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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1885
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- Erscheinungsdatum
- 06.05.1885
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- Deutsch
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2150 Nichtamtlicher Teil. ^ 103, 6. Mai. A. Hartlebcn's Verlag in Wien ferner: 1- Schweiger-Lcrchcnfeld, A. v., Afrika. Der dunkle Erdtheil im Lichte unserer Zeit. 13. Lfg. gr. 8°. * -. 60 K. k. Hof- u. Staatsdruckerei in Wien. Gesetze u. Verordnungen, österreichische. Hand- ausg. 17. Hst. Gesetze üb. die Wahl der Mitglieder d. Hauses der Abgeordneten d. Reichsrathes. 2. Aust. 8°. * —. 72 Ionck 8 Policwiky in Riga. Lrgfkdniss« der bsltisebsii VolüsrsbluuA vom 29. Osokr. 1881. 1'bi. 1. LrAsbuisss der liviüudisellsii Volüseädlunßf. 2. Ld. Ois 2üdIuuZ in den 8tsdtsu: Loldocü, Lsrussl, IVoliusr, Weudsu, Walk, Oorpst, ^Vsrro, keiuuu, Lslliu u. ^.rsusdurA. Lss.il>. u. drsA. von L. v. 1unK-8ti11inA u. IV. Inders. 2. Ltz. 4°. ** 2. SO Maaß, W., Geographie v. Est-, Liv- u. Kur land. 8°. Kart. * —. 80 Gebr. Näber in Luzern. Tanner, A., Predigt üb. die geistige Auferstehung, gr. 8°. * —. 40 H. Lchrag, kgl. Hofbuiph. in Nürnberg. Lrisdrisb, 0., ^.uxustin OirsvoAsl als Röpksr, »eins OsfsLsutvürks, Ostsn u. OlssAg- inslds. 4°. * 20. — N. Slbultz 1> tzo., Verlag in Ltraßburg. Wunder, die, der Welt. I. Europa. Eine maler. Wanderg. v. A. Breniiede. 1. Lfg. 4°. 1. — W. Schnitze'» Verlag in Berlin. Engelien, A., Leitfaden s. den deutschen Sprach unterricht. 1. Tl. Für die Unterklassen. 72. Aust. gr. 8°. * —. SO — u. H. Fcchner, deutsches Lesebuch. Ausg. in S Tln. 3. Tl. 10. Aust. gr. 8°. * 1. 40 — dasselbe. Ausg. L. in 3 Tln. gr. 8°. * 2. 70 cb 1. 41. Aust. * —. 40. — 2. 33. Allst. * —. 80. — 3. 19. Aust. * 1. SO. E. A. Seemann in Leipzig. 8tildisu, z-sssmiuslts, 2Ur Luust^ssclliobts. Lins Lestxabs 1. Lmton LxrinAor. 4°. * 25. — R. Uhlig in Leipzig. Wochenschrift, spiritistische. Hrsg. v. I. Kupsch. 1. Jahrg. 1884/85. (S2 Nrn.) Nr. 1. 4°. Rostock. Vierteljährlich * 2. — A. Unflad in Leipzig. Frau, die, m. dem Bügeleisen. Roman v. M. Arlitt. 4. Aust. 8°. * 1. — I. I. Weber in Leipzig. f Meisterwerke der Holzschneidekunst. 78. Lsg. s7. Bd. 6. Lfg.j Fol. 1. -- Woerl'S Sep.-Cto. in Würzburg. IVosrI's ItsissiisiidLüsiisr. Lüdrsr dis kslellsbauptstadt Ludsxsst. 2. 12°. * durolz llug. Nichtamtlicher Teil. Von den deutschen Schriftzeichen. Den Münchener »Neuesten Nachrichten« entnehmen wir die folgende Darlegung Wolfgang Kirchbachs: Die »Neuesten Nachrichten« enthielten vor kurzer Zeit einen Aufsatz, welcher zu gunsten einer allgemeinen Anwendung der latei nischen Buchstaben im deutschen Schrifttum ähnliche Gründe gel tend macht, wie sie kurz vorher das »Magazin für die Literatur des In- und Auslandes« gegenüber den Ausführungen Karl Blinds in London, der sich für die deutschen Schriftzeichen entschieden hatte, darzulegen versuchte. Es mag dem Schreiber dieser Zeilen als einem Anhänger der Meinung, es müsse in dieser Sache der status guo der Verwendung unserer Schriftzeichen in deutschen Landen ge wahrt bleiben, gestattet sein, in Kürze die Gründe auseinanderzu setzen, welche für die von Gutenberg gewählten Lettern sprechen. Das seltsamste Argument, das noch immer die Anhänger der Antiquaschrift vorgebracht haben, ist die Behauptung, die latei nische Letter sei schöner als die sogenannte gotische. Sie ist es ent schieden nicht. Hiermit stimmt vor allem der Geschmack der Eng länder selbst überein, welche zwar im täglichen Verkehr die Antiquaschrift verwenden, als Zierschrift aber sich gerade der ver schiedenen Abarten der deutschen Schriftzeichen in all ihren Zei tungen auf der ganzen Erde bedienen. Dem unmittelbaren Schön heitsgefühl der germanischen Stämme widerspricht die Antiquaschrift in ihren runden Grundzügen derart, daß gerade die Handschrift der Engländer, wie im Briefe und Manuskript, wie jedermann weiß, die Buchstaben spitz und eckig schreibt und die lateinische Form ganz von selbst auf den Charakter der deutschen zurückführt. An der äußeren Handschrift der Engländer sehen wir noch heute das lebendige Schönheitsgesetz und den natürlichen Umbil dungsprozeß des lateinischen Schriftzeichens in das gotische sich vollziehen. Wir sind der festen Meinung, daß bei einer allgemeinen Einführung der Antiquaschrift wir im Laufe von zweihundert Jah ren wieder an dem Punkte stehen würden, von dem wir ausgingen: die lateinische Schrift würde sich zunächst in der Handschrift und dann im Druck zu einer — gotischen von neuem umbilden, denn auch die Bleilettern nützen sich ab, es müssen neue gegossen werden, man wird sie variieren müssen und wollen, nicht zunächst aus Schön heitsgründen, sondern aus praktischen. Damit ist aber auch die eigentliche Grundlage dieser Schrift, sofern man dieselbe eine praktische nennt, aufgehoben; hätte sich diese Schrift als ausreichend erwiesen, so wäre gerade das Mittelalter, das Mönchstum, das doch von Rom die lateinischen Buchstaben überkam, nicht zu jener Umbildung geführt worden. Und wenn es bei unseren deutschen Vorfahren allerdings zugleich ein freies Spiel der Schönheit war, das sie zu den Figuren führte, die wir im all gemeinen deutsche Schriftzeichen nennen, so ist dies ja nur ein Argu ment mehr eben zu gunsten der Schönheit unserer deutschen Letter. Die lateinische Letter ist weder schön noch unschön. Sie ver dankt ihre Form überhaupt nicht einem Triebe zur Schönheit. Nur das, was auf einem künstlerischen Bildungstriebe beruht, kann jemals irgend eine Form der Schönheit annehmen. Die römischen Schriftzeichen beruhen auf einem mechanischen Prinzip. Wer jemals lateinische Inschriften gesehen hat aus dem Altertum, cingegraben in Stein und Marmor, kennt das mechanische Gesetz, das zur Ge stalt der lateinischen Buchstaben führte. Wenn sich nun auf Grund mechanischer Notwendigkeit allerdings auch alle architektonische Schönheit aufbauen muß — und von architektonischer Schön heit sprechen wir, wenn wir von der Schönheit der Buchstaben reden — so wird die römische Letter immer da wahrhaft schön sein können, wo sie aus Zwecken ihrer ursprünglichen Entstehungsweise herauswächst: also da, wo sic in Stein und Erz eingegraben wird mit dem Stichel. Ganz und gar aber widerstrebt ihr inneres Bildungsgesetz dem mechanischen Prinzip, das der Buchdruckerkunst zu Grunde liegt. Sie lügt uns jeden Tag, strenggenommen noch heut vor, der Buch drucker habe im widerspenstigen Material des Marmors zu arbeiten gehabt, das ihm gewisse Beschränkungen in der linearen Gestalt der Buchstaben auferlegt; man könnte daher den Anhängern der Antiquaschrift entgegenhalten, daß für den Buchdruck vom Stand punkt der Schönheit aus, dieselbe unsinnig und objektiv häßlich ist. Die griechischen und lateinischen Buchstaben sind überhaupt nicht zu einer eigentlichen Entwickelung der Schönheit gelangt. Sogar den schönheitssinnigen Griechen war hier der Trieb zur Schönheit gleichgiltig. Der Künstlergeist derselben wirkte in Werken der Plastik, Architektur, und all sein Reichtum wurde nach dieser Richtung absorbiert. Das nüchtern praktische Römervolk dachte noch weniger an architektonische Anordnung und Durchbildung seiner Buchstaben. Es ist erstaunlich, wie gefühllos die Römer in dieser Hinsicht waren. Wer je in den Ruinen Roms geweilt und die Via Appia hinauf die Grabmäler gesehen hat und damit die architek-
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