Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860531
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188605314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18860531
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-31
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Meisters »Faust« als drolliger Kommentar beigegcben. Z. B,: Nummer 5: Stangenspargel mit westfälischem Schinken. »Ach, die Erscheinung war so riesengroß.« — Nummer 7: Französische Pou larden. »Es muß auch solche Käuze geben.« — Nummer 8: Fürst Pückler. »Welch ein Gefühl mußt du, o großer Mann — Bei der Verehrung dieser Mengo haben.— Nummer 9: Butter (»Be denkt, ihr habet weiches Holz zu spalten«) und Käse (»Von Zeit zu Zeit sch' ich den Allen gern«). Sieben abtrennbare Bestellzettel ans Wein bildeten die letzten Blättchen, und es wird wohl manchen in der Versammlung gegeben haben, welcher sie alle verbraucht hat! Das Konzert am Abend des Montags in Bonorands Garten am Eingang des Rosenthales wurde — es ist schmerzlich, das berichten zu müssen — zu Wasser. Das Komitee hatte sich unendliche Mühe gegeben; aber der unerbittliche Gewitterregen vertrieb das zahlreich erschienene Publikum, er verlöschte die bunten Lampions und die bengalische Beleuchtung. Ja, die bengalischen Flammen, sie haben das ganze Unheil angerichtet; denn wann hätte der Himmel ans die Ankündigung eines Feuerwerkes nicht mit Regen ge antwortet?! ülax WsA. Der Kongreß deutscher Kolportage-Buchhändler und die Ausstellung des Kolportage-Buch- und -Kunsthandrls. Am 24. und 25. Mai wurde in Leipzig im Krystallpalast ein Kongreß deutscher Kolportagebuchhändler abgehalten, mit welchem eine Fachausstellung von Kolportageartikeln verbunden ivar, die im goldenen Saale ihre Aufstellung gefunden hatte. Der Kongreß war einberufen worden von einer Anzahl Leip ziger, Berliner und Dresdner Herren, die sich vor allen Dingen die Aufgabe gestellt hatten, jdie beiden Hauptströmungen im gegenwär tigen Kolportagebnchhandel, den »Allgemeinen Verein der deutschen Kolportagebnchhändler im Deutschen Reich« (sogenannte Schultze sche Richtung) und den »Allgemeinen Verband der Kolportagebuch- händlervcreine im Deutschen Reich« (sogenannle Mälzahnsche Richtung) zu vereinigen und so ein mächtiges Ganzes zu schaffen, das stark genug wäre, sich gegen Angriffe aller Art zu verteidigen und dem Kolportagebuchhandel die Achtung und die Ehre zu ver schaffen, die ihm gebührt. Dieser Hauptzweck des Kongresses wurde erreicht. Nachdem sich die beiden feindlichen Richtungen einander gründlich ausgesprochen hatten — von beiden Seiten waren die hervorragendsten Führer erschienen —, wurde eine Kommission von neun Mitgliedern er nannt , welche die Einigungsvorschläge auszuarbeiten hat und die selben dem gegen Ende Juni in Dresden tagenden Kongreß beider Parteien unterbreiten soll. In den bisher stattgefnndenen Kom- missionssitznngen hat man sich denn auch bereits über die wesent lichsten Punkte geeinigt, so daß also vom 1. Juli d. I. an nur noch ein einziger allgemeiner Verein deutscher Kolportagebnch händler und -Bnchhändlervercine bestehen wird. Über die übrigen Punkte der Tagesordnung des Kongresses kann ich hinweggehen, da dieselben zwar eingehend erörtert wurden, aber doch in Anbetracht des in vier Wochen in Dresden stattfindenden Kongresses, ans welchem dieselben Punkte Gegen stände der Tagesordnung bilden werden, zu keinem endgiltigen Ab schluß kamen. Ich wende mich jetzt der Ausstellung zu. Nach dem Aus spruche der zahlreichen Besucher war dieselbe sehr hübsch und zweck entsprechend. Ein reiches und buntes Bild bot sich den Beschauern, da alle Fächer des Kolportagebuchhandels vertreten waren. Von den in Lieferungen erscheinenden Pruchtwcrken und kunst gewerblichen Sachen herab bis zum Schauerroman in Lieferungen ü 10 war alles da. Die Konversationslexika von Brockhans, Meyer, Spamer, Grunow, Höckner fehlten natürlich nicht. Schmidt L Günther (Leipzig) hatten ihre sämtlichen Prachtwerke (das illustrierte »Stüntz« wurde leider vermißt) unsgelegt, ebenso Greßncr L Schramm in Leipzig und die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. An Bildern war ein reicher Schmuck vorhanden. Mei- dingcr in Berlin und B. Groß in Leipzig hatten namentlich dafür gesorgt, daß kein Mangel an prächtige» Bildern vorhanden war. In gleicher Weise zeichneten sich Müller L Lohse in Dresden und Gustav W. Seitz in Wandsbeck aus. Hervvrgehobcn müssen ferner werden Alfred Kranßc in Leipzig, der die Wicthöffschcn Radie rungen, und Carl Höckner in Dresden, der die Bilder vom Kaiser, Kronprinz rc. in Lichtdrucken von Römmler L Jonas ausgestellt hatte. Besonders verdient Herr Carl Ed. Jaeobi in Leipzig ge nannt zu werden, der drei Fenster des Ansstellnngssaalcs mit herr lichen imitierten Glasmalereien, die allgemeine Bewunderung hervorriefen, geziert hatte. Von sonstigen Ausstellern — beiläufig bemerkt waren cs über hundert — seien noch erwähnt: A. Bergmann-Leipzig, A. H. Payne-Reudnitz, Bruno Radelli-Drcsden, H. G. Münch meyer-Dresden (Kalender re.), Moritz Hempel - Leipzig Glvben und Kruzifixe), C. A. Knorr-Leipzig (Kautschuckstempcl), A. Th. Eismann-Leipzig (Lithographicen), Carl Mellin-Berlin (Goldlcisten), Hahn <L Müller-Leipzig (Bnchbindcrartikel', Th. Knanr-Lcipzig (Einbanddecken). Mit der Ausstellung war auch eine Börse verknüpft, die einige recht gute Erfolge gehabt hat. Sv haben namentlich Gustav W. Seitz-Wandsbeck, B. Groß, C. A. Knorr, A. Bergmann, Hahn L Müller-Leipzig, A. Th. Eismanu-Rendnitz, H. I. Mcidinger-Berlin und andere mehr teilweise recht bedeutende Abschlüsse erzielt. Der Besuch der Ausstellung war zwar kein schlechter, aber er hätte besser sein können. Die zahlreich erschienenen Kolportagebnch händler haben sie zwar alle besucht; doch hielten es von den übrigen zur Messe anwesenden Herren trotz mehrfacher Einladungen nur wenige für zweckdienlich, sich die Ausstellung anzusehcn. Hoffen wir, daß dieses Fehlen die nächste Kolportagcansstellung nicht zu ver zeichnen hat. IV. Misccllcn. Anbahnung eines Littcrarvertragcs mit Rußland — Der »Rigaischen Zeitung« entnehmen wir folgende Mitteilung: Die russische Regierung hatte sich bereits im Jahre 1869 bereit erklärt, eine Litterarkonvention mit Deutschland abzuschließcn, und die unter dem 18. (30.) Juli 1862 zwischen Rußland und Belgien abgeschlossene Litterarkonvention als eine geeignete Grund lage für diesbezügliche Verhandlungen bezeichnet. Damals hatte auch der Norddeutsche Bnndesrat sich dahin aus gesprochen, daß eine Litterarkonvention mit Rußland wünschenswert sei, jedoch weniger für die litterarischen Erzeugnisse im engeren Sinne als im Interesse der musikalischen und graphischen Werke. Als Grundlage der in Aussicht genommenen Unterhandlungen war die russisch-belgische Litterarkonvention vom 30. Juli 1862 seitens des Präsidiums des Norddeutschen Bundes in Vorschlag gebracht und seitens des Bundesrats mit einigen Abänderungen angenommen worden. Unter anderem hatte man es als selbstverständlich bezeichnet, daß der Artikel 10 der russisch-belgischen Konvention, durch welchen die gegenseitige Zollfreiheit littcrarischer Erzeugnisse zwischen beiden Kontrahenten bedungen ist, in dem zwischen dem Norddeutschen Bunde und Rußland abzuschließenden Vertrage entbehrlich sei, weil der russische Tarif Bücher, Karten, Musikalien und Kunstsachen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder