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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1886
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- Deutsch
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Berlin florierende Firma Trowitzsch L Sohn. Die Frankfurter Firma ist u, a. bekannt durch den Druck und Verlag der Frank furter Oder-Zeitung, während die im Besitz von Trowitzsch's Erben befindliche Berliner Handlung hauptsächlich mit dem Verlag weit verbreiteter Kalender aller Art sich befaßt. In Posen dominiert hinsichtlich des Buchhandels offenbar das polnische Element. Namentlich ist die Hauptstadt der Pro vinz durch einige größere Verlagshandlungen mit fast ausschließ lich polnischem Verlage vertreten. Eine der älteren ist die 1839 von Johann Konstantin Zupanski gegründete. — N. Kamienski gründete Buchhandlung und Buchdruckerei 1842. Seit 1875 ist Thadeus v. Kamienski Besitzer der Firma. — 1848 etablierte sich Louis Merzbach. Er ist Verleger des Posencr Tageblattes und anderer Zeitungen. Joseph Jolowiez errichtete 1862 eine hauptsächlich durch ihr Antiquariat bekannte Buchhandlung. Dem Verlage ent stammen einige pädagogische, populäre, auch polnische Schriften. Mieczyslaw Leitgcber u. Comp, gründeten 1866 eine angesehene Buch- und Musikalienhandlung, Jaroslaw Leitgeber 1873 eine Verlagshandlung und Buchdruckerei. Mit den hier angeführten Namen ist übrigens die Zahl hervorragender Firmen in der Stadt Posen noch nicht erschöpft. Einer eingehenderen Geschichte des Buchhandels würde die Nen nung noch mancher Firmen anheimfallen, wie u. a. die Beziehungen zu Berliner Firmen (E. S. Mittler, Bote k Bock) hier zu be rücksichtigen sein würden. Als einen Buchhändler von reicher Begabung finden wir Ernst Günther in Lissa (ch 1860)*) erwähnt. Außer seinen Ver diensten als Verleger größerer polnischer Zeitungen und sonstiger polnischer Litteratur wird er als talentvoller Maler und Blumen freund geschildert. Die 1826 gegründete Buchhandlung übernahm 1857 Friedrich Ebbecke. Reich gesegnet mit Buchhandlungen ist auch die Hauptstadt der Provinz Westpreußen, Danzig. Aus einer 1740 von Michael Christoph Hanow publizierten Festschrift ist ersichtlich, daß die Druckerei 1539 dort eingeführt wurde. Später waren die Oli- va'sche und die Stolzenbergische Druckerei von Bedeutung. Der Buchhandel kam anscheinend erst in diesem Jahrhundert mehr in Blüte. Es fehlt jedoch auch hier, wie leider so oft, an näheren Daten über die bekannteren Buchhändler. Zu diesen dürfte zunächst Theodor Anhuth zu zählen sein, dessen Buch handlung 1817 gegründet wurde. Der Name lebt jetzt in dem Geschäft von Clara Anhuth (seit 1881) fort. — L. G. Ho- mann's Buchhandlung wurde 1836 gegründet; seit 1880 ist Hermann Gaebel (früher in Graudenz) Besitzer des Verlags und Sortiments. — Theodor Bertling gründete 1845 eine Buchhandlung, welche namentlich ein beachtenswertes Antiquariat, auch den Verlag pädagogischer und belletristischer Schriften kul tiviert. — L. Säumers 1856 gegründete Buchhandlung wurde unter Stettin erwähnt — A. W. Kafemann gründete 1853 eine Buchdruckerei mit Verlag, als dessen wichtigste Artikel die Danziger Zeitung und die Westpreußischen landwirthschaftlichen Mittheilungen anzusehen sind. Den Molkerei-Verlag trat er 1877 anHeinsius inBremen, seinen übrigen Verlag 1878 an Ernst Gruihn ab. — Franz Axt, seit 1878 etabliert, sei schließlich als Verleger pädagogischer Artikel, namentlich des Preußischen Schulblatts erwähnt. In Thorn vereinigen sich in dem von Ernst Lambeck 1840 unter seinem Namen eröffneten Geschäfte zugleich interessante Erinne rungen an die 1568 gegründete Thorner Rathsbuchdruckerei, *) Vgl. Börsenblatt 1860. Nr. 69 (Ebbecke). deren Verlag an ihn überging und deren Geschichte er in einer 1868 veröffentlichten Festschrift uns überliefert hat*). Aus seiner Buchdruckerei gehen neben sonstigen deutschen und polnischen Verlagsartikeln hauptsächlich die seit 1776 erscheinende Thorner Zeitung hervor. — Das Sortiment ist seit 1874 im Besitz von Walter Lambeck. — Beiläufig sei erwähnt, daß bis 1840 als einzige Buchhandlung in Thorn eine Filiale der Nicolaischeu Buchhandlung in Berlin figuriert. Von außerordentlicher Bedeutung waren Buchdruckerei und Buchhandel von alten Zeiten her in Königsberg in Pr., wie dies mancher berühmte Name beweist. Hans Weynreich, ge segneten Andenkens, führte hier die Druckkunst 1523 ein. Ihm folgte als ein namhafter Drucker (1553 — 73) Johann Daub- mann. — Zu ganz besonderem Ansehen aber gelangten die In haber des 1732 von Johann Heinrich Hartunz**) durch Übernahme der I. Stelte'schen Buchdruckerei gegründeten Ge schäftes. Mit der später erworbenen Reußn er'scheu Bnchdruckerei wurde Hartung zugleich Verleger der seit 1640 erscheinenden Königsberger (Hartung'scheu) Zeitung. 1738 ging auch die Eckardt'sche Buchhandlung an ihn über. In demselben Jahre publizierte er bereits einen Verlagskatalog von 400 Seiten. — Das Geschäft wurde zunächst von Michael Christian Hartung (ff 1738), dann von Gottlieb Leberecht Hartung (1747—97), danach Georg Friedrich ('s 1849) und Hermann Hartung, welcher 1848—71 am Ruder war, fortgesetzt. Seit 1872 sind Zeitung und Buchdruckerei im Besitz einer Aktiengesellschaft Bezüglich des Bücherverlags findet man die Notizen, daß Heinrich Wilhelm Graefe 1866 in den Besitz des Verlags von I. H. Hartung »seit 1745« gelangte. Außerdem gingen in den Verlag desselben über alle von 1799 — 1877 unter der Firma Göbbels L Unzer, A. W. Unzer (seit 1801), und Graefe L Unzer (seit 1832) erschienenen Verlagsartikel. Von dem um fangreichen Hartungschen Verlage vor 1745 scheint demnach nichts erhalten zu sein. Die noch bestehende Buch- und Lehrmittelhandlung von Graefe L Unzer wurde 1760 durch I. I. Kanter gegründet, erhielt 1832 die jetzige Firma und gelangte 1878 an Richard Dreher und Botho Stürtz. Die 1790 von Friedrich Nicolovius gegründete, 1818 an die Gebr Bornträger gelangte Buchhandlung kam 1843 in den Besitz von Friedrich Bornträger einerseits (Verlag), an Tag L Koch (Sortiment) andrerseits. 1867 übernahm den Verlag Eduard Eggers und verlegte denselben nach Berlin. Derselbe zeichnet sich durch eine gediegene vielseitige wissenschaftliche Richtung aus, doch ist auch belletristische und populäre Litteratur in demselben vertreten. — Das Sortiment in Königsberg wurde seit 1853 unter derFirma Wilhelm Koch,seit 1883 unter der Firma KochLReimer fortgeführt. Eine höchst angesehene Firma gründete 1830 Jean Henri Bon, welche von jeher besonders der Pflege der Pädagogik ihr Interesse zuwandte. 1845 wurden Verlag und Sortiment ge trennt. Das Sortiment führten Bon und Hugo Pfitzer ge meinsam. 1854 gelangte dasselbe an Adolf Heilmann, 1878 an Bruno Gutzeit. — Der Verlag ging 1884 von Bons Erben unter der alten Firma an Arnold Hirt in Leipzig über. Ferdinand Beyer machte sich einen Namen durch die 1858 erfolgte Vereinigung seines 1846—58 in Braunsberg gegründeten Verlags mit dem 1837 von Th. Theile in Königs berg gegründeten Verlage, sowie den Verlagsresten der früheren *) Vielleicht gestützt auf 8obosr>vrs,1ä, 8. 1'., äs tz-poAraxbiae ori- Aiulbus g.pliä 1?borallisi!8S8. 1743. **) Vgl. Allg. dtsche Biographie (Kelchner).
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