzig mit der Notiz: „Keine directen Zusendungen!" Wie gefällt Ihnen das? KI. Kaum glaublich. Das ist eine Unart, die ich nicht sür möglich halten würde, hätte ich mich nicht durch den Augen schein überzeugt. Das sollten Sie mit Nennung der Firma veröffentlichen. Sch. Bewahre, lieber Freund! Wegen solchen kleinen Scherzes — vielleicht veranlaßt durch eine Magenindisposition — sollte ich Lärm schlagen? Da kommen ganz andere Dinge vor; es ist unglaublich, was uns kleinen Verlegern zuweilen geboten wird. Macht man es mir gar zu arg, dann schreibe ich Briefe von einer Höflichkeit, die den Empfänger bedauern läßt, daß ich nicht lieber grob geworden bin. Das hat sich trefflich bewährt. Früher habe ich mich häufig über solche Sachen geärgert; jetzt sind sie mir meist willkommen — denn ich habe mir eine Sammlung origineller Schriftstücke angelegt. Das Circular, welches ich Ihnen vorhin zeigte, liegt auch darin. Kl. Nun, mit uns Sortimentern wird auch nicht immer in höflicher Weise verfahren. Die Verleger stellen sich zuweilen auf einen recht vornehmen Standpunkt. Aber ich finde doch, daß im Allgemeinen jetzt ein viel feinerer Ton im Buchhandel herrscht wie früher. Sch. Das unterschreibe ich gern. Die alten Originale mit ihrer oft elastischen Grobheit sind ausgestorben. Man ist im Allgemeinen höflicher geworden, und ich gebe zu, daß der Ver kehr mit den meisten Firmen auch bei mir ein durchaus unge trübter ist. Da fällt mir übrigens, weil wir gerade von den U8
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