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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1921
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- 1921-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1921
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»glieder preis: die Zeile 75 Pf.,'/, G. 250 M., */z S. 130 M., N Seite 65 211. Nichtmitgliederpreio: die Zeile 2.25 2N.. : 6. 750 S. 400 . >^S. 205 M.^ Nr. 46 (R. 28). Leipzig, Donnerstag den 24. Februar 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil Vexein Dresdner Buchhändler. Einladung zur 39. ordentlichen Hauptversammlung Montag, den 28. Februar 1921, abends 6 Uhr in Angermanns Restaurant, Pillnitzerstr. 94. Tagesordnung: 1. Bericht über das Vcreinsjahr 1920. 2. Kassenbericht über das Vcreinsjahr 1820. S. Bericht über die UnterstUtzungskasse 1020. 4. Voranschlag siir dgs Vcreinsjahr 1021 n»d Festsetzung des Jah resbeitrages. 5. Wahlen: Ans dem Vorstand scheidet satzungsgemäss aus und ist wieder wählbar Herr E. Rechcnberger, aus dem Beirat Herr H. Steuers nnd ist nicht wieder wählbar. 6. Wahl des Vcretnsvertretcrs slir die Wahl des Vereinsausschus- s-s in Leipzig. 7. Tariswcsen: Berichterstatter Herr Sturm. S. Verhandlungen in Leipzig über Ladenpreis und Teucrnngszii- schlag: Berichterstatter Herr Diederich. 0. Satzungsändcriing. 10. Verschiedenes. Etwaige Anträge sind satzungsgemätz mindestens 3 Tage vor der Hauptversammlung dem Vorstand schriftlich einzureichen. Wir erwarten möglichst vollzähliges Erscheinen und machen darauf aufmerksam, daß satzungsgemätz jedes Mitglied zur Teil nahme an der Hauptversammlung verpflichtet ist. Dresden, den 21. Februar 1921. Ter Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. Emil Pahl. H. Focken. A. Kaufmann. Fr. Schaeder. E. Rechenberger. Amerikanische Bnchreklanre. Von Carl Schösser. Bon Amerikanisierung ist nicht nur erst kurz vor dem Kriege gesprochen worden, nein, schon 50 Jahre vorher, als der deutsche Liberalismus in Amerika das Land der Freiheit erblickte. Da mals war Amerikanisierung edle Freiheit. In der hastigen Zeit des grotzen Aufschwungs vor dem Kriege war Amerikanisierung eine Art Sklaverei unter dem Joche des alles beherrschenden Handelswesens der Kulturvölker. Mit dieser Amerikanisierung kam die amerikanische Reklame auch in unser Land als etwas Landfremdes, gar nicht dem deutschen Wesen sich Unpassendes, nnd deshalb hatte diese Reklame bei uns immer einen kleinen Beigeschmack von Hautgout. Ein Geschäftszweig nach dem andern lieh sich aber doch von dieser Reklame einfangen, alle machten sie schltetzlich mit, nur der deutsche Buchhändler, der immer noch an Idealen festhieit (und das machte ihn den Berufsgenossen in der übrigen Welt überlegen), konnte sich niemals recht dazu entschließen. Freilich wird dies von nüchternen Beobachtern so hingestellt, als ob sich bei den Verlegern die Reklame nicht lohne, aber lassen wir den Grund unerörtert. Jedenfalls hat man im gesamten deutschen Buchhandel die Auswüchse der Re klame nicht mitgemacht, man schrieb nicht an die Gebirgswände schöner Gegenden, man setzte den Eisenbahnreisenden keine Holz wände längs der Schienen in den Gesichtskreis rmd warf keine Leuchtbuchstaben an den grauen Abcndhimmel. Anders der Buchhandel in den Vereinigten Staaten. Bei uns wird bei dem Wort Buchhändler immer der erste Teil, das -Buch« betont, bei den Amerikanern der zweite, der -Händler-. Bei uns ist der Buchhändler immer noch ein Mittelding zwischen Gelehrtem, Beamtem und Kaufmann, drüben ist er nur Geschäfts mann, kann sich daher wie jeder amerikanische Geschäftsmann unumschränkt austoben. Er hat nicht die Hemmungen wie bei uns, wo es noch weite Kreise gibt, die einen Geschäftsmann, einen Kaufmann nur zögernd für gesellschaftlich gleichberechtigt halten. Und daher macht der Buchhandel in Amerika auch von jeder Art Reklame Gebrauch, um seinen Absatz zu ver gröbern. Die Verleger verwenden Riesensummen für einzelne Bücher oder für Buchreihen, sie senden Anzeigen an alle gröberen Zei tungen sämtlicher Staaten der Union, sie geben Schaufenster, reklamegegenstände, z. B. besondere Gestelle für ihre Verlags werke, sie schreiben Schaufensterwettbewerbe aus und greifen zu allerlei ausgefallenen Reklamekimststücken, auf die wir noch zu- rllckkommen werden. Schon die amerikanische Verlegerzeitung (Mrs Uudlisliars' Weolilz-) ist ganz Reklame, aber eine recht geschmackvolle. Sie ist ja nicht nur wie unsere buchhändlerischen Fachzeitschriften für den Fach« genossen bestimmt, sondern wird auch von Bücherfreunden und Interessenten abonniert. Sie ist auf gutem Papier gedruckt, reich illustriert mit Probebildern, mit Zierleisten, Vignetten und jedem andern Druckschmnck hübsch ausgestattet, in ständig wechselnden Schriften gedruckt, und es wird auch.einmal zum Schmuck Frak tur verwendet. Es ist ein Genuß für einen Druckkenner, in llablislisrs' tVeslilz- zu blättern, sie lebt, wogegen alle romanischen Buchhandelszeitschriften tot sind, nüchtern, mit militaristisch gleichmäßig gesetzten Buchstaben. Man glaubt manchmal gar nicht, daß hier die gleichen Schriften (Antigua) verwendet wer- den, sie sind wie Tag und Nacht verschieden. Daß es mit Kultur und Geschmack z. B. im heutigen Frankreich rückwärts geht, das haben im besetzten Gebiet schon unsere kulturlosesten Rekruten von selbst gemerkt. Ein amerikanischer Setzer hat Ge- schmack, er arbeitet mit Liebe, nur kann er keine fremden Texte setzen, doch das ist «in Kapitel für sich. Nun ging es dem ganzen amerikanischen Geschäftsleben nicht so gut.^wie man erwarten sollte. Die Gegensätze berühren sich, das zeigte sich in der gleichen Wirkung anderer Mächte als bei uns. Bei uns stockt das Geschäft, weil die Mark zu billig ist, und drüben, weil der Dollar zu teuer ist. Die Ameri kaner können a» Europa nichts verkaufen, weil ihre Waren zu teuer sind, und sie klagen z. B. darüber, datz sie an Mitteleuropa keine Bücher verkaufen können, so gern sie den großen und kleinen Staaten (unseren neuen Randstaaten) Kultur bringen möchten. Wer kann bet uns ein 2-Dollarbuch mit 140 be zahlen, oder gar in Ssterrsich, oder selbst in Frankreich? Die amerikanische Bnchherstellnng, die im Kriege die englische übcr- traf, ist gegen diese wieder zurückgefallen und kam im Jahre 1919 nicht auf die eigenen Zahlen des Vorjahres. 22S
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