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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18730607
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187306073
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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2054 Vermischte Anzeigen. 129, 7. Juni. Beitrag zu drin „in eigenartiger Weise organilirteil Geschäftsbetrieb" des Hrn. Bloch in Berlin (vide Inserat Nr. 19852). f21630.f Ich bestellte bei Hrn. Bloch: „Das Ver sprechen hinterm Herd" und erhielt cs für 1 Thlr. 15 Sgr. baar. Bei genauer Prüfung findet sich, daß es Nr. 370. des Wiener Theater-Repertoire ist, das 7</2 Sgr. ord. kostet. Hr. B. hatte den gelben Umschlag entfernt, das in der Ecke unten links klein gedruckte: Theater- Repertoire Nr. 370. mit einem genau daraus pas senden Streifen überklebt und diese kleine Stelle nochmals mit einem größeren mit seiner Firma bedruckten Streifen überklebt. Volta, tont. Mein Besteller erging sich über diese Mani pulation, die ein 7 Sgr.-Buch zu einem 1 ^ Thlr.- Buch stempelt, in den stärksten und derbsten Ausdrücken, die ich sehr gerecht fand, die aber das Börsenblatt nicht abdrucken würde. Für Sortimenter ist es wohl gut, daß nicht mehr solche „Ccntralstellcn für Literatur" existiren, bei denen solche „Abweichungen von buchhänd- lcrischen Normen" (wie Hr. B. sich zart aus drückt) Vorkommen, man dürste dann weniger stolz aus seine» Stand sein. S. Bremer in Stralsund. 2163t.) Aberinals ist die geehrte Redaction es Börsenblattes so gütig, mir vor der Ver öffentlichung ein Inserat zuzusendcn, das wieder die Lieferung eines Theaterstücks zu höherem als dem Ladenpreise zum Gegenstände hat. Diesmal ist cs Herr Bremer in Stralsund, der es sich nicht versagen konnte, wegen einer vor ziemlich einem halbe» Jahre bezogenen Piäce, derent- halben er bis heute bei mir keinerlei Reklama tion erhob, das Börsenblatt in Anspruch zu neh men. Es wäre ohne Zweck, wollte ich dem Herrn Bremer etwas Speciellcs erwidern: ich käme sonst in die Lage, Jedem, dem es belieben sollte, wegen Liesernng von Sortiment oder Anti quariat oder Bühncn-Manuscripten eine öffentliche Reklamation zu erheben, dasselbe entgegnen zu müssen, was für die geschätzten Leser des Börsenblattes auf oie Dauer uninte ressant werden möchte. Ich lasse deshalb Herr» Bremer links liegen und wende mich an alle die geehrten Firmen, welche seit IS Jahren von mir Antiquariat, Sortiment n. dergl. be zogen, indem ich ihnen die ergebenste Mitthei lung mache, daß ich, veranlaßt dnrch die Bre mer-Dannenberg Schlefi'ngcr'schen Inserate, von heute ab all und jede Lieferung von Sortiment, Antiquariat, Bnhnen-Manuseripte» n. dergl. cinstclle. Alles, was nicht in meinen Verlags-Kata logen angckündigt ist, welche jedem zu Diensten stehen, das bitte nicht von mir zu verlange», da ich es nicht mehr liefere. Ein Auskunfts- Bureau habe ich nicht, das befindet sich be kanntermaßen in Leipzig, wo man gegen an gemessene Vergütung die Bezugsquellen erfährt; dorthin wolle man sich geneigtest wenden. In lebhaften Winter-Geschäftslagen steigert sich die Anzahl der Verlangzettel mit Artikeln, welche nicht meinem Verlage angehören, zuweilen bis auf 200 und darüber. Diese regelrecht zu beant worten, müßte ich mein eigenes Geschäft hinten ansetzen, was um so erklärlicher wird, wenn ich bemerke, daß ich hin und wieder für einzelne Recherchen älterer Almanachs und Zeitschriften, welche mitunter das Gewünschte enthalten, meh-> rere Stunden Zeitaufwand nöthig habe. Alles dies bin ich nicht geneigt ohne Nutzen, ohne an sehnlichen Nutzen zu thun. Der Absatz von Theaterliteratur ist an sich nicht so umfang reich, daß auf die Massen speculirt werden kann, es sind immer nur einzelne Gesellschaftskreise, welche dabei in Betracht kommen und die ent fallenden Beträge ergeben selten große Summen bei dem meist geringen Volumen der Theater literatur. Da ich aber nur und ausschließ lich diese Branche Pflege, welche nieine volle Thätigkeit in Anspruch nimmt, so muß mich auch diese Branche voll und angemessen erhalten, und nur innerhalb dieser Branche suche ich meine Existenz und muß sie finden, sonst wäre ich gc- nöthigt, meinen Literaturzweig fallen zu lassen, wozu ich jedoch im klebrigen noch keine Veran lassung habe. Wollte ich der gewünschten „Usance" auch in meiner Specialliteratur streng Nachkommen, so müßte ich also ein Theaterstück für 7^ Sgr. ord., das man häufig in Depeschen bestellt, welche meine Nachtruhe stören, am andern Morgen vor Tagesanbruch, wenn ich der gegebenen Ordre folgte, schnell zum Bahnhof befördern, da es für die Post in der Stadt schon zu spät wäre. In der Regel begehrt man dann noch, daß dergleichen an irgendwelche dritte Personen sogleich gesandt werde, dann soll Factur ausgeschrieben, gebucht und der Betrag in Leipzig erhoben werden, und man darf recht zufrieden sein, wenn nach alledem die Factur auch wirklich ohne Anstand eingelöst wird, welches Letztere ich aus den vielfachen An kündigungen von Verlagshandlungen schließen muß, nichts ohne gleichzeitigen Empfang des baaren Betrages direct abscndcn zu wollen. Ich sage: so verlangt man es meist von mir — aber ich erfülle es nicht. Denn wenn ich cs erfüllte, so würde ich neben bezeichneten Mühwaltungen an jenen 71/2 Sgr. das Recht haben, etwa 1^/2 Sgr. zu gewinnen, und wenn selbst angenommen werden soll, daß es sich oft auch um vier- und achtfach so großen Betrag handelt, so würde mir des Schicksals Gunst einen Gewinn von 6—12 Sgr. in den Schoß werfen. Nun wissen aber die Herren in Pommern und anderen glücklichen Himmelsstrichen wahrscheinlich nicht, was es heißt, in Berlin seine Existenz zu bestreiten; es ist auch nicht meine Aufgabe, ihnen das klar zu machen. Man hat jetzt aber nach Mehr-Einnahmen zu trachten, wenn man sein Geschäft erhalten will. Der Umsatz läßt sich absolut nicht sofort in der Weise steigern, daß er entfernt Schritt halten könnte mit den maßlosen Anforderungen, welche gegen wärtig an den Großstädter und speciell an den Berliner hcrantreten, ich kann den Mehrgewinn nur innerhalb meiner jetzigen Umsatzverhältnisse suchen. Und was die Laden preise betrifft — nun, wir haben ja in den letzten Jahren aus politischem, socialem und in dustriellem Gebiete manche Aenderung sich voll ziehen sehen, die uns früher unglaublich und un geheuerlich erschien', die aber jetzt Jedermann natürlich und in der Ordnung findet. Das Fallenlassen der Ladenpreise ist nach meiner An sicht nur noch eine Frage der Zeit, es wird keine „Schleuderet" uud keine „Uebervor- theilung mehr geben, der Buchhändler wird für seine Waare so gut wie jeder andere Ge schäftsmann den möglichst höchsten Preis zu er- ielcn suche», das zeitraubende und kostspielige lnsichts-Versenden wird aufhören (wie es in meinem Geschäfte längst aufgehört hat) und der Buchhandel wird endlich einmal dahin gelangen müssen, praktische kaufmännische Prinzipien an zunehmen, wo Mühwaltung und Gewinn-Resul tat sich die Wage halten. Es sind ja schon un endlich oft solche Wünsche im Börsenblatt laut geworden. Ich meinerseits begnüge mich aber längst nicht mehr mit „frommen Wünschen", sondern führe jene Prinzipien seit Jahren prak tisch mit Erfolg durch. Berlin, 4. Juni 1873. Eduard Bloch, Firma: L. Lassar's Buchhdlg. Letzte Entgegnung. s21632.) Die Firma Henschel L Co. in Hamburg hat sich erlaubt, meine Aussage über ihr Ver fahren für unwahr zu erklären, resp. in Zweifel zu ziehen. — Was von der sogenannten „Auf klärung" und Wahrheitstreuc genannter Firma zu halten ist, wird sich nach Folgendem Jeder mann selbst sagen. Daß die Firma Henschel L Co. von nur die fragl. Artikel: 1 Jung, Darwin. 3 Bde. 1 Zastrow, Mißverständnisse. 2 Bde. ausdrücklich „direct pr. Post unter Nachnahme" verlangte, wird die löbl. Redaction des Börsen blattes hier unten gütigst bestätigen, indem ich ihr den Verlangzettel vorlege.*) Daß dieselbe, Firma von mir zwei Mal, ein Mal durch directen Brief, das zweite Mal via. Leipzig zur Zahlung der entstandenen Unkosten aufgefordcrt wurde, beruht nur auf Wahrheit und kann ich dies nölhigenfalls durch Vorlegung meines Copirbuches beweisen. Auf meine erste, directe Zuschrift empfing ich innerhalb 4 Wochen gar keine, und auf die zweite erst nach Ablauf der der Firma gestellten Frist von 14 Tagen Antwort, nachdem meine Anzeige im Börsenblatt bereits aufgegeben war. Jena, 4. Juni 1873. Hermann Eostenoble, Verlagsbuchhdlg. *) Bestätigt Die Red. d. Börsenbl. s21633.) Von: Sepp. Jerusalem wurde mit den soeben versandten Lieferungen 11. 12. der 1. Band complct. Wir haben zu diesem Bande Einband-Decken in Ganzleinen mit Goldpressung anfcrtigen lassen und offeriren Ihnen dieselben pr. Expl. zu 15 N-k — 54 kr. — 1 Frc. 90 Cts. netto baar. Bedarf bitten nach Naumburges Wahlzettel zu bestellen. Schaffhausen, l. Juni 1873. Fr. Hurtcr'sche Buchhandlung. Für Kaleuderverleger! s21634.) Der gedruckte Text (Unterhaltendes) eines Kalenders in 4., welcher für jeden in diesem Format herauszugebendcn Kalender sich eignet, wird in ca. 4000 Exemplaren sehr billig ab gegeben. Probe-Exemplare stehen zu Diensten. Näheres unter L. V. A 10. durch die Exped. d. Bl. s2i635 ) Verlags-Artikel mit Verlagsrecht werden zu kaufen gejucht. Offerten unter O. 8. 921. befördert die An- noncen-Expedition von Haasenstein äi Vogler in Leipzig.
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