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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1886
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 140, 21. Juni 1886. die Landesgrenzen hinaus im internationalen Verkehr ist ans Vor schlag Deutschlands die Möglichkeit durch Vereinbarung von Nor mativbestimmungen geschaffen. Auch sonst ist den Fortschritten der neueren Erfahrungen auf dem Gebiete der Telcgraphentechnik gebüh rend Rechnung getragen worden. Dem internationalen Telegraphenvertrage gehören gegen wärtig sämtliche europäische Staaten, alle Staaten und Kolonieen von Bedeutung in Asien, Afrika und Australien an. Eine Ausnahme bildet in den alten Weltteilen allein China, welches erst seit kurzem mit der Anlage eines staatlichen Telegraphennetzes beschäftigt ist. Von den amerikanischen Staaten ist zunächst Brasilien dem Vertrage beigetreten. Die Vereinigten Staaten von Amerika fehlen, weil in denselben die Telegraphen von Privatgesellschaften betrieben werden. Ähnlich liegen die Verhältnisse der Freistaaten in Mittel- und Südamerika, welche an den Küstenplätzen durch Privatgesellschaften an das allgemeine Telegraphennetz angeschlossen sind und die Ein richtung staatlicher Telegraphen erst teilweise begonnen haben. Die Beschlüsse der Berliner Konferenz werden auch auf den inneren Verkehr Deutschlands insofern eine Rückwirkung äußern, als die Erhebung der Grundtaxe bei Telegrammen in Fort fall kommt. An Stelle des bisherigen Tarifs von 20 Grundtaxe für ein Telegramm und 5 s», Wortgebühr wird lediglich eine Wort gebühr von 6 ^ treten, mit der Maßgabe, daß eine Mindest- gebühr von 60 für das gewöhnliche Telegramm zur Erhebung kommt. Ganz kurze Telegramme werden dadurch allerdings ver teuert; aber wenn man in einzelnen Fällen bisher Telegramme von 2 Worten durch künstliche Verabredungen konstruiert und infolge dessen für 30 d. i. unter dem Selbstkostenpreis der Ver waltung telegraphiert hat, so war dies eben ein Mißbrauch, eine Ausbeutung. Das Durchschnittstelegramm hat eine Länge von 13 Worten und kostet jetzt 85 künftig 80 Es ist also evident, daß eine Ermäßigung für das Durchschnittstelegramm eintritt. Falsche Banknoten. — Die »Allgemeine Zeitung« nimmt Kenntnis von folgender Mitteilung des »Bayerischen Kurier«: Es sind zur Zeit falsche Reichsbanknoten L 100 -/rl in Umlauf. Er kennungszeichen sind: 1) Die Buchstaben der Strafandrohung unter dem roten Kontrolstempel sind etwas zusammengedrängt und größer als auf den echten Scheinen. Die blaue Färbung derVorder- und Rückseite ist Heller. 2) Die am oberen Rande der Kehrseite ein gedruckten Ziffern sind größer als bei echten Noten und braunrot statt hellrot. Die Farbe der Banknoten ist fast immer weißlichgrau statt hellblau. 3) Das Wasserzeichen fehlt den falschen Noten, und der Druck der Strafandrohung auf der Vorderseite ist schlecht, auch der des Adlers undeutlich. — Ferner sind lithographisch oder photo lithographisch hergestellte Fälschungen mit teilweisen Handzeich nungen angehalten worden von 100-Mark-Noten der Preußischen Bank und von 50-, 20- und 5-Mark Scheinen der Reichsbank. Die selben sind teilweise sehr gelungen, so daß meist nur die schwer zu treffenden Farbenverhältnisse der echten Scheine als sicheres Er kennungszeichen gelten können. Reichsgerichts-Entscheidungen. — Ein in jedem Jahre einmal erscheinender Kalender gehört nach einem Urteil des Reichs gerichts III. Strafsenats vom 1. April d. I., nicht zu den Zeit schriften, ans welchen nach 8 7 INt-t. d des Nachdrnckgesetzes der Abdruck einzelner Artikel erlaubt ist. Hat ein Redakteur in seiner Zeitschrift aus einer anderen Zeit schrift, in der ohne Angabe der Quelle unbefugt ein Artikel nach gedruckt war, diesen Artikel abgedruckt, so ist er nach einem Urteil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 1. April d. I., wegen fahrlässigen Nachdrucks zu bestrafen, wenn er bei Anwendung der nach den konkreten Verhältnissen erforderlichen Sorgfalt hat an nehmen müssen, daß der fragliche Artikel in der Zeitschrift, der er ihn entnommen, unbefugt nachgedruckt worden war. Manuskripte von Franz Schubert. — Die Wiener Musikalien-Verlagsfirma Jos. Weinbcrger L Hofbaner ist in den Besitz einer bedeutenden Sammlung wertvoller Manuskripte gelangt, deren teilweise Herausgabe beabsichtigt wird. Unter un gedruckten Werken Schöns (Engelsberg) und Otto Nicolais befinden sich auch siebzehn Manuskripte Franz Schuberts aus allen Perioden seines Schaffens, von denen sieben bisher nicht gedruckt und voll ständig unbekannt sind. Besonders nennenswert sind daraus: Zehn Variationen mit einem reizenden Thema echt Schnbertscher Art aus dem Jahre 1815. Ouvertüre zur Oper »Fierabras« von Schubert selbst, für Klavier vierhändig eingerichtet. Acht Ländler, ein Terzett und verschiedene ungedruckte Lieder. Von bekannten Kompositionen Schuberts sind besonders interessant die eigen händigen Reinschriften von drei Sonaten (0-moII> rl-änr, L-u,oI1,) das Lied »Lob der Thränen« (Laue Lüste), 4 Impromptus, Op. 142, »Mirjams Siegesgesang« und ein Heft Lieder von Goethe. Nachtrag. — Zu dem Aussatze »Zur Geschichte der Landkarte im Buchhandel« in Nr. 135 des Börsenblattes möchte ich ein Buch anführen, das wohl zu den ersten gehört, in welchem sich in Metall gestocheneLandkarten befinden, und das dem Verfasser des Artikels wohl entgangen ist. Es führt den Titel: In gusoto volnmo oi oon- tingono sspto Ziornats cislla. SSOArapbia 6i t?ra.nossec> öeilinAari oko. Iinprssoo in blrsnrs per Hieolo ll'oclsooo (oirca 1480). gr. I?ol. Der Band besteht aus 123 Blättern, zweispaltig gedruckt, und 31 in Metall gestochenen Landkarten. ?. I/. Personalnachrichteii. Auszeichnung. — Herrn Verlagsbnchhändler Leo Woerl in Würzbnrg wurde vom Großherzog von Baden als Anerkennung für seine bethätigte Herausgabe von Reisebüchern, deren Gesamt zahl die Ziffer 200 bereits überschritten hat, die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Ehrende Anerkennung. — In Anerkennung der Ver dienste, welche die Mitglieder des »Vereins Dresdener Buch händler,« die Herren Geheimer Kommerzienrat v. Baensch und Kommissionsrat Klemm, sich um die im Herbste 1883 in Dresden stattgefundene Ausstellung seltener Handschriften und Druckwerke er worben, wurden dieselben jetzt vom genannten Verein, ersterer zum Ehren-Vorsitzenden, letzterer zum Ehren-Mitgliede einstimmig er nannt. Die reich chnd kunstvoll von Herrn Kriebel ansgeführten Diplome wurden den Herren vor kurzem durch den gesamten Vorstand unter herzlicher Ansprache überreicht.
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