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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1873
- Sprache
- Deutsch
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2200 Nichtamtlicher Theil. 139, 19. Juni. ich suche den Kampf und Streit nicht auf, aber ich bin nicht gern ein neutraler und müßiger Zuschauer. Wenn wirklich der Entwurf so unan nehmbar wäre, daß sich 12 Stimmen im Bundesrathe dagegen aussprechen würden — nun, so streichen Sie z. B. den ß. 20., so werden Sie schon mehr Anhänger finden. Daß so in der Totalität über einen noch gar nicht vorliegenden Gesetzentwurf abgesprochen wird, halte ich für unrichtig. Es soll mir ganz außerordentlich erwünscht sein, wenn ich das Meinige dazu beigctragcn habe, den Eindruck, den die verstimmende Discussion hervorgcruscn hat, zu verwischen, aber schieben Sie mir nicht die Schuld der Verstimmung zu. Ich habe den Ton des Abg. Windthorst nicht für gereizt gehalten, den des Abg. Laster dagegen habe ich für gereizt gehal ten. Ich habe nicht die Gewohnheit, bei wichtigen Fragen stillschweigend zuzuhören. Ich bin mir der Pflicht, die ich für die Regierung zu erfüllen habe, sehr wohl bewußt, und werde niemals vor ihrer Erfüllung zurück schrecken. (Beifall rechts.) Das Haus entscheidet sich schließlich in Bezug auf die geschäft liche Behandlung der beiden Entwürfe derartig, daß zuerst das von Wiudthorst-Mcppcn eingcbrachtc Noth-Preßgesctz und erst bei dessen eventueller Verwerfung der Commissionsentwurf zur Berathung kommen soll. Briefe an Herrn R. kl., Disponenden betr. II.*) Geehrtcr Herr H.dk.! Wenn Sic meinen Ansichten keinen Glau ben schenken, so gönnen Sie sich eine freie Stunde und gehen Sie spazieren. Vielleicht stoßen Sie unterwegs auf einen Ameisen haufen. Versäumen Sie nicht, denselben mit Ihrem Spazierstock aufzurühren und zuzusehen, wie die Eier von den Ameisen heraus getragen werden. Bleiben Sie auch noch eine Weile stehen, bis die Ameisen mit ihren Eiern wieder zurückkehren. Dann vergegen wärtigen Sie sich den größten Theil unserer Arbeit. Kommen Ih nen die Ameisen nicht wie Sortimcntsbuchhändler vor und die Eier wie frische Bücher? — Lassen Sie uns kurz darüber hinweggehen, daß bei uns unendlich viel Arbeit umsonst gethan wird und der Ge- schäftsgcwinn infolge davon sehr gering ist. Der Grund liegt darin, daß wir zu Viele geworden sind und uns zum allgemeinen Vergnügen auf die Füße treten. Unglücklicherweise hat in demselben Zeitraum, in welchem die Menge der Sortimentsbuchhandlungen angeschwollcn ist, die Neigung Bücher zu kaufen abgenommew. Da wir Zeitgenossen uns aber nicht gänzlich zerstören können, so sollten wir wenigstens darauf Bedacht nehmen, das, was Viele veranlaßt haben mag und noch veranlassen könnte, Sortimentsbuchhändler zu werden, aus dem Wege zu räumen, nämlich die Leichtigkeit, ohne geistiges und pecuniäres Capital ein Geschäft zu gründen. Es ist bekannt, welche Bildungsstufe nicht allein in einzelnen Exemplaren, sondern in ganzen Massen unter uns vertreten ist, und der Grund ist zumTheil darin zu suchen, daß nicht nur neue, sondern auch alte Bücher in Commission gegeben werden und das Geschäft daher leicht und ungefährlich erscheint. Mau sollte sich deshalb willig von den Disponenden trennen und die Hand dazu bieten, das Geschäft auf eine gesundere Basis zu stellen. Es fragt sich, ob man nicht billigcrweise eine Entschädigung eiutreten lassen müsse und wo dieselbe zu finden sei. Ich habe früher an anderem Orte darauf hingewiescn, daß es sich vielleicht empfehle, wenn die Verleger für die im ersten oder Geburtsjahr eines Werkes abgesetzten oder fürs Lager behaltenen Exemplare einen höheren Rabatt als später gewährten. Allein ich gestehe, daß dieser Vorschlag seine Schattenseiten hat. Einmal ist der Umstand hinderlich, daß der Verleger in seiner Berechnung gestört wird, obgleich mau sich damit am Ende abfindcu könnte. Bedenklicher aber erscheint die Maßregel in einem anderen Gesichtspunkte. Um Coneurrcuz zu machen, be dient sich nämlich der Sortimentsbuchhändler mit Vorliebe zweier Mittel, der gesteigerten Geschwindigkeit in Herbeischaffung von Neuigkeiten und des gesteigerten Rabatts an Kunden. Beide Mittel sind zwar für die Dauer etwas kostbar und nicht einmal stichhaltig, da sie die Concurrenten zu denselben Opfern nöthigen, allein sie wer den einmal gebraucht, und man muß mit diesem Gebrauch rechnen. Wenn nun das Geburtsjahr eines Werkes durch größeren Rabatt ausgezeichnet würde, so ist es wahrscheinlich, daß die Sortiments- buchhäudler sich bemühen würden, den daraus erwachsenden Vor theil von sich abzuwälzen und auf das Publicum zu übertragen. Der eine würde den anderen in Offerten überbieten, und das Ende vom Lied würde sein, daß die Verleger Anfangs billiger verkauften, ohne den Sortimentern einen Vortheil zuzuwenden. Das Beste ist vielleicht, die Disponenden einstweilen ohne Entschädigung aufzuheben und die Vorschläge abzuwarten, die bei einem etwa ausbrechenden Strike der Sortimenter von diesen ge macht werden. Misccllc». Das im Buchhandel wohlbekannte „Architektonische Skiz zenbuch" (Verlag von Ernst L Korn in Berlin) hat auch außer halb Deutschlands eine große Verbreitung. Nachdem vor länger als zehn Jahren bereits eine autorisirte Ausgabe mit französischem Text unter dem Titel: „L.roliiksokurs allsraanäs" in Paris er schien, ist kürzlich in Barcelona eine solche mit spanischem Text herausgekommen, unter dem Titel: „^rguitsoturo, olswurm, sn sl siZlo XIX., ksxko kruäuoiäo por öl 8snor kisokor äs la Onivorsiäuä äs Larosloua, O. ^.. LsrAiiso äs las Oasas". Es dürfte dies ein Beweis sein dafür, welchen Anklang die Werke unsrer deutschen Architekten neuerdings in den romanischen Ländern gefunden haben. L. Für Sortimenter zur Nachricht. — Das neueste (4.) Heft des „Centralblattes für die gcsammte Unterrichts-Verwaltung in Preußen" bringt einen Ministerialcrlaß vom 12. März 1873, dessen Anfang also lautet: „Im Verlage der Dürr'schen Buchhand lung in Leipzig ist erschienen: Geschichte der Pädagogik in Vorbil dern und Bildern von A. Schorn. Der Preis des Werkes beträgt 1 Thlr., welcher indeß bei directem Partiebezug ermäßigt wird." — Diese Ermäßigung besteht darin, daß die Seminaristen das Exemplar mit 22>4 Ngr. (dem Nettopreise) erhalten, gebundene 'Exemplare 1l4 Ngr. höher. Der Sortimentshandel kann sich also über das Erscheinen dieses Werkes nur freuen und sich — den Mund wischen. bl. Erwiderung. Zur Berichtigung des vorstehenden Artikels haben wir zu be merken, daß Hr. Seminardirector Schorn in Weißenfels bei Ueber- nahme des Verlages des fraglichen Werkes, welches vom königl. preuß. Ministerium den Seminaren als Lehrbuch empfohlen worden ist, uns die Verpflichtung auferlcgte, dasselbe den Seminaren bei directem Partiebezug zu ermäßigtem Preise zu liefern; infolge dessen stellten wir den Baarprcis für solche Fälle auf 24 Ngr. (Ein band 2 Ngr. extra); nicht aber, wie der anonyme Einsender anführt, auf 22Vr Ngr. und 1(4 Ngr. für den Einband. — Dem Buchhandel dagegen berechnen wir dieses Werk mit 22(4 Ngr. no. und 20 Ngr. gegen baar. Dürr'sche Buchhandlung in Leipzig. Rüge, bez. Bitte. — Broschüren sollten stets mit Zwirn ge heftet sein, nicht bloß geholländert (gefalzt). Bei starken Broschüren, und vollends bei der sog. Rciseliteratur, wird das Lesen oft sehr er schwert, ja unmöglich; das Ausschneiden verwandelt nicht-geheftete Broschüren in ein Bündel Papierfetzen, die beim geringsten Anlaß j auseinander fallen. Manche Verleger scheinen das gar nicht zu. wissen (?); ihnen sei daher diese Mahnung gewidmet! ! *) I. S. Nr. 132.
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