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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1886
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- Erscheinungsdatum
- 21.06.1886
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- Deutsch
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3296 Nichtamtlicher Teil. ^ 140, 21. Juni 1886. allen, die sich auch für ausländische Geschichte von Buchhandel und Litteratur interessieren, aufs angelegentlichste empfehlen kann, so wird es auch zweifelsohne für die geehrten Leser von Inte resse sein, an dieser Stelle ein wenig über den berühmten Londoner Buchhändler zu hören, wie er uns besonders in oben erwähntem trefflichen Buche von Charles Welsh, dem Mitbesitzer der Firma Griffith L Farran (seiner Nachfolger), geschildert ist. John Newbery »tbs pbilautbropio pubiisbsr ok 8t. Laul's Oburebz-arck «, wie ihn Goldsmith nennt, der Gründer von Griffith, Farran L Co. (jetzt noch eine der bedeutendsten Londoner Verlags firmen), der als der Freund und teilweise auch Verleger von Männern wie Oliver Goldsmith, Samuel Johnson, Christopher Smart, Smollet und anderer seiner Zeit eine Rolle in der littera- rischen Welt spielte, der als der Verleger des altberühmten und stets noch beliebten Kinderbuches »Ooockz- tvo sboss« und einer Menge vortrefflicher Jugend- und Kinderschriften, ja als der Begründer des Jugendschriftenverlags in England sich für immer einen verdienten Namen gemacht hat, — ein solcher Mann ist es, dem ein neues Denkmal im vorliegenden Buche errichtet ist und den ich hier kurz zu schildern versuchen will. John Newbery, dessen Ahne Ralph Newbery bereits im sechzehnten Jahrhundert eine große Rolle im Londoner Buch handel gespielt hatte — er war seiner Zeit einer der bedeutendsten Verleger und Druckereibesitzer in Fleet Street, dessen erstes Werk 1560 erschien; er war ferner im Jahre 1583 Beisitzer der Stationers Company gewesen und darauf zweimal sogar Vor sitzender (1598 und 1601) ist im Jahre 1713 in Waltham St. Lawrence bei Reading in Berkshire als der Sohn eines kleinen Gutsbesitzers geboren und kam, nachdem er seine Schul zeit aufs beste angewandt hatte, im Alter von sechzehn Jahren zu einem Buchdrucker Namens Wm. Carnan in Reading, dem Besitzer von » Nbs RsackiuA Llsrourz- aack Oxkorä Onrstts,« einem der ältesten englischen Provinzialblätter, in die Lehre. Nach dem Tode seines Chefs heiratete er dessen, allerdings sechs Jahre Jahre ältere Witwe und war nun selbständiger Besitzer des Geschäfts, das er.dank seiner Intelligenz, Energie und Thätig- keit immer mehr in die Höhe brachte. Sein Geschäft in Reading, das nicht allein in Druckerei und Bücherhandel bestand, sondern ein Kaufladen der mannigfaltigsten Artikel war, worunter besonders auch Pillen und Heilmittel, ver größerte sich bald derart, daß Newbery sich veranlaßt sah, dasselbe im Jahre 1744 nach London zu verlegen, wo er ein größeres Ab satzfeld für seine Artikel erwarten durfte. Hier erwies sich ihm nun besonders sein Handel mit Medikamenten als gewinnreich — er hatte .über dreißig verschiedene »patsut-iasäioiass«, unter denen sich diejenigen eines vr. James, der wie Johnson mit Newbery stets eng befreundet blieb, einer ganz außerordentlichen Berühmt heit und Absatzfähigkeit erfreuten, so daß er fortan seine ganze Thätigkeit mit Ausschluß aller übrigen Artikel lediglich zwischen dem Verlag und Vertrieb von Büchern und dem Handel mit Me dikamenten teilte Unter seinen ersten Autoren von Bedeutung war, außer vr. Samuel, Johnson, von dem er u. a. den »Icklsr« u. den »Uuwblsr« im Verlag hatte, Christopher Smart, dessen Gedichte im Jahre 1752 erschienen. Smart war um 1750 durch vr. Burney, den Verfasser der »Geschichte der Musik«, in Newberys Familie ein geführt worden und hatte im Jahre 1753 dessen Stieftochter Miß Anna Maria Carnan geheiratet. Ungefähr vier Jahre später wurde Oliver Goldsmith durch Samuel Johnson bei Newbery ein geführt, und 1766 erschien dessen berühmter »Viear oklValcsüslä«, nachdem das Manuskript »»erklärlicherweise nicht weniger als vier Jahre lang bei Francis Newbery gelegen hatte, einem Neffen John Newberys, der eine getrennte Firma führte, aber doch in Verbindung mit letzterem stand und von seinem Onkel wahr scheinlich auch unterstützt wurde. Anfangs hatte der »Vioar ok lVabstistck« nicht den gewünschten Erfolgs ja bei den ersten drei Auflagen kanien die Verleger nicht einmal ans die Kosten und erst mit der vierten Ausgabe, die jedoch Newbery nicht mehr er lebte, begann der Erfolg auch in pekuniärer Beziehung. Sein Hauptaugenmerk jedoch hatte Newbery längst auf gute Kinder- und Jugendschriften gelenkt, und auf diesem Felde war es auch, wo er sich neben dem Ruhm, in moralischer und päda gogischer Beziehung gewirkt und geschafft zu haben, auch die denk bar günstigsten materiellen Erfolge errang. Allerdings gab es längst Kinderschriften, die jedoch, roh in der Ausführung und dem Inhalt, oft mehr schadeten als nützten. Es waren meistens kleine ungeheftete Broschürchen, »ebapbooks« genannt, die von fliegen den Buchhändlern, »ebapiasn«, zusammen mit Kalendern, Traum büchern, Legenden re. re. in den Dörfern und Städten verkauft wurden. Erst Newbery, ein großer Kinderfreund und daher auch vertraut mit den Wünschen und Ansichten von Kindern, begann hier bessernd einzugreifen und sich mit Macht besonders auf diesen Geschäftszweig .zu werfen, von dem er sich mit Recht mora lischen und auch bedeutenden materiellen Erfolg versprach. Vor allem legte er ein Hauptgewicht auf den guten Inhalt seiner Bücher, welche die Kinder nicht allein ansprechen und unter halten, sondern auch belehren sollten; dann aber sah er auch darauf, daß sie in ihrer äußeren Gestalt schön und gut wirkten, und gab die Kindcrschristen, anstatt wie früher üblich ungeheftet, jetzt hübsch ge bunden, mit Goldschnitt versehen und mit Illustrationen geschmückt heraus; und wenn die Büchlein dann auch, mit unseren modernen Buchcrzeugnissen verglichen, damals noch ziemlich einfach waren, so war cs doch ein ungeheurer Fortschritt gegen früher. Der Text dieser Jugendschriften entstammte meistens den Federn der Brüder Griffith und Giles Jones dann aber auch Goldsmiths und John Newberys selbst, obgleich man bei den meisten über die Autorschaft im Zweifel ist. Von den zahlreichen allerliebsten Kinderschriften, die größtenteils noch heutigen Tages die unbestrittenen Lieblinge der englischen uurssr/ (Kinderstube) sind, sind u. v. a. zu nennen »Nbs vistorz- ok Vittls 6ooäz- tvo 8boss« 1766; »Nom Nburub's volio sto.« 1768; »Nbs rsnsvsck Viktor/ ok Vilss 6inZsrbrsa.ä sto.« 1798; »VookiaA Zlass kor tbs miuck« 1787; »Vsscksr io VearninA« 1789; »l'rstt/ Look kor Lbilckrsu« 1762; »Aotber Oooss's Nalss« 1777. (7. Ausl.) u. v. a. Übrigens war John Newbery ein Geschäftsmann ersten Ranges, der es vor allem auch Wohl verstand Reklame zu machen und durch Inserate und Anzeigen aller Art den Absatz seiner Artikel (Bücher und Medikamente) zu fördern in der richtigen Er kenntnis des alten Sprüchleins: iölsv books, vs knov, rsguirs a pukl (Reklame) iitls io Satrap ibs s/es .-lack oatob ibs rsacksr 6/ surpriss. Eine von ihm besonders beliebte Art, seine Bücher zu em pfehlen, bestand darin, daß er im Text der Bücher andere seines Ver lages erwähnte; so finden wir z. B. Stellen wie: » .. . . bs pullsck oas ok Nr. iblsvbsr/'s books out ok bis pookst«. — » . . . . iabiiiA Nr. Ilsvbsr/'s »Valsatiues Oiki« out ok bis pookst« ... — » . . . sbe tbsa sunA ibs »Lurs's Oboi-us« (vbisb ranz- bs kounä in ibs » l,iitls prstt/ kla/tbinZ« publisbsck b/ Nr. Üsvksr/.)« — in »voock/ ivo 8boss« heißt es bei dem Tode von der kleinen ^lar- Zsrz-'s Vater » . . . . bs was ssirsck vitb a violsut ksvsr in a plavs
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