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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1885
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- Erscheinungsdatum
- 01.04.1885
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- Deutsch
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75, 1. April. 1568 Nichtamtlicher Teil. Antwerpner Kathedrale ausgeführte Gemälde, welche das Grab mal von Jean Moretus I. schmückt, 600 Gulden empfangen zu haben, bescheinigt. Die Quittung hat folgenden Wortlaut: „Io onäsrosrsvsn bstrsnos ontlanAbsn ts bsbbsn van 8r. Raltkagai- ^loi-stus 6s 8vmms van ssobsboncksrt gnläsns ssn8, tot bstallugbs van sijn vaäsrs saÜASi- spitapbinin 6oor mij Assobilcksrt. Ist bsvsstia^ks 6sr vasrbs^t bsdbs äs86 guit- tantis mst nnjn banckt Kssorsven sn onäsrteslcsnck, 6s8sn 27. aprill 1612. kistro kauolo kabsns." Auch in diesem Saal befinden sich zahlreiche (33) Gemälde, welche verschiedene Portraits, dann aber auch religiöse Gegenstände und Landschaften darstellen. Wir bemerken darunter Schöpfungen folgender Meister Rubens, Bosschaert, van Uden, Quellin, Leyssens, van Rcesbroeck, Akens, Broers, Wolfert, van Thielen u. a. Näher auf diese Gemälde hier einzugehen, empfiehlt sich hier deshalb nicht, weil dieselben nur selten die Angehörigen der Plantin-Moretus'scheu Familie, oder ge lehrte Freunde des Geschäfts wiedergeben. In der Mitte des Saales steht ein Tisch, auf welcher Manu skripte, Autographen und Bücher ausgestellt sind. Die Zahl der Manuskripte beträgt etwa 30, unter denen sich mehrere von her vorragender Bedeutung befinden. Doch können wir hier dieselben nicht näher bezeichnen. Einige derselben sind mit den schönsten Miniatur-Malereien versehen. Die Autographen bestehen in mehreren interessanten Aktenstücken und Briefen, z. B. Schreiben vom König Philipp II. (das Plantin eine Pension bewilligt), vom Herzog von Savoyen (worin Plantin nach Turin be rufen wird), das Testament von Plantin (1588), die letzten von ihm geschriebenen Worte (vom 19. Juni 1589, elf Tage vor seinem Tode niedergeschrieben), endlich verschiedene Briefe der Moretus und anderer. Die Bücher bestehen aus den sel tensten Ausgaben des Plantinschen Verlags. Hiermit schließen wir unsere Beschreibung des Plantinschen Museums. Keineswegs haben wir die Schilderung aller zu dem selben gehörenden Räumlichkeiten erschöpft und besonders die Zimmer mit Zeichnungen, Radierungen rc. noch gar nicht in den Bereich der Darstellung gezogen. Wir können nur jedem, der sich für die Geschichte des Buchdrucks, der graphischen Künste und des Buchhandels interessiert, anheim geben, bei Gelegenheit eines Besuchs von Antwerpen die im Plantinschen Museum auf gespeicherten Schätze einem eingehenden Studium zu unterziehen, wozu der genaue Katalog des Herrn Max Rooses eine vor treffliche Handhabe bietet. Miscellen. Ausstellung. — Die Ausstellung der unseren Reichskanzler Fürst Bismarck zum Gegenstand nehmenden Litteratur und Kunst, veranstaltet im »Architektenhause« zu Berlin vom Verein jüngerer Buchhändler »Krebs«, erfreut sich eines stets wachsenden Interesses des Publikums. In den letzten Tagen sind noch einzelne Werke und Aufsätze über Bismarck in englischer Sprache hinzugekommen, welche der Berliner Korrespondent der »Times«, Mr. Charles Lowe, der z. Z. an einer umfangreichen Bismarckbiographie arbeitet, den Veranstaltern der Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Da der Hauptnachdruck darauf gelegt wird, daß die gesamte Thätigkeit des Reichskanzlers in der durch sie hervorgerufenen Litteratur vertreten ist, so hat auch die Königliche Bibliothek in Berlin einzelne sonst schwer zugängliche Werke zur Vervollständigung des Gesamtbildes eingesandt. Unter dem prächtigen Kuppeldach des Saales, auf einem statt lichen Vierseit, dessen Ecken mit Büsten des Reichskanzlers geziert sind, haben die Bücher und Broschüren Platz gefunden. Außer den streng wissenschaftlichen und biographischen Werken in den ver schiedensten Sprachen sind so ziemlich sämtliche Produkte der Belle tristik, die ihren Stoff aus dem Leben des Fürsten schöpfen, ver treten. Der »Kladderadatsch« ist mit seinen Jahrgängen vom Jahre 1860 an vorhanden. Photographieen führen Ansichten von Friedrichsruhe und Varzin vor. Zwischen denselben befindet sich auch die Vervielfältigung eines aus dem Jahre 1834 stammen den Bildes des Fürsten nach einer Zeichnung von Kniephoff. Einen Folioband schmückt ein Autogramm des Reichskanzlers. Die Nummer des »Figaro«, welche den von den Franctireurs aufgefangenen Brief des Fürsten vom 3. September 1870 ver öffentlichte, hängt hinter Glas und Rahmen. Nach dem Inhalt desselben hat bekanntlich W. Camphausen den Moment der Be gegnung des Reichskanzlers mit Napoleon dargestellt. Die Pho tographie des betreffenden Bildes sowie zahlreiche andere photogra phische Nachbildungen bekannter historischer Gemälde und Reliefs sind an den Wänden des Kuppelraums angebracht. Von größtem Interesse sind natürlich die Bildnisse des Fürsten. Da haben wir vor allen die Reproduktionen der bekannten Lenbachschen Bilder zu nennen. Ihnen reihen sich die Bilder und Skizzen von A von Werner an. Von direkten photo graphischen Aufnahmen seien die von Pilartz in Kissingen, von Ad. Braun L Co. in Dörnach, welche der Fürst durch ein eigen händig geschriebenes Zeugniß auszeichnete, von Strumper L Co. in Hamburg und von Löscher L Petsch in Berlin genannt. Nahezu an hundert andere Bilder, Farbendrucke, Radierungen, Holzschnitte, Lithographieen, welche den Fürsten in den verschieden artigsten Situationen vorführen, regen den Physiognomiker an, die Entwickelung der uns jetzt so bekannten Zuge in vergangene Dezennien zurück zu verfolgen. Von plastischen Darstellungen in ganzer Figur ist die Statue von Schaper ausgestellt; außer ihr ziert noch nahezu ein halbes Hundert Büsten und Medaillons die Ausstellung. Ein »Stammbaum Der von Bismarck«, welcher bis zu dem im Jahre 1589 verstorbenen Friedrich von Bismarck (Permuta tor) zurückreicht, gewinnt dadurch um so mehr Interesse, als die photographischen Reproduktionen der Bilder der Ahnen des Für sten bis zu den Urgroßeltern zurück das trockene historische Mate rial beleben. Mikroskopdrucke. — Als im I. 1876 in Padua die mikroskopische Dante-Ausgabe (genannt »II Dentins«) erschien, wurde dieselbe als das kleinste aller existierenden Bücher hinge stellt; sie verlor diesen Vorzug, als 1881 in Florenz ein »Otüeiolum« aus der Presse der Giunti in Venedig von 1649 zum Vorschein kam, das in einer Größe von 31 mm. Breite und 50 mm. Höhe (wobei berücksichtigt werden muß, daß das aufgefundene Exem plar stark beschnitten war) den Dantino wesentlich ausstach. C. Lozzi hat nach dem »Oibliolllo« jetzt wieder ein Merkchen entdeckt, das nunmehr unter den Liliputanern unter den Büchern den ersten Rang einnimmt. Das rot und schwarz gedruckte, mit zierlichen Figuren geschmückte und mit einer halbgotischen, gefälligen und gut leserlichen Type gedruckte Bändchen ist betitelt: »Olüsiolum Osats Claris Virginis 8m. Lonsuetuäinsm komans Ourls« und trägt die Druckangabe: »Vsustiis, Os Oiunta, 1419, äis 15 oetobris«. Das aufgefundene Exemplar ist unbeschnitten, im Originalband und wohl erhalten und mißt nur 33 mm. in der Breite und 48 mm. in der Höhe. —o.
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