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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1921
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- 1921-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1921
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Börsenblatt s. d. Ltschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 95, 25. April 1921. lionskosten eine derartige Preissteigerung aller Neuerscheinungen er manchmal wirkt, so wenig dauerhaft mutz er der Natur der ein, daß ein merklicher Rückgang in dem Absatz nicht zu ver- Sache nach sein. Er wird schnell unansehnlich, unhaltbar, ver kennen ist. Macht sich derselbe auch noch nicht in den zu ver- drießt den Käufer, der ihn hoch bezahlen mußte, und fördert da zeichnenden Geldbeträgen bemerkbar, wie denn das Jahr im durch nur die drohende Abwendung vom Buche. Das deutsche Gesamtumsatz unserer Bestellanstalt mit fast 9 Mill. Mark Bar- Buchbindergewcrbe hat allen Anlaß, darauf zu sinnen, wie es Verkehr gegenüber etwa 4f^ Millionen im Jahre vorher ein Re- seine Preise abzubauen vermag, soll nicht ein stärkerer über- kordjahr sondergleichen bedeutet, so doch unverkennbar im Rück- gang zum broschierten Buche erfolgen. Eine kleine Besserung gang der Käuferzahl, den gut geleitete Sortimente aus dem scheint sich anzubahnen mit der begonnenen Senkung der Kaliko-, letzten Jahresviertel zu melden wissen, und der zum Teil auf Pappen- und Leimpreise, aber die hierdurch eingetretenen Er- 20 bis 307» Prozent gegenüber dem Vorjahr beziffert wird. Die leichtcrungen sind dem Buchhandel noch längst nicht in dem hohen Markbeträge erklären sich ja ohne weiteres aus den er- Matze zugeflossen, als er beanspruchen muß. höhten Bücherpreisen, die für die Neuproduktion auf 400 bis j Es kann hier nicht untersucht werden, inwieweit die Preise 8007», also durchschnittlich 800°/» Steigerung gegenüber den der genannten drei Hauptbelieferer des Buchhandels Wirtschaft- Friedenspreisen beziffert werden können. Auch das Jahr 1921 lich notwendig sind oder nicht. Während die Notwendigkeit sci- scheint zunächst nur rückläufige Tendenz zu haben; es ist Wohl tens des Buchhandels bestritten werden dürfte, wird sie seitens zu befürchten, daß mit der wachsenden Steuerlast und dem Ein- der beteiligten Gewerbe durchaus als Mindestmaß verfochten, ziehen des Reichsnotopfers die Verarmung unseres Volkes, die Vielleicht darf aber hier doch daraus hingewiesen werden, datz tatsächlich seit langem schon eingetreten, vielen aber noch nicht bei der Ausführung mehr oder minder risikoloser Aufträge, die voll zum Bewußtsein gekommen ist, weil die Steuer- ja in der Mehrzahl sind, da die genannten Gewerbe zumeist nur Veranlagungen noch nicht voll ersolgten, einen ganz wesentlichen auf Bestellung und nicht auf Vorrat arbeiien, Gewinne von so weiteren Rückgang aller derjenigen Literatur zur Folge haben bedeutender Höhe, wie sie beispielsweise die veröffentlichten Bi- wird, die nicht unbedingt nötig gebraucht wird. § lanzen einiger Papierfabriken ausweisen, einen befremdenden Diesem vermutlichen Rückgang kann nur dadurch gesteuert Eindruck machen, werden, datz der Bezug der Bücher verbilligt wird, und hierauf! Mit der Möglichkeit der Senkung der Herstellungskosten hängt mutz sich also das Hauptaugenmerk des Buchhandels richten, eng zusammen die Frage der Beziehungen zwischen Verlag und Papierpreise, Buchdruckpreise und Buchbinderpreise sind im Be- Sortiment, eine der wichtigsten uns jetzt beschäftigenden Fragen, richtsjahr zu einer Höhe angcschwollen, die gebieterisch einen Abbau der Teuerungszuschläge und damit Wiedereinsetzung eines Abbau verlangt. Das Papier hat vielleicht seinen Höhepunkt festen Ladenpreises, wonach wir alle im Buchhandel uns ge- beretts überschritten, der im Hochsommer 1920 lag, aber vielfach radezu sehnen, hängen eng zusammen mit der Verbilligung der find die Verlegerlager noch voll von jenen durchaus minder-1 Prodriktion und der damit eintrctenden Möglichkeit größerer Na- werligen Stoffen, mit denen uns unsere Papierfabrikation zu battierung ohne gleichzeitige zu große Preissteigerung des Buches, exorbitanten Preisen — Mittelsorten zu Preisen von 8 bis 9 Es wäre ein Danaergeschenk, wollte man zum Zwecke größerer je Kilo gegen 40 bis 50 H im Frieden — beliefert hat, und Rabattierung die Bllcherpreise noch weiter steigern, als sie ohne- unabsehbarer Schaden ist durch diese schlechte Papierbelieserung dies bei knappster Kalkulation, die heute Wohl allgemeinste Regel für den gesamten Buchhandel entstanden, denn nicht nur wurden ist, notwendig sind. Abgesehen von einigen »Schlagern« würde die Preise der Bücher ungeheuer verteuert, sondern zugleich per Bücherabsatz nur noch weiter zurückgehen, und der höhere wurde ihre Qualität außerordentlich vermindert, sodatz der Nabattsay bliebe ohne praktische Bedeutung für das Sortiment. Widerstand des Publikums gerade hierdurch wesentlich mit her- Die Steigerung der Unkosten im Buchhandelsbetrieb hat vorgerufen wurde. Die deutsche Papierfabrikation hat deinem Jahre 1920 wettere erhebliche Fortschritte gemacht. Das deutschen Buche sehr schlechte Dienste geleistet. Als einziges er- Jahr brachte vor allem wesentliche Steigerungen der Poslge- freuliches Moment aus diesem Gebiete ist zu melden, datz we- bühren, Frachten, Beheizung, Beleuchtung und Besoldung. Rur nigstens die Kriegswirtschaftsstelle für Zeitungspapier ihren Be- die im überwiegenden Teile des Jahres vorherrschende gute trieb für den Buchhandel am 1. Oktober 1920 eingestellt hat. Konjunktur hat es den Betrieben ermöglicht, diese Lasten zu womit dem Buchgewerbe drückende Fesseln genommen wurden, tragen, wobei ober trotzdem noch Neuinvestierung von Kapital So notwendig vielleicht in den schwersten Kriegsjahren gerade im Buchhandel in einem Maße erfolgen mußte wie wohl noch zum Schutze der kleineren Betriebe die Kriegswirtschaftsstelle nie auch nur annähernd früher. Wenn jetzt also der Staat war, so wenig hat sie sich, wie das in der Natur ihrer Aufgaben weitere gewaltige Erhöhungen von Frachten und Postgebühren lag, einer allgemeinen Beliebtheit zu erfreuen gewutzt, sodatz ihr plant, so mutz uns das mit der allerschwersten Sorge erfüllen, Wohl heute niemand eine Träne nachweint. ^ denn mit den Steuererhebungen werden die flüssigen Kapitalien Die Buchdruckerpreise sind zwar nicht ganz in dem dem Wirtschaftskörper entzogen, und es wird sodann die Schul- Matze gestiegen wie die Papierpreise, aber immerhin um etwa denwirtschaft beginnen, die letzten Endes dem Ruin entgegen- 9007, gegenüber den Friedenspreisen und bedeuten in ihrer führt oder zur massenhaften Schließung kapitalschwacher Be- heutigen Höhe ebenfalls eine schwere Gefahr für den Buch., triebe nötigt. Und deren sind im Buchhandel, der ja vorwiegend Handel. Zahlreiche Werke — und zwar nicht die schlechtesten —! der Gattung der Klein- und Mittelbetriebe angehört, außer sind heute gar nicht mehr möglich, und das betrifft vor allem ordentlich viele. jene wissenschaftlichen Veröffentlichungen monographieartigen j Die B e s o l du n g s fr ag e n u n se re r A n g e st e l l t e n Charakters, die ehedem ein glänzendes Zeugnis von Deutschlands' waren das Arbeitsgebiet des Arbeitgeberverbandes Forscherarbeit ablegten und die deutsche Wissenschaft zur ersten der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Ber- Stelle in der Weltgeltung erhoben. Auch die wissenschaftliche ,jn, der eine wichtige und erfolgreiche Tätigkeit im Berichts- Zeitschrift und vielfach auch die engere Fachzeitschrift ist durch fahr entfaltete. Zweimalige grosse Tariferneuerungen, die eine die Buchdruckerpreise bereits zum großen Teil getötet worden, j,n Mai, die andere im Oktober/November, brachten eine den zum großen Teil fristet sie nur durch große Opserwtlligkeit der Verhältnissen angemessene Erhöhung der Gehälter und Löhne beteiltgten Verlage und durch — die viel angefeindeten, aber nnter weiterem Ausbau der einzelnen Tarifpositionen und sicher- für uns absolut unentbehrlichen Valutaaufschläge bei Absatz nach wn somit den für alle erfolgreiche Tätigkeit als Vorbedingung dem Auslande ihr Dasein. Das Buchdruckergewerbe mutz sich nötigen Frieden im Gewerbe. Zugleich brachte dos Jahr 1920 klar darüber sein, daß seine Preispolitik seinen ehedem besten auf Antrag der Arbeitnehmerorganisationen die Verbindlichkeits- Kunden wirtschaftlich in allerschwersier Weise bedroht. t erklärung unseres Tarifs für die buchhändlerischen Betriebe Das Gleiche gilt von den Buchbinderpreisen. Die Groß-Berlins. Bei der segensreichen Wirksamkeit des Arbeit- Bucheinbände stehen an prozentualer Steigerung etwa auf der geberberbandes, die ebenso der notwendigen wirtschaftlichen Höhe der Papierpreissteigerung und sind zudem gleich der Pa- Sicherstellung unserer Mitarbeiter wie der Aufrechterhaltung pierfabrikation qualitativ enorm zurückgegangen. Der einfache unserer Betriebsmöglichkeit dient, ist es durchaus bedauerlich und Pappeinband war die Signatur des Jahres 1920. So gefällig von wenig Kollegialität zeugend, wenn noch immer zahlreiche
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