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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1921
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- Deutsch
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Vürsenbiatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 45, 23. Februar 1921. München für 6000 jährlich gemietet. Im Laufe des Missverhält nisses verkauften oder verpfändeten Kaiser und seine Frau im gegen seitigen Einverständnis verschiedene Gegenstände, wie Persertcppiche, Silbersachen usw., für 13 800 Im Mai 1920 mietete Frau Kaiser die Villa eines befreundeten Kommerzienrats in Tutzing am Starn berger See für jährlich 16 000 Dort verkaufte Georg Kaiser eben falls verschiedene Gegenstände. Ferner erhielt das Ehepaar von der Tochter eines Kommerzienrats Bilder und Schmuckgegenstände im Werte von 110 000 ./i zum Aufbewahren, die Kaiser ohne Wissen seiner Frau verkaufte und wofür er 21000 erlöste. Frau Kaiser wurde außerdem noch des Diebstahls zweier Schmuckstücke beschuldigt. Aus Kaisers Selbstverteidigung führt die »B. Z-« folgendes an: Entscheidend war, wie er sagte, der Glaube an seinen Dichtcrberuf. Wie er allgemein als von unerhörtem Selbstbewußtsein geschildert wird, gibt er auch selbst große Eitelkeit und zeitweiligen Größenwahn zu, aber nicht zur Entschuldigung. Er halte sie für unvermeidliche Begleiterscheinun gen der Genialität. Selbst dem Untersuchungsrichter, dessen Nechts- starrheit hemmend auf ihn wirkte, erklärte er, er sei einer der bedeutend sten Schriftsteller, die je gelebt haben. Er habe die Delikte begangen, weil sic der kürzeste Weg waren, sich schnell Geld zu verschaffen, ohne sich lange den Kopf zerbrechen zu müssen, den er für seine dichterischen Arbeiten brauche. Das Jahr, in dem er seine Delikte beging, sei sein fruchtbarstes Jahr gewesen. Es sei seine oberste Pflicht gewesen, seiner Begabung, wenn sie wirksam war, zu leben. Das Urteil lautete: Georg Kaiser wird wegen dreier fortge setzter Vergehen der Unterschlagung zu 1 Jahre Gefängnis abzüglich 4 Monaten Untersuchungshaft, Margarete Kaiser wegen eines Ver gehens des Diebstahls zu 4 Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft verurteilt. Georg Kaiser wurde für 6 Monate der Strafe Bewährungsfrist, der Frau Kaiser für die ganze Strafzeit Be währungsfrist zuerkannt. Gestorben: am 10. Februar infolge eines Unfalls der Musikalienvcrleger Her mann Josef Schneider in Saaz (Tschechoslowakei); am 11. Februar der Gesellschafter der Firma »Bugra«, Verlags anstalt in Saaz, Herr vr. H e i n r i ch E r b e n, an den Folgen eines Schlaganfallcs; am 15. Februar nach längerem, schwerem Leiden Herr Georg Hoher, Prokurist der Firma Friedr. Viewcg k Sohn in Braunschwcig, der er lange Zeit wertvolle Dienste geleistet hat; am 18. Februar nach langem Leiden im 48. Lebensjahr Herr Karl Kön necke, ein bewährter Angestellter des Hauses F. Volck- mar in Leipzig. Der Verstorbene hat viele Jahre die Aus lieferung des Verlags Karl Robert Langemiesche in Königstein im Taunus besorgt und sich in dieser Tätigkeit die Zufriedenheit des Herrn Langewicsche in hohem Maße erworben; am 20. Februar nach längerem Leiden im 54. Lebensjahre Herr Karl Knapp, Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Wilhelm Knapp inHalle a. ö. S. Der Verstorbene ist am 1. Juli 1901 von seinem Vater, Wilhelm Knapp, als Teilhaber in die bekannte Verlagsbuchhandlung ausgenom men worden. Nach dem Ausscheiden des Vaters trat dem Verstorbenen sein Bruder, Herr vr. Hans Knapp, als Teilhaber au die Seite. Auf dem Grunde, den der Vater gelegt hatte, arbeiteten die Brüder weiter, und es war Karl Knapp, der namentlich den photographischen Verlag durch Herausgabe grundlegender Werke aus diesem Gebiete er weiterte; es sei z. B. nur an die hervorragenden Arbeiten von Profes sor vr. I. M. Eder erinnert. Ein fleißiger, kenntnisreicher, tüch tiger Mann ist viel zu früh für die Seinen und das Geschäft dahinge gangen. Hugo Koch s. — Am 14. Februar verstarb in Berlin im Alter von 77 Jahren der Geh. Vaurat und frühere Professor an der Technischen Hochschule in Charlottenburg Dr.-Jng. Hugo Koch. Der Verstorbene war seit langen Jahren in Berlin erfolgreich tätig und hatte u. a. her vorragenden Anteil an dem Neubau der Charlottenburger Technischen Hochschule, dem Neubau der --Passage« und des Admiralsgartcn-Palastes. Auch schriftstellerisch war er sehr tätig, und es sei nur an seine Mitarbeit an dem »Handbuch des Architekten«, an seine Aufsätze über »Holzkon- struktioncn und Maurerarbeiten« in der »Baukundc des Architekten« und an das Werk »Die natürlichen Bausteine Deutschlands« erinnert. Seil Oktober 1916 lebte der jetzt Verstorbene im Ruhestand. Gustav Kulenkampss f. — Der langjährige 1. Vorsitzende des D e u t s ch e n M u s i k p ä d a g o g i s ch e n V e r b a n d e S E. V. Profes sor Gustav Kulenkampss in Berlin starb nach schwerem Leiden am 10. Februar im Alter von 71 Jahren. In dem Dahingegangenen be trauert der Verband den edlen, allzeit hilfsbereiten Menschen, den ideal schaffenden Musiker und den unermüdlichen Vorkämpfer für die soziale und fachliche Hebung des Standes der Musikpädagogen. Ein Kuckucksei. Durch die Liebenswürdigkeit eines Herrn Kollegen vom Sorti ment gelangten wir in den Besitz eines Rundschreibens, dessen Inhalt ihm Veranlassung gab, uns, »als Verleger der Deutschen In ge nöbücherei, hierauf aufmerksam zu machon«. Der Briefkopf dieses Rundschreibens hat folgenden Wortlaut: Deutsche Jugend-Bücherei Volksverband zur Pflege und Verbreitung deutscher Jugendschriften. Als Ortsbezeichnung ist Berlin-Friedenau angegeben, datiert ist das Rundschreiben vom 18. Januar 1921. Es ist gerichtet an die Di rektoren höherer Lehranstalten, denen die »Deutsche Jugend- Bücherei vollständig kostenfrei als Geschenk« für die Schulbücherei zugesagt wird. Jedoch so ganz uneigennützig scheint diese »Stiftung« des »Volksverbandes« doch nicht zu sein, denn unter Bei fügung einer Zahlkarte wird ersucht, einen »Verwaltungsbeitrag« von ^ 10.— zu leisten. Unterzeichnet wird: »Mit deutschem Gruß, Deutsche Jugend- Bücherei des Volksverb an des zur Pflege und Ver breitung derit sch er I u g e n d s ch r i f t e n.« Wir haben festgestellt: Der Vater des Gedankens und Geschäfts führer des geheimnisvollen »Volksverbandes« ist der »Vcrlagsbuch- händler« Eduard Quandt iu Berlin-Friedenau, Cra° nachstraßc 16. Das Ansehen, dessen sich unsere Deutsche Jugendblichcroi erfreut, hat ihn veranlaßt, im Trüben zu fischen. Anscheinend hat er kaum damit gerechnet, daß wir ihn beim Wildern erwischen würden. Wir haben gerichtliche Schritte cingeleitet. An die Herren Kollegen vom Sortiment richten wir die ergebene Bitte, die Herren Direktoren höherer Lehranstalten bei Gelegenheit davon zu verständigen, daß wir und unsere Deutsche Jugendbücherei mit dem Angebot des »Volksverbandcs« nichts gemein haben. Auch im Interesse des Sortiments wird es liegen, derartigen Bücherangeboten das Wasser abzugraben. Berlin W. 9, am 20. Februar 1921. Hermann Hillger Verlag. Welche Messe soll der Sortimenter besuchen? Es werden allenthalben Vorbereitungen für die Leipziger Früh jahrsmesse getroffen, und auch für den Sortimenter ist es heute wich tiger denn friiher, eine Messe zu besuchen. Die Zersplitterung im Vor jahre war äußerst empfindlich. Viele Firmen hatten zur Kantatemesse ausgestellt, die zur Frühjahrsmesse nicht ausgestellt hatten. Läßt sich denn keine Zusammenziehnng dieser Messen erzielen? Wenn ein rich tiger Buchhändler auch gern nach Leipzig fährt, dreimal im Jahre, zur außerordentlichen, zur ordentlichen Hauptversammlung und zur Frühjahrsmesse, ist denn doch zu viel! Könnte das Börsen blatt nicht rechtzeitig, das wäre etwa 14 Tage vor der Frühjahrsmesse, ein Verzeichnis jener Firmen veröffentlichten, die zur Frühjahrsmesse ausstellen, und gleichzeitig jener Firmen, die sich an der Kantate- mcsse beteiligen werden? Echw. Für die Leipziger Frühjahrs-Mustermesse findet der Leip ziger Meßbesucher alle Firmen des Buchhandels und des Buchgewerbes im offiziellen Meßadreßbuch in einer Ausführlichkeit ver zeichnet, wie sie das Börsenblatt wohl nicht erreichen könnte. Da das Meßadreßbuch jedem Besucher zugänglich ist, dürfte ein Aussteller-Ver zeichnis im Börsenblatt, das auch viel zu umfangreich würde, überflüs sig sein, weshalb wir, auch der Kosten halber, schon im vorigen Jahre darauf verzichten mutzten. Dagegen wird das Börsenblatt rechtzeitig ein V c r z e t ch n t S d e r Meßaus stell er veröffentlichen, die zur Kantate-Bugra- messe 1921 am 25. und 26. April (vgl. Bbl. Nr. 31) ihre Ausstellun gen offen halten und durch Vertreter Abschlüsse herbeiführcn lassen, wo zu schon jetzt direkte Meldungen an die Redaktion des Börsenblattes er beten werden. Red. d. Bbl. Verantwort!. Red. 1. B.: Richard Albert t. — Verlag: DerBdrsenveretn der Deutschen Buchhändler »u Letvtta. Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. Adresse der Redaktton und Expedition: Leimig. Gerichtsweg 2S IBuchhäudlerhanSz. 334
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