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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1886
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- Deutsch
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123, 29. Mai 1886. Sprechsaal. 2907 Sprechsaal. Uber Freiexemplare von Schulbüchern. Obschon nicht zur beglückte» Klasse der deut schen Verlagsbuchhändler gehörig, glaubt der Unterzeichnete doch aus einige Billigung rechnen zu dürsen, wenn er der Ansicht ist, daß die so genannten Freiexemplare nicht gerade zu den Annehmlichkeiten des Verlagsgejchästes gehören. Einige demselben gedruckt vorliegende »Ergebene Bitten«, worin einzelne Verlagshändler für sich selbst dieser neuesten Art von Raubrittertum zu steuern suchen, sowie einzelne Privatbriese zeige» ihm, daß man auch in Verlegcrkreisen schon aus Abhilfe zu denken beginnt. Bei dieser Lage ist salzender Vorschlag vielleicht einer Prü fung wert. Freiexemplare werden zunächst als Reklame im eigensten Interesse der Verleger den Zeit schriften, Schulrektoren re. und einigen Per sonen gesandt, von denen der Verleger eine Förderung seines Geschästes erwarten zu dürfen glaubt. Da dieses eigenstes Geschäftsinteresse des Verlegers ist, auch in den allermeisten Fällen aus dessen Initiative hcrvorgehl, so wird an diesem Punkte schwerlich etwas zu ändern sein. Freiexemplare aber erstrebt ferner jedes Magisterlciu und zwar, wie der Unterzeichnete Nachweisen kann, oft in der allerungehörigsten Weise. Wurden doch, um nur ein Beispiel an- i zusühren, von dem prächtigen Schulatlas von I Dierckc und Gaebler an einem einzigen Ghmna- siuni u. a. von vier Lehrern zu gleicher Zeit Freiexemplare erzielt, ohne daß auch nur einer dieser Herren den geographischen Unterricht ge habt hätte; ja zwei derselben hatten überhaupt keine Besähigung zum Geographieunterricht! Andrerseits ist es indes ebenso selbstver stündlich, daß man de» Lehrern niemals zu mute» kann, sich die Schulbücher zu kaufen. Die fast völlige Wertlosigkeit solcher Bücher für den Lehrer außer seiner Schule, der relativ häufige Lehrerwechsel, der Bücherwechsel inner halb derselben Anstalt, die rasch aufeinander folgenden Neubearbeitungen gangbarer Schul bücher machen es den Verlagshandlungcn zur Pflicht, die Lehrer der Schulen, an welchen ihre Bücher gebraucht werden, mit Freiexemplaren zu versehe». Auch liegt es natürlich im Inter esse der Verleger, Exemplare »zur Prüfung« den Lehrern zur Verfügung zu stellen. Wie aber daun den Mißbräuche» Vorbeugen? Man einige sich über folgende Punkte; 1) Jede Anstalt, nicht der einzelne Lehrer, erhält ganz von selbst von der Verlags- Handlung ihrer Schulbücher Freiexemplare in der — von der Direktion anzugcbendeu — Zahl der jeweiligen Fachlehrer. Neue Auslagen werden ganz von selbst in der angegebenen Anzahl jedesmal der Anstalt geliefert. Aus diese Weise hat jeder Lehrer den völligen Gebrauch des Buches, so lauge er den Unterricht erteilt; es ist ihm selbst die Ansrage erspart; die Verlags- Handlung spart Portokosten und die Frei exemplare für die neu eintretenden Lehrer. 2) Exemplare »zur Prüfung« sowie »zur cv. Empfehlung an die Schüler« (mit dieser Phrase ergattert sich der Herr Magister häufig kostbare kommentierte Ausgaben!) werden im allgemeinen nur durch die Direktion geliesert. Jcdcnsalls sollte inan bei sonstiger Lieserung solcher Frei exemplare die Angabe des Prüsnngsrcsul- tates zur Pflicht machen. Auf diese Weise würde das Freiexemplar- wcscn in sichere Bahnen gelenkt werden; die Ausdehnung würde abnchmen, jedenfalls aber der Verleger in stand gesetzt sein, kaufmännisch diesen Teil seiner Produktionskosten zu berechnen, und daher der Preis sich etwas niedriger stellen können. Der deutsche Verlagshandcl leidet an vielen größeren und vielleicht nicht abstellbaren Übeln. Die Frciexcmplar-PlackcrO dürste sich aus die angegebene Art heben lassen. M.-Gladbach, 9. Mai 1886. De. P. Mcher. Ghmnasinl-Oberlchrcr. Verlagsbuchhandlung Julius Engelmanu i« Berlin Lützowstr. 16. >27176! - _. Berlin, Ende Mai 1886. Zur gef. Beachtung! In Nr. >20 des Börsenblattes zeigt Herr Rudolph Wäldern in Berlin an, daß der von Herrn Hermann Kosub bearbeitete, in den Jahren 1886—85 bei mir erschienene Aalender f. Eisenbahn-Verwaltungs-Deamlt. sortan in seinem Verlage als V. Jahrgang erscheinen wird. Darauf habe ich folgendes zu crwicderu; Herrn Wäldern scheint nicht bekannt gewesen zu sein, daß obiger Kalender mein alleiniges Eigentum ist, welches ich an niemand ab getreten habe, und daß mir allein das Recht zusteht, den bei mir erschienenen Jahrgang 1886 als vierten und den pro 1887 als fünften, re. zu bezeichnen. Zum Beweise dafür lasse ich nachstehend das Urteil eines unserer ersten Juristen über de» zwischen mir und meinem früheren Bearbeiter Kosub geschlossenen Vertrag folgen; (8 utachten des Königlichen Geheimen JustizrateS Herrn von Ulilinowski rn Serlin bezüglich des Eigentumsrechts an dem Aalender f. Eisenbahn-Verwaltungs-Deamte. Berlin, den 10. Juni 1885. ,,Stach dem von Julius Engelmanu und dem Geh. Sekretär a. D. Kosub geschlossenes Vertrage vom 1. Juni 1884 ist Engelmanu Unternehmer. Herausgeber und Ver leger des im 3. Jahrgange sür 1885 bei ihm erschienenen »Kalenders für Eijenbahn-Verwal- tnngs-Beamte« und Kosub nur der von ihm engagierte Bearbeiter und Redakteur." „Da sich das Werk durch die Bezeichnung als dritter Jahrgang als periodisches bezeich net, und da Kosub durch den Vertrag sich ein verstanden erklärt hat, daß Engelmanu die wei teren Jahrgänge durch ihn oder durch andere bearbeite» läßt, kann meines Erachtens nur Engelmann über Erscheinen und Be arbeitung eines vierten Jahrganges dieses Kalenders disponieren, nicht aber Kosub oder eine Firma, welche von Kosub ihre Rechte herleiten will." „Die Herausgabe eines andere» Kalenders als vierter Jahrgang jenes Kalenders würde eine Verletzung der Rechte Engel manns sein, von ihm untersagt und ver folgt werde» können. gez. v. Wilmowski, Geheimer Justizrat, Rechtsanwalt. Charlottenstr. 35 a." Zur weiteren Aufklärung diene noch folgendes; Nachdem ich im vorigen Jahre Herrn Kosub seine Stellung gekündigt habe, gab dieser den ersten Jahrgang eines neuen Unter nehmens unter ähnlichem Titel bei M. Schulze in Berlin heraus. Den weiteren Verlag dieses Kalenders scheint Herr Rud. Wäldern übernehmen zu wollen, und wenn ich mir auch denken kann, daß es praktischer wäre, den sünften Jahr gang eines bekannten Kalenders, als den zweiten eines neuen Unternehmensanzuzcigen, so bedaure ich doch, daniit nicht einverstanden zu sein und werde ich meine Rechte voll und ganz zu wahren wissen. Hochachtungsvoll Julius Engelmann, Verlagsbuchhandlung. kill' 61116 Lrihi8ed6 IVIoll3.t886lirikt, >27477 ! rvololro cl. Asbilcl. Uubl. mit rvielitix-oir mocioru. VVorkoir cl. Kunst u. Inttoratur in e» solröpt'euctsu Kssa^s bekannt maebt uncl ckicr LvAebnisso rvisssnsob. Korsobun^ von t'ort- sebrittl. Oesicbtsxiunkten uns verwertet, wircl mir Verleger Assuvbt. O. Nonatssobr. soll anlan-stiob nur 3—4 OruokboAen stark sein. Ueilaktion anspruobslos. Hieraus roll. VerlaAs- buolib. ors. Käberes mrolr Oopon. ilrrvr Kctr. bei cl. Kxpecl. cl. I5l. sub A 19170. Schriftgießerei. >27478» Eine der ältesten und umfangreichsten Schriftgießereien Deutschlands mit auf der Höhe der Zeit stehenden Einrichtungen ersten Ranges, Dampfbetrieb, eigenem Maschinen bau, wertvollen Stempeln, alter fester Kund schaft und vorzüglichen Exportverbindnngen, ist, im blühendsten Betriebe stehend, aus Gesundheitsrücksichten zu verkaufen cvent. mit Gebäuden. Zuschriften von Reflcktenten unter 0. 1'. 179 befördern Haasen stein L Vogler in Dresden. Zur gef. Nachricht, >27479» daß ich meinen Herrn Kommissionär beauftragt habe, nach dein 15. Juni keine Rcmillcndeu für mich anzunehme» und ivcrde ich mich cvent. auf diese Anzeige berufen. Emil Hiinselmann'S Verlag in Stuttgart. ki'ieclr. ttvmsrM in kraii kt'u ich aM. >27480» ^IlStAltz kür IZoIMliuek n. 77o<.7,«tc /.<vÄitNj/s/Ä/ttc/kert. Breite.
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