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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1921
- Strukturtyp
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- 1921-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 76, 2, April 1921. Mein Vorredner, Herr Braun, hat erwähnt, er werde, wenn er nach Hause komme, keine Bestellungen vorfinden, weil irgendein Leipziger Sortimenter ihn unterbiete und daher diesem die Austräge gegeben würden. Und noch ein Beispiel, meine Herren: Wir Lörracher Sortimenter haben kürzlich eine Besprechung gehabt mit den Vorständen des Gymnasiums und der Realschule, da wir in Erfahrung brachten, daß die Absicht vorhanden sei, einzelne Gebrauchs gegenstände für die Schüler und Schulbücher eventuell selbst zu besorgen, und zwar direkt oder durch andere Sortimenter, die billiger liesern. Wir haben ihnen gesagt: Sagen Sie uns, was Sie wünschen, und wir werden sehen, wie wir billigst liefern können. Daraus wurde uns gesagt: Wir haben wegen eines Atlas bereits angesragt und dieser wird uns pro ein Exemplar um ö billiger angeboten. Meine Herren, das darf nun und nimmer Vorkommen. Ich möchte sagen: Alle Herren, die direkt liesern, auch die Herren Verleger, sollten sich unbedingt an das halten, was uns auferlcgt ist; denn wir in der Provinz können uns am wenigsten helfen, weil wir nicht soviel unmittelbar von den einzelnen Verlegern beziehen können wie andere Firmen in größeren Städten. Trotz dem stehen wir, so gut es geht, soweit die größten Verleger in Betracht kommen, mit diesen in Verbindung und wollen in Ver bindung bleiben. Also ich möchte bitten, einen auskömmlichen Prozentsatz auch uns ^uzugestehen, nicht nur den wisscnschastlichen Sorti mentern. Wenn natürlich einzelne Firmen, wie es auch früher der Fall war, eine Extrabonifikation bekommen, so stimme ich dem selbstverständlich auch zu. Derartiges geschieht auch sonst im kaufmännischen Leben. Wenn sin Klient einen größeren Bezug hat, dann bekommt er eine entsprechende Provision, und das billige ich natürlich jedem Sortimenter zu, und die Freiheit muß jeder Verleger haben; er muß dem Sortimenter den Ansporn geben, für ihn zu schaffen. Meine zweite Bitte ist die: Stärken Sie den Börsenverein, daß er mehr Kraft hat als die Gesetze unseres Deutschen Reiches! (Heiterkeit.) — Unseres Deutschen Reiches! (Erneute Heiterkeit.) — Meine Herren, lachen Sie nicht! Es ist so! (Zu stimmung.) Wenn das Deutsche Reich die Kraft gehabt hätte, unsere Papierindustrie in den Zügeln zu halten, nie wären unsere Zeitungen in diese Kalamität gekommen, und nie hätten die Verleger so teure Preise festsetzen müssen. Warum schreitet die Re gierung da nicht ein? Hier setzt man uns einen Minister oder einen Stellvertreter hin. (Heiterkeit.) Meine Herren, das gibt zu denken. Wir sind kleine Leute; aber wir lassen uns nicht alles entreißen, auch wenn wir noch so wenig haben. (Bravo! und Händeklatschen.) Meine Herren, die Grundbedingung ist: Wir dürfen um keinen Preis unsern Börfenverein lassen. Der muß fest dastehen. Er darf nicht nach links, nicht nach rechts gehen; er muß in der Mitte bleiben. Er muß gerecht bleiben, wie jeder Vorstand eines Etablissements, auch des größten. (Bravo!) Ich habe gesprochen; ich bitte um Nachsicht. (Lebhastes Bravo und Händeklatschen.) (Oskar Schmorl fHannoverj verzichtet auf das Wort.) Max Geißler (i. Fa. Geißler L- Co., Berlin): Meine Herren, gestatten Sie mir ein paar Worte für den Zeitschristen handel! Der Zeitschriftenhandcl ist nicht in der Lage, aus den Boden des Abbaues der Teuerungszuschläge zu treten. Die Ver hältnisse find in der letzten Zeit in keiner Weise anders geworden; wir haben im Gegenteil mit immer neuen Lasten zu rechnen. Infolgedessen müssen wir darauf bestehen, daß der bisher ortsüblich zugelassene Teuerungszuschlag in der Höhe bis zu 2GU, bestehen bleibt. Ich bitte Sie, wenn Sie in irgendeiner Form einen Abbau der Teucrungszuschläge beschließen, dabei zu bleiben, daß die Zeitschriften davon ausgenommen werden, und daß sich der Zeitschristenhandel mit dem Sortiment verständigt, damit in gleicher Weise die Zuschläge entweder von 10 oder 20^f„ wie es örtlich angebracht ist, beibehalten werden. Das Sortiment arbeitet im allgemeinen bei den Zeitschriften anders als das reguläre Zeitschriftengeschäft. Das Sorte ment kommt bei dem Zeitschriftengeschäst nicht zurecht. Die Verhältnisse im Zeitschristenhandel selbst sind aber keine besseren, obwohl er ja rationeller arbeitet. Er hat mit wesentlich höheren Unkosten zu rechnen als das Sortiment. Er muß für Neugcwin- nung von Abonnenten dauernd viele Kosten auswenden, wenn das Geschäft nicht ständig zurückgehen soll. Der Verlag hat also selbst ein Interesse daran, daß das Zeitschriftengeschäst nicht einschläft; er muß uns unterstützen, indem er uns den Preis zubilligt, den wir zur Erhaltung der Betriebe haben müssen. Deshalb bitten wir, bis zu 20^ Teuerungszuschlag weiter erheben zu dürfen, soweit der Verlag sich nicht dazu bereit findet, 50^ Rabatt zu gewähren. (Bravo!) Or. Oskar Siebeck (Tübingen): Meine sehr verehrten Herren! Ich bin mir der Verantwortung eines jeden Wortes — ich werde Ihre Zeit nur ganz kurz in Anspruch nehmen —, das ich in diesem Augenblick spreche, voll bewußt. Die Verhandlungen haben mir Gelegenheit gegeben, an drei Tagen den Standpunkt auseinanderzusetzen, den ich vertrete. Seit ich heute früh ge sprochen habe, hatte ich die Möglichkeit, mich mit meinen Kollegen, die mit mir zu gehen entschlossen sind, auszusprechen, und ich kann Ihnen jetzt in aller Kürze im Einvernehmen mit der Gruppe, die sich mit mir durch Versendung des Rundschreibens vom l8. Dezember >920 verpflichtet hat, dem wissenschaftlichen Sortiment gewisse Bedingungen einzuräumen, erklären, daß sie sich an dieses Abkommen in dem Umfange, in dem ich es heute früh umschrieben habe, als gebunden erachten (Bravo!), daß sie ihre Entschließungen, es mag kommen, was will, mit diesem Gefühl des Gebundenseins in Einklang bringen (Erneutes Bravo), daß sie fest entschlossen sind, mit denjenigen Sortimentern, die auf diesen Weg mitzugchen bereit sind, durchzuhalten durch dick und dünn. (Bravo!) Daraus folgt, daß für uns der Antrag Nitschmann nicht annehmbar ist, und daß der Antrag Stessen (Essen-Ruhr) nur annehmbar ist, wenn er so ergänzt wird, daß unsere Aktion ihren Fortgang nehmen kann. Ich könnte mich also mit einem geänderten Antrag Steffen einverstanden erklären, der folgenden Wortlaut hätte: Die Außerordentliche Hauptversammlung wolle beschließen: 1. Die Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins vom S. Oktober lS20 bleibt zunächst bis Kantate l92l als allgemein verbindliche Ordnung bestehen, aber von heute ab unter Aushebung der Bestimmung unter 8 2 Absatz 2. 2. Zwischen den Organisationen von Verlag und Sortiment sind unverzüglich Verhandlungen einzuleitcn mit dem Ziel der endgültigen Aushebung aller Tcuerungszuschläge in dem Umfange, in dem sie wirtschastlich notwendig und möglich ist. Verhandlungen von Firma zu Firma oder vou Gruppe zu Gruppe zur Wiederherstellung des Laden Preises, welche abgeschlossen sind oder bis Kantate IS2I abgeschlossen werden, bleiben bis zu diesem Zeitpunkt in Kraft. (Bravo!> Vorsitzender, Hosrat Or. A. Meiner (Leipzig): Meine Herren, die Rednerliste ist erschöpft. Herr Nitschmann würde nun das Schlußwort zu erhalten haben. (Paul Nitschmann: Ich verzichte!) Da aber über die verschiedenen cingegangenen Anträge noch nicht die genügende Klarheit besteht, schlage ich vor, die Versammlung für zehn Minuten zu unterbrechen, dann wir die Möglichkeit haben, diese Anträge uns in ihrer Tragweite überlegen zu können; denn es scheint mir, daß der eine Antrag den andern ausschließt. (Sehr richtig!) . Wenn Sie einverstanden sind, unterbreche ich hiermit die Sitzung auf zehn Minuten. (Zustimmung.) (Pause von 6 Uhr S Mnuten bis 7^ Uhr.) 418
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