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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1861
- Sprache
- Deutsch
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844 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 49. 24. April. ncn, so muß cr auch darauf bedacht sei», alle Nova des eben ver flossenen Jahres zurückzuhalten, damit sie ihm beim Remittircn nicht fehlen. So kommt es, daß im Dcccmbcr erschienene Neuig keiten fast gar keine, im November erschienene nur eine sehr be schränkte Verbreitung durch den Sortimenter finden können. Diese Einschränkung im Ansichtvcrscnden ist geboten, denn der Sortimenter kann nie wissen, ob und von welchen Büchern der Verleger Disponcnden gestatten kann und will. Auch kehren trotz dieser Vorsicht und trotz allen Erinncrns nicht alle Ansichtsendun gen aus der Stadt und noch weniger von auswärts zur rechten Zeit zurück, und der Sortimenter ist genöthigt, mühsam eine Liste über das noch Ausstehendcanzufcrtigen, um es beim Remittircn berück sichtigen, d.h. disponircn zu können. Aber auch die Novitäten des laufenden ncuenJahres können nicht ingewünschtcrWeisebcrück- sichtigl werden, denn besonders wenn Ostern früh fällt, wird der größere Thcil des Gcschäftspcrsonals durch die Mcßarbeiten schon von Anfang des Februar an in Anspruch genommen. In diesem Jahre mußte schon Anfang Februar das ganze, nach Wissenschaf ten geordnete Lager in das Veclegeralphabct umgestellt werden; und kaum war dies beendet, so wurde (Milte Februar) mit Rc- miltiren begonnen. Nur auf diese Weise war es möglich, daß am Sonnabend vor Ostern der letzte Remittendenballcn das Haus verließ. Es ist dies zweifelsohne der richtige Termin, denn die Zeit zwischen Ostern und Mittwoch vor Jubilate ist nothwcndig, um Abschlüsse zu reguliren, Differenzen zu ordnen, Nachrcmit- tendcn und zurückverlangte Disponcnden zu expedircn und zuletzt die Zahlungslistc, welche in genannter Woche in Leipzig eintref- sen muß, aufzustcllen. Wie sehr also durch die Meßarbeiten die Thätigkcit des Sor timenters von seiner Hauptaufgabe, dem Vertriebe der Novitäten, ebenso aus dem letzten Vierteljahre des verflossenen, wie aus dem ersten Vierteljahre des eben begonnenen Jahres, gerade in einer Zeit abgcrufen wird, welche dem Vertriebe sonst noch be- sonders günstig sein würde, glaube ich oben dargclegt zu haben. Auch auf den Schulbücherabsatz (zu Ostern wohl überall am bedeutendsten) ist die Messe von großem Einfluß. Kurz zuvor, ehe der Unterricht in den Schulen nach Ostern wieder beginnt, wird der Sortimenter in die unangenehme Nothwendigkcit versetzt, Schulbücher in alter Rechnung zurückscnden zu müssen, die er kurz darauf auf neue Rechnung wieder kommen lasten muß. Es erwachsen ihm daraus Mühen und schwere Kosten. Disponcnden werden ja auch hier in den meisten Fällen nicht gestattet. Man wende mir nicht ein, daß der Sortimenter seinen etwaigen Schul- düchcrbcdarf für Ostern müsse taxiren und die nöthigcn Exemplare auf feste alte Rechnung behalten können. Oft entschließen sich die Lehrer sehr spät erst zur Abschaffung eines bisher gebrauchten und zur Einführung eines neuen Lehrbuchs, und würde dann durch oben genannte Maßregel der Sortimenter noch öfter als jetzt in die unangenehme Lage kommen, seinen Vorrath von Laden hütern durch außer EourS gesetzte Schulbücher wesentlich vermehrt zu sehen. Beabsichtigt ein Lehrer die Abschaffung eines bisher gebrauchten Schulbuchs, so spricht er gewöhnlich, wenn die Krebse ihren Rücklauf schon angetreten haben, den Wunsch aus, mehrere Werke gleicher Tendenz zur Ansicht vorgelcgt zu erhalten. Manches gute Schulbuch wäre vielleicht cingeführt worden, hätte es sich dann noch in den Händen des Sortimenters befunden, cs war aber schon zu seinen Brüdern auf dem Leipziger Lager ver sammelt und wurde vergessen. Fiele dagegen die Buchhändlermesse so spät, daß der Sorti menter seine Meßacbeiten einige Zeit nach Ostern erst zu begin nen brauchte, so würden alle diese Ucbclständc von selbst wegfal len, und gerade dasjenige Vierteljahr, welches jetzt durch die Meß- arbcitcn fast ganz absorbirt wird, wäre der vollen Thätig kcit des Sortimenters cingcräumt. Um dies zu erreichen, brauchte man die Messe nur dahin fcstzustellen, daß der letzte Sonntag imJuni an dieStelle unseres jetzigen Ean- tate-Sonntags trete, und mit diesem regelmäßig die b u ch h ä n d ler i s ch e Abrechnung begönne. Bis jetzt scheinen sich die Herren Verleger hauptsächlich gegen eine solche Verschiebung aus finanziellen Rücksichten ausgesprochen zu haben. Nun wird aber eincstheils der Saldo durch dieses Hinausschiebcn der Abrechnung auch ein größerer werden, andcrnthcils könnten Ucberlräge abgeschaffl werden, so daß dadurch der Zinsvcrlust vielleicht ausgewogen werden würde. Ein maßgebendes Urthcil maße ich mir hierüber nicht an, glaube indeß, daß das Bei be halten einer Meßwährung, um den Sortimenter zum pünktlichen Jnnehalten des Zahlungstermins zu veranlassen und den säumigen Zahler für seine Saumseligkeit durch den Wegfall dieses Vorthcils zu bestrafen, wohl für den Verleger auch von Nutzen sein dürfte. Gestatten Sic mir noch kurz ein paar Bemerkungen zu frü heren Artikeln in dieser Angelegenheit. Wenn der Verleger kein Mißtrauen gegen die Mehrheit der Sortimenter hegt, und wenn nicht etwa die Auflage eines Werks zu Ende geht, so sind Dis- poncndcn ebenso sehr im Interesse der Verleger, wie der Sorti menter. Ein gutes Buch ist beim Sortimenter besser ausgehoben, als bei den übrigen Exemplaren auf dem Leipziger Lager, da ein vorräthigcs Buch stets mehr Aussicht hat, durch Vorzeigcn ver kauft zu werden, als wenn cs erst verschrieben werden muß. Sollte der Mißbrauch, der in einzelnen Fällen mit dem Dis ponircn getrieben werden mag, dazu veranlassen, einen Gebrauch aufzuhcbcn, der sonst nur von Vortheil für beide Theile ist? Es würde ja nach wie vor jedem einzelnen Verleger unbenommen sein, sich Disponcnden zu verbitten. Auch ist die Befürchtung ausgesprochen worden, daß der Sortimenter durch den größeren Eassenbestand und durch den längeren Besitz desselben sich der trügerischen Täuschung hingeben könne, daß cr mehr verdient habe, und dieses Mehr zu sonst unnöthigen Ausgaben benutzen könne. Sollte es denn (auch hier von ganz einzelnen Ausnahmen abgesehen) möglich sein, daß ein Sortimenter nach seinem baaren Eassenbestande und nicht nach seinem Geschäftsabschlüsse den er zielten Jahresgcwinn berechnete? Hoffentlich hält uns kein Ver leger für so unfähig und unverständig. Kein Kaufmann würde über den kleinsten seiner Eollegen, sobald dieser das Geschäft ordnungsmäßig erlernt hat, ein so geringschätzcndcs Urtheil fällen. S. Beitrittserklärungen zu dem von Herrn Heinrich Brockhaus auf der bevorstehenden Eantate-Versammlung einzubringcndcn Anträge, die Verlegung des Abrcchnungstcrmins betreffend. Vl.*) Caclius. Nicotaische Sort. in B. u. P. Enßtin sr Laibtin's Sort. Schbnborn- Günther'sche Sort. Sochar- Haslinger in L. Treffan Kluge s Verlag. Dolger L Klein. Kluge L Strbhm. Voß L Fincke. Mever sen., G. C. E., in Brnschw. Weigmann. Mollinger. Jehnder. *) V. S. Nr. 45.
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