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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1886
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- Deutsch
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.1? 204, 4. September"1886. Sprechsaal. 4771 Sprechsaal. Zur Jnseratknjagd. ' Die Unzahl der alljährlich erscheinenden Weihnachtskataloge wird von vielen Verlegern nachgerade als eine Art Geißel bezeichnet; und mit Recht. Aber die klagenden Verleger sind an dem Übel selbst schuld; sie ziehen jedes neue derartige Unternehmen mit Liebe groß und wundern sich alsdann, daß es existiert und zur Notwendigkeit geworden zu sein scheint. Daß aber in dieser Beziehung bereits eine Überproduktion entstanden ist, daß einige Unter nehmungen dieser Art ein kümmerliches Dasein sühren, wird durch das Austreten gewisser Kniffe und Kunstgriffe bewiesen, welche eine Täuschung zu bezwecken scheinen, und durch welche ein weniger genau zaschender Interessent geschädigt werden mag. Vor mir liegt ein Rundschreiben einer Leipziger Firma, in welchem zur Insertion in einem Weihnachtskataloge eingeladen wird. Es wird darin behauptet, daß jener Katalog in 35VVO bis 40 000 Exemplaren erscheine; dann solgt die Ausforderung zur Insertion und endlich die Angabe der Preise: Für eine Seite 70 sür zwei Seiten 130 ^ re. Hierdurch wird offenbar die Vorstellung zu erwecken gesucht, daß die Inserate der ganzen Auflage beigegeben würden; dieser Eindruck wird noch verschärft durch die Bemerkung: »Meine Bedingungen sind die günstigsten von allen Weihnachtskatalogen.« Diese Behauptung ist ebenso schön aus gedrückt, als wahr. Der Verfasser jenes Rundschreibens ver schweigt absichtlich in demselben, daß der größte Teil seiner Kataloge ohne Inserate ver breitet wird; wieviel Exemplare mit Inse raten verschickt werden, erfährt man nicht, trotzdem der betreffende Katalog »schon im Druck ist« und man also doch die Höhe der Auflage bestimmt haben muß. Nach einem früher versandten Cirkular derselben Firma be trügt aber, wie in einer Nebenbemerkung gesagt wird, die Zahl der Kataloge, welche ohne In serate versandt werden »mindestens 20000. Das heißt also: mit Inseraten höchstens 15 000 bis 20 000. Es könnten aber auch viel weniger sein; ja wenn die betreffende Firma nur 1000 Exemplare mit Jnserateüanhang ver schickte, würde ihr keiner etwas «»haben können. Hieraus geht hervor, daß die Bedingungen unter Umständen sehr teuer sein könnten; es geht ferner 'daraus hervor, daß die Behauptung, jene Preise seien die billigsten, nicht wahr ist. Nimmt man an, daß der Herr X, welcher den Katalog heransgiebt, 15 000 Exemplare mit Inseraten versendet, so stellt sich der Preis pro Tausend ans ca. 4^ 70 .v Man kann aber ge trost eine niedrigere Zahl annehmen; denn wenn Herr X behauptet »höchstens 15 000 bis 20 000« und sich ängstlich hütet, die bestimmte Zahl an zugeben, so darf man vermuten, daß es noch etwas weniger sei. Bei 14 000 beträgt der Preis pro 1000 schon;.5 «« bei 13 000 etwa 5 ^ 40 H. Nun rechnet die Hinrichs'sche Buchhandlung 3 «« pro Tausend für den Abdruck eines Inse rates in ihrem Kataloge (der übrigens viel bessere Figur macht, als der des Herrn X). Man kann also leicht seh->n, was es mit der Behauptung des Herrn X auf sich hat, »daß seine Bedingungen die günstigsten von allen Weih nachtskatalogen« seien (soll heißen: daß seine Bedingungen > die von allen Weihnachtskatalogcn am günstigsten gestellten« seien). Da es nun sehr wesentlich ist, zu erfahren, wieviel Herr X von seinen Katalogen mit Inse raten, und wieviel er ohne Inserate verschickt, so empfehlen wir denjenigen Verlegern, welche jenen Katalog benutzen, sich sorgfältig darüber zu vergewissern, wieviel Herr X wohl für 70 »« leistet. Die eigentümliche Abfassung des in Rede stehenden Rundschreibens spekuliert auf die Ober flächlichkeit der Austraggeber. Es ist möglich, daß Herr X sich bei seiner Speculation nicht getäuscht hat. Ich erachte daher die Kennzeich nung jenes unerfreulichen Geschäftsgebarens sür angezeigt. Leipzig, den 23. Aug. 1886. Artur Seemann, Mitredakteur von Seemanns Litt. Jahresbericht. Erwiderung. Ich bin dem »Mitredakteur« Herrn 8. dankbar sür die Reklame, die er für meinen Weihnachts-Katalog macht; cs scheint danach die »Jnseratenjagd« für den »Litterarischcn Jahres bericht« von keinem Erfolge gewesen zu sein. Einer weiteren Antwort werde ich Herrn 8. nicht würdigen, wohl aber nieinen Inte ressenten genaue Angaben machen. Ernst Heitmann in Leipzig. Zur Frage der Frri-Excmplare. Folgenden uns von einem Schulmann soeben zugegangenen Brief veröffentlichen wir ohne weiteren Kommentar. Berlin. Lang e nscheidtsche Verlagsbuch handlung. »Mehrere Schüler und Bekannte wenden sich an mich, um ein sehr genaues Urteil über die Toussaint-Langenscheidt'schen Werke zu hören. Indes ich kenne die Werke noch gar nicht; ich habe die französische und englische Sprache in der Schule gelernt. Damit ich nun diesem voll und ganz gerecht werde, bitte ich ergebenst, mir je einen vollständigen Kursus in der französischen und englischen Sprache als Freiexemplar übermachen zu wollen. Ich weiß, daß Sie im Falle der Gewährung dieser Bitte einen bedeutenden Nutzen haben. Ich bitte also mir zu meiner Jnsormation Werke, sowie auch Prof. Sanders' deutsche Sprachbriefe als Freiexemplar baldgefällrgst senden zu wollen.« Hochachtcnd rc. »Sicherer Erfolg!« Nachdem im Vorjahre eine merkwürdige Anzeige des öffentlich Unterzeichneten Herrn E. Weidlich, Buchhändlers in Leipzig, Roscn- thalgasse 10. II. im »Chemnitzer Tageblatt« vom 28. Juni 1885 unsere Aufmerksamkeit er regt hatte, finden wir nun auch im »Leipziger Tageblatt« vom 17. August 1886 eine ähnliche, übrigens nicht Unterzeichnete Einschaltung, welche wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Sie lautet: »4600 Mk. Jahreseinkommen mir 3000 Mk. Betriebskapital. Gegen eine Entschädigung von 1500»« unterweise ich einen intellig. j. Kaufmann in der Errichtung eines buchhändlerischen Ge schäftes (leichtsaßliche Specialität; in 4 Wochen zu erlernen), bei welchem obiges Resultat er zielt wird. Offerten unt. „8iobersr Krtol^" an die Expedition dieses Blattes erbeten.« Der Wundermann mit dem »sicheren Erfolge«, welcher es übrigens seinerzeit nicht verstanden zu haben scheint, seine Talente in der angedeuteten erfolgreichen Art dem eigenen Geschäfte nutzbar zu machen, ist der gleiche Herr E. Weidlich, zur Zeit (wenigstens noch vor kurzem) wohnhaft in Dresden, Amalienstr. 8, 4 Treppen (bei Vetter). Bezeichnend sür den Geschäftsbetrieb des genannten Herrn ist die vorgedrnckte achtungheischcnde Bemerkung am Kopfe eines von ihm in Angelegenheit dieser »Erfolgvermittelnng« versandten Briefes: »Referenz: Leipziger Creditbank.« Diese Bank erklärte auf Befragen, daß Herr E. W. nur einmal mit Deponierung einer größeren Summe, welche in kurzer Zeit wieder erhoben worden, mit ihr in Verbindung gestanden habe, dessen Verhältnisse ihr aber sonst nicht bekannt seien. Es ist eine bekannte Thatsache, daß sich in unklaren Köpfen und sogar schwarz ans weiß auf dem Papier die Zahlen bei Gewinnberech- nnngen in verlockender Weise gruppieren lassen. Auch liegt cs nicht außer der Möglichkeit und geschichtlichen Wahrheit, daß hin und wieder, wie in jedem kaufmännischen Zweige, so auch im Buchhandel erfreuliche Erfolge mit geringen Einlagen sich erzielen lassen. Es will uns aber scheinen, als ob Herr Weidlich eine gewisse Scheu trüge, sich mit seinen Verheißungen an die eigenen Fachgenossen zu wenden; die Wahl der Anzeigeblätter läßt hierauf schließen. Sollte er vielleicht aus eigener Erfahrung wissen, wie geringen Wert die Kenntnis einer öden Theorie sür den Fachmann hat, der auch das prak tische Geschäftsleben kennt? Die Redaktion. >-44248) IsZltt. Ir-fl. Hokkurrstsnstslt in Lerlin 81V. 68. kdo1ok.)ipi86ki6 Illlä Lllwk5pi86klk 61ieti68. Kalkulationen, Informationen ete. franko. ft4249s (). II. irollllOII. Ftzttllt!» tlii' ^lttkoLi tisülik. üitkoZr. Anstalt. 6s.Ivanop1g.8tik rr. 8t6r6ot/psnAis6srsi. l-sipöiA-Rsnclnitr. Lräiniiert: Lsrlin 1878. — KsipriA 1879. — 6rsr 1880 s44250s Ich suche einen Verleger für meine Arbeiten, neue Romane und Erzählungen, schon gedruckte Novellen und Erzählungen sür die reifere Jugend. Gef. Offerten erbittet Nina Gilthiicr in Nen-Ulm, Bayern. f44251 s Ein litterarisch gewandter Stenograph, der auch Korrekturen und Übersetzungen über nimmt, sucht Beschäftigung. Gef. Adressen an I. Horrtviy in Berlin X. 55.
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