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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1921
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- 1921-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1921
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^ 78, 2, April 1921. Redaktioneller Teil. aus der Noistandsordnung entfernt. Meine Herren, wir hätten dieses Resultat besser, billiger »nd ohne so große Verärgerung be reits im Oktober haben können <Sehr richtig!), und es zeigt sich einmal wieder, wie Unüberlegtheit in den Beschlüssen zu großen Schwierigkeiten und zu großen Schäden sür den gesamten deutschen Buchhandel führen muß. Von dem »Gistzahn- ist nur ein ganz kleines Wurzelrestchen stehen geblieben insofern, als die Verleger für sich das Recht in Anspruch nehmen wollen, ihre Zeit schriften bei direktem Vertriebe ohne Zuschlag zu liefern. Und nun, meine Herren, da auch die Post die Zeitschriften ohne Zu schlag liesert, war es für uns eigentlich wenig zu überlegen, auch dem Verleger diese Möglichkeit zu geben; denn wir hätten leinen Vorteil gehabt, wenn wir es verweigert hätten; dann hätte der Verleger eben durch die Post expedieren können. Wir haben ferner beschlossen, daß die akademischen Lehrbücher, und zwar nur diese — verwechseln Sie nicht die akade mischen Lehrbücher mit der gesamten wissenschaftlichen Literatur — daß uur akademische Lehrbücher, soweit sie mit 33pz.^, all gemein, nicht der einzelnen Firma, rabattiert werden, von jeglichem Zuschlag ausgenommen werden sollten. Meine Herren, dieser Punkt ist mit voller Deutlichkeit und Schärfe zu erfassen, schon damit nicht fortgesetzt Übertretungen der Notstandsordnung in Ihren Kreisen Vorkommen. Nur akademische Lehrbücher, keine andere wissenschaftliche Literatur, nnd nur, falls jeder von Ihnen diese 33r/z<U> erhält. Es ist ferner eine Kommission einzusetzen, und ich nehme an ich glaube mich da nicht zu irren —, daß die Hauptver sammlung diese Kommission wählen soll, und zwar vielleicht, um eine praktische Probe zu machen, zum ersten Mal in Form einer >Kurienabstimmung<-, daß also das Sortiment fünf Mitglieder wählt, und daß der Verlag fünf Mitglieder wählt. Ich weiß nicht, ob ich recht unterrichtet bin, und ob die Herren vom Vorstand derselben Ansicht sind. Diese paritätische Kommission von zehn Mitgliedern wird sich unter dem Vorsitz eines Mitgliedes des Börsenvereinsvorstandes möglichst unverzüglich zusammensctzen, um nun zu beraten, wie die verschiedenen Streitpunkte bei den Abmachungen von Firma zu Firma aus der Welt geschasst werden können. Meine Herren, ich hege nach dem, was mir eine Anzahl von Kollegen aus dein Verlegcroerein und aus dem übrigen Verlag gesagt haben, keinen Zweifel, daß diese Kommission zu Beschlüssen kommen wird, die auch unseren Interessen gerecht werden, wenn wir eben nicht die Sonne vom Himmel haben, sondern maßvoll und bescheiden arbeiten wollen, wie es dem, Ver triebe des wissenschaftlichen Buches geziemt. Es ist ferner beschlossen worden, daß die Überwachung des Vertriebes des wissenschaftlichen Buches einer Art von Tri bunal anvertraut werden soll, nicht dem Vorstande des Börsenvercins allein. Er soll nicht allein zu beschließen haben, ob jemand wegen eines Verstoßes zu verfolgen ist, oder ob er in Freiheit zu setzen ist; es soll ihm ein Ausschuß, ebenfalls aus süns Sorti mentern und fünf Verlegern bestehend, zur Seite gesetzt werden. (vr. Walter de Gruyter: Läßt sich denn ein Verleger bereit- sinden, da hineinzugehen? — Zuruf von anderer Seite: Das ist ja gar nicht möglich nach den Satzungen!) Meine Herren Kollegen, es wird sich nun empfehlen, daß Sie, falls dieser Antrag Stessen in der erweiterten Form an genommen wird — und zwar mit einer so großen Mehrheit angenommen wird, daß der Vorstand des Börsenvercins die Über zeugung gewinnt, daß er die Mehrheit des deutschen Buchhandels hinter sich hat —, die Bcsorgungsgebühren, die heute noch in einzelnen Kreisen oder in einer Reihe von Kreisen und Orten nicht geschützt sind, sofort geschützt werden, daß Sie also unver züglich den Schutz der Besorgungsgebühr beschließen nnd dem Vorstande des Börsenvereins zur Genehmigung einreichen, und ich hege die Erwartung, daß der Vorstand des Börsenvereins unverzüglich den Schutz der Besorgungsgebühr vornehmen wird. Aus dem Abkommen ist ferner zu folgern, daß die Unterschriften unter die Rundschreiben des wissenschaftlichen Ver lags so lange an sich ungültig sind, als die neue Regelung nicht in Kraft getreten ist. Sie werden weiter von Verlag zu Sortiment verhandeln können; aber die Ausführung wird ruhen müssen bis zu denr Augenblick, wo die Kommission ihre Arbeit erledigt hat, bzw. wo die Hauptversammlung zur Ostermesse 1821 über den Antrag entschieden haben wird. Wir werden als Antragsteller des Antrags Nitschmann und Genossen unsern Antrag zurückziehen, sobald der vorliegende Kompromiß mit der überwiegenden Mehrheit der Anwesenden angenommen worden sein wird. (Bravo! und Händeklatschen.) Vorsitzender, Hosrat Or. A. Meiner (Leipzig): Meine Herren, ich möchte wegen der Polizeikommission — wie sie genannt worden ist folgendes sagen. - Der Börsenvereinsvorstand möchte eine Deckung haben, wenn er gegen irgendwelche Persönlichkeiten und Mitglieder im Sortiment oder im Verlag Vorgehen soll, und diese Deckung will er haben durch einen solchen Ausschuß. Der Ausschuß soll paritätisch zusammengesetzt sein aus fünf Verlegern und fünf Mitgliedern, die die Buchhändlergilde zu wählen hat. <Zurus: Das ist eine Statutenänderung!) Das ist keine Statutenänderung; denn es handelt sich hier um einen Beratungsausschuß und einen Ausschuß, der zur Vorbereitung der Entschließung des Vorstandes eingesetzt wird. Dieser Ausschuß soll den Vorstand beraten. Der Vorstand hat danach seine Entschließung selbständig zu treffen (Bravo!) aus Grund der Satzun gen. (vr. Fritz Springer: Dann ist das Wort »Tribunal« falsch.) — Selbstverständlich! Es ist ein Beratungsausschuß (Zu ruf: Das ist etwas anderes!), ein Ausschuß, der begutachten soll, und wenn der Ausschuß mit fünf Berlegerstimmen ja und süns Sortimenterstimmen nein begutachtet, dann ist der Vorstand des Börsenvereins gerade so klug, wie wenn er den Ausschuß nicht gefragt hätte; dann muß er selbständig entscheiden (Lachen). Endlich noch eins: daß in einer Hauptversammlung außerordent liche Ausschüsse eingesetzt werden können, das sagt § 41 der Satzungen. Wenn der Ausschuß seine Meinung geäußert hat, dann wird der Vorstand sich fragen, ob er das Ausschließungsverfahren eröffnet, und er wird dann die notwendigen Maßnahmen vornehmen, die die Satzungen verschreiben. Ich glaube also, daß dieser Ausschuß unbedenklich als ein neues Begutachtuugsinstrumcut augenommen werden kann, ein Ausschuß, der zwar kein politischer ist, aber die Arbeiten ebenso vermehrt wie die politischen Ausschüsse. (Heiterkeit. — Sehr richtig!) Antragsteller Friedrich Steffen (Dortmund): Meine sehr geehrten Herren Kollegen! Rach den aussührlichen Darle gungen des Herrn Nitschmann kann ich mich ganz kurz fassen. Eines möchte ich nur noch hervorheben. Wir haben, um die Herren vonr Verlag und vor allen Dingen die Herren aus der Gruppe der Unentwegten sür unseren Antrag zu gewinnen, be schlossen, daß die Verhandlungen unverzüglich begonnen und so gefördert werden sollen, daß sie möglichst schon am l. März abge schlossen sind, so daß also nur während dieser kurzen Spanne Zeit zu dem Ausnahmerabatt zu liefern wäre. (Zuruf des Herrn Nitschmann: Nein, das ist weggesallen! — Bis Kantate!) Meine sehr geehrten Herren, mit banger Sorge schauen Tausende unserer daheimgebliebenen Berufsgenossen auf diese außerordentliche Versammlung und erwarten mit Recht von uns, daß wir einen Ausweg aus dem Wirrwarr finden werden, der entstanden ist. Einen solchen Ausweg bietet meines Erachtens der hier von mir eingereichte Antrag. Spricht doch schon sür ihn, daß gestern und heute die meisten Redner säst zu demselben Endergebnis gekommen sind wie wir in Essen am 2S. Januar. Be sonders unterstreichen möchte ich die Worte des Herrn Quelle, der, obwohl er Verleger ist, klar und deutlich ausgesprochen hat, daß an einen Abbau der Teuerungszuschläge jetzt, wo die Gehälter, Löhne, Mieten, Porti, Frachten, Steuern usw. noch an dauernd steigen, nicht gedacht werden kann. Ich bitte deshalb, den von mir eingebrachten Antrag anzunehmen, und würde mich freuen, wenn seine Annahme einstimmig erfolgte. Ein solcher einmütiger Beschluß würde auch seinen Eindruck auf die Kreise nicht versehlen, die nur von unserer Uneinigkeit profitieren wollen. (Bravo! und Händeklatschen.) 4SI
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