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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1886
- Sprache
- Deutsch
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^ 176, 2. August 1886. Nichtamtlicher Teil. 4111 als periodische Druckschrift aufgefaßt werden könne, eine Ansicht, welche dicZustimmnng des Reichsgerichts nicht gefunden hat. (P.-Z.) Deutsche Einheitsschule. — Eine Vereinigung namhafter Universitätslehrer und Schulmänner fordert in einem uns vor liegenden Aufruf zur Gründung eines »deutschen Einhcits- schulvereins« auf, dessen Ziel die Beseitigung der heute be stehenden Zweiteilung des höheren Schulunterrichts und die Be gründung einer einheitlich gestalteten Schule, mit anderen Worten eine zeitgemäße gründliche Umgestaltung der vielfach als verkehrt erkannten Gymnasialbilduug im Sinne der Unterrichtsziele des gegenwärtigen Realgymnasiums ist. Es ist nicht zu bezweifeln, daß der früher oder später voraussichtlich cintretende Erfolg dieser Bewegung auch ans den Buchhandel einen tiefgreifenden Einfluß nehmen wird. Die erste, konstituierende Versammlung wird am 5. Oktober d. I. in Hannover stattfinden. Anfragen erledigt Herr Gymnasial lehrer F. Hornemaun in Hannover, Marschucrstraße 51. Zum russischen Einfuhrzoll. — Im »Rigaer Tageblatt« finden wir folgende durchaus zutreffende Betrachtung über den neuen russischen Einfuhrzoll auf Noten, Lithographieen rc.: »Noten sind für Musiker und Personen, welche die Musik er lernen, notwendig; ebenso Karten für Leute, die sich mit Geo graphie, Geologie und Geschichte beschäftigen; Zeichnungen für Architekten und Techniker; Photographieen, Gravüren und Skizzen für Künstler, für Leute, die die Geschichte der Kunst oder Archäo logie studieren, und für Personen, die sich mit vielen anderen Branchen der Wissenschaft beschäftigen. Es läßt sich nichts sagen inbezug auf die Besteuerung von Papyros- und Packpapier, von Papier mit Verzierungen für Buchbinderei- und Konditoreiarbeiten u. s. w., da das alles nicht Gegenstände sind, die unbedingt not wendig wären; diese Gegenstände sind vielmehr Luxusartikel, für die zu zahlen ganz in der Ordnung ist; etwas anderes sind aber Noten, Karten, Zeichnungen, Photographieen, die in vielen Fällen unbedingt benutzt werden müssen, und zwar zu höheren Bildungs zwecken. Außerdem ist die Anordnung auch schon darum schwer als eine logische anzuerkennen, weil nach ihr für Karten, Zeichnungen und Photographien, die dem Text beigefügt sind, nichts zu zahlen ist, während für ebensolche Karten und Zeichnungen, die nicht mit einem Text versehen sind, 4 Rbl. in Gold pro Pud erhoben werden. Werke ausländischer Komponisten, viele Karten, Zeichnungen und Porträts, Abbildungen ausländischer Denkmäler und Knnstgegen- stände in ausländischen Museen, photographische Ansichten und Typen von Gegenden, die außerhalb Rußlands liegen, alte Kupfer stiche u. s. w., das sind alles Dinge, die bei uns nicht oft zu haben sind und bei uns nicht hergestellt werden können, und der Zoll auf diese kann nicht zur Förderung der russischen Industrie beitragen. Ein solcher Zoll wird daher in vielen Fällen nur eine Steuer auf die höhere Bildung und eine Abgabe für die Befriedigung höherer ästhetischer Bedürfnisse sein. Andererseits ist aber bei uns dasBedürfnis nach solchen ausländischenProdukten verhältnis mäßig nur wenig verbreitet, und die Einnahme, welche der Fiscns durch eine Verzollung derselben erzielen kann, wird daher auch nur nur eine verhältnismäßig geringe sein.« Chronio Papier zum Buchdruck. — Die »Papierzeitung« entnimmt der amerikanischen Fachpresse, daß neuerdings bei dortigen illustrierten Blättern, wie »Usrpsro' NsAsrins«, »t.bs 6sntmr^« »kuek«, »tbo ckuc>A6« und anderen, mit weißer Farbe gestrichenes Papier zum Drucken benutzt wird, welches sich durch ganz be sonders schöne Wiedergabe fein gestochener Holzschnitte vorteil haft auszeichnen soll. Wiederauffindung des Lactantiusdruckcs in Rom.— Das von uns in Nr. 288. v. I. mitgeteilte geheimnisvolle Ver schwinden des »Lactantius« (gedruckt Snbiaco 1465 von Sweyn- hcim und Pannartz) aus der Minerva-Bibliothek in Rom hat s. Z. großes Aussehen gemacht und die Presse wie die Polizei und die Untcrrichtsbehörden in Bewcgung gesetzt. Nachdem der stellvertretende Biblivtheksdirektor auf eine An frage des Unterrichtsministers Coppino hatte zngeben müssen, daß der Schatz seit zwei Mmiaten in der ganzen Bibliothek ver gebens gesucht werde, wurde eine beträchtliche Zahl der Bibliothek beamten strengen Disziplinarmaßregeln unterworfen. Ein römischer Bücherantiquar, welcher in derselben Zeit, wie infolge der Zeitungs berichte aus London angezeigt wurde, an einen englischen Biblio philen einen Lactantius verkauft hatte, wurde gefänglich eingezogen und erlitt eine längere Untersuchungshaft, bis er wegen Mangels an Beweisen sreigelaffcn werden mußte. In diesen Tagen nun hat sich in der gleichen Bibliothek in einem Schranke, in welchem man ihn nicht vermuten konnte, der vermißte Lactantius wiedergefunden, der anscheinend aus Unacht samkeit verstellt worden war. Die Angabe mehrerer Blätter, daß das gefundene Buch nicht das vermißte, sondern eine minder wert volle Ausgabe sei, ist, wie der »M. Allg. Z.« geschrieben wird, un begründet. Ersatz für Buchsbaumholz. — Ein für den Holzschnitt geeignetes Holz zu finden, dessen Eigenschaften so geart t sein würden, die zu Ende gehenden lebendigen Bestände des bisher benutzten Buchsbaumholzes ersetzen zu können, beschäftigt seit lange viele denkende Köpfe. Das »Journal für Buchdrücke kunst« bringt hierüber folgende Mitteilung: Ersatz für Buchsbaumholz zu finden ist eine täglich brennen der werdende Aufgabe, von deren versuchter Lösung die jetzt in London stattfindende Ausstellung der englischen Kolonieen und Indiens einige Beispiele bietet, und besonders ist es der Hof von Neu - Südwales, in welchem sich Beachtenswertes findet. Die Hemicyclia, ein lichtbraunfarbenes Buschholz vom Richmond River in Australien, hat die beste Probe geliefert, und die von einem Holzschneider zu Sydney geschaffene xylographische Darstellung einer Raupe auf einem Baumblatt kann als durchaus gelungen und den Anforderungen von Schnitt und Druck entsprechend an gesehen werden. Auch ein Schnitt in Holz des Quondongbanmcss?) mag als für Druckzwecke geeignet gelten, während die 8s.okbg.u8ia. mMikolis, eine Strauchmyrte, ein für feine Schnitte zu sprödes Holz hat. Immerhin verdienen die ausgelegten Versuche und das in ihnen zu Tage tretende Streben, dem xylographischen Holz bedürfnis abzuhelfen, alle Beachtung. Mißbrauch der Krankenkassen. — Im Anschluß an eine Bemerkung, welche bei Gelegenheit der diesjährigen Generalver sammlung des Gehilfenverbandes gemacht wurde, dürfte folgende Mitteilung der »Nat.-Ztg « einige Beachtung verdienen: Die traurige Thatsache, daß es noch nie so viel Kranke ge geben hat, als seit Erlaß des Krankenkassengesetzes, wird leider in allen großen Städten konstatiert; die Simulanten können eben nur dort ihr Unwesen treiben, wo die Arbeiter und die Versicherungs pflichtigen nach Tausenden zählen und deshalb eine Kontrolle schwer zu bewerkstelligen ist. Neuerdings schreiten die Behörden mit großer Strenge gegen die Simulanten ein; in München sind kürzlich zwanzig derselben mit Gefängnisstrafen bis zu drei Wochen bestraft worden.
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