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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1873
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- Deutsch
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39, 17. Februar. Nichtamtlicher Theil. 619 Schmidt in Halle. Trewendt in Breslau ferner: 1580. Woekeuseln'ikt k. Astronomie, NsteoroIoAie n. Oeo^ra-plne. Rsä. v. Leis. Usus 8ol^s. 16. ckubrs. 1873. dir. 1. 8. uro cplt. * 3 ^ Schneider in Basel. 1581.1- Freund Israels, der. Hrsg. v. dem Vereine v. Freunden Israels in Basel. 13. Bdchn. 9. Hst. 8. In Comm. pro 9- Trewendt in Breslau. 1582. Gncrlich, G., K. Hcrrfurth, G. Klose, E. Pötschcl, erstes Lesebuch nach der Lautlehre. 14. Aufl. 8. 3A N-t; geb. * ^ ^ -12. Hft. * i/g 1583. Kolde, K. A., die 80 Kirchenlieder u. die l8 Psalmen der Schul- Regulative m. Wortsprüchen. 14. Aufl. 8. * 1 N/ F. E. W. Bogrl in Leipzig. 1584. Vrslliv kür Obrsiibsllbuiicks. NrgA. von v.lrölkseb, kolitüsr u. II. 8obvs.rtxs. kksus 8oIZs. l. 86. (6 8kts.) 1. 8kk. ^r. g, ^,ro exlt. * 44/z >? 1585. — für sxpsrnnsntslls 8atbolo§is u. ?liurmirlroIoxis. llrnA. v. 8. Iklsbs, 6. dluunM, 0. Lolimisclsbsrz. 1. 86. (4l1kks.) I. litt. Zr. 8. pro oplt. * 4i/g ^ Nichtamtlicher Theil. Zur.Arbeitseinstrllung der Setzer in Leipzig. VIII.*) Leipzig, 12. Febr. Der Strike der Vcrbandsgehilfeu in Leipzig resp. deren Aussperrung aus den vereinigten Buchdruckercien Leipzigs ist seit dem 10. ds. in ihrer ganzen Ausdehnung eingetrcten. Wenn auch die vorangegangenen Gehilfenbewegungen in Wien und Berlin eine augenblicklich größere Bedeutung hatten, sowohl durch die Zahl der bcthciligtcn Gehilfen, als durch die hohe Ziffer der einzelnen materiellen Wcrthe, welche in den beiden Metropo len der deutschen Journalistik auf dem Spiel standen, so dürfte der in Leipzig ausgebrochene Kampf doch für die Zukunft des Buchdruckcrgewerbes und der in diesem und dem Buchhandel ver körperten Interessen des intellcctuellcn Lebens noch einschneidender sein, zugleich als ein Glied in der Kette des ganzen socialen Kampfes eine größere Tragweite haben. Es ist kein Kampf um eine verweigerte Lohnerhöhung — diese war im Wesen anerkannt und nur eine Zeitfrage, bei welcher es sich um wenige Monate handelte —, sondern um das Prinzip: soll der Arbeitnehmer allein berechtigt sein, Vorschriften aufznstellen, und soll der Prinzipal genöthigt sein, sich diesen Vorschriften bedingungslos zu unter werfen, oder hat er in der Ausübung des Coalitionsrechts ein Gegengewicht und ein Mittel des Widerstandes? Es ist das erste Mal in Deutschland, daß einem über ganz Deutschland ver breiteten und besonders gut organisirtcn und geschulten Gehilfen verein ein ebenfalls über das ganze Reich verzweigter Prinzipal- vcrein entgcgentritt, der allerdings erst seine Feuertaufe erhalten soll, wenn die Leipziger Prinzipale seine Hilfe anrufen. Daß dies ge schehen wird, steht zwar noch nicht fest, jedoch ist cs kaum zu bezweifeln. Die Vorbereitungen dazu sind wenigstens bereits getroffen. Unterm 6. dieses haben die Vorstände des Localvereins Leipzig des Deutschen Buchdruckervcreins, die Hrn. A. Th. Engelhardt, Robert Wittig und Bruno Klinkhardt, in Vertretung der 39 Ver- einsmitglicder Leipzigs den Ausspruch der Commission der Ver trauensmänner sich erbeten imd die Gründe, weshalb sie sich be rechtigt halten, die Vereinshilfe zu beanspruchen, in einer ausführ licheren Denkschrift nicdcrgelegt. Da der Vorsitzende der Com mission, Hr. A. Th. Engelhardt, bei dem vorliegenden Fall selbst betheiligt ist, so ist derselbe statutengemäß aus der Commission getreten. Anstatt seiner haben die übrigen Mitglieder der Commis sion Hrn. Heinrich Korn in Breslau erwählt und das durch diese Wahl vervollständigte Collegium hat Hrn. C. Grüninger in Stutt gart ersucht, den Vorsitz zu übernehmen. Wir wollen nicht dem Ausspruch der Commission vorgreifen, sondern nur ins Auge fassen, was geschehen wird, falls dieser da hin ausfällt, daß Leipzig als treues Vereinsmitglied gehandelt und demzufolge das Recht hat, die Vercinshilfc durch allgemeine Kündigung des Verbands in Anspruch zu nehmen. *) VII. S. Nr. 35. Ist es nun für das Ganze wünschenswerth, wenn Leipzig in einem solchen Fall an seine Bundesgenossen appellirt? Oder wäre es vorzuziehen, wenn es sich auf die Selbsthilfe verließe? Wir wollen versuchen, dies unbefangen zu prüfen. Ein Strike, bei welchem gegen 450 Gehilfen in Arbeit bleiben, zu einer Zeit, wo nur wenige geschäftliche Arbeiten dringlich sind und der Buchhandel schon unzweifelhaft seinen Willen kundgibt, die Buchdruckercien zu stützen, ist für Leipzig kein Kampf um die Existenz. Das Verbandsorgan hat ja selbst wiederholt zu beweisen gesucht, cs sei kein großes Kunststück für Leipzig, zum Kampf gegen den Ver band aufzufordern, da die größten Buchdruckercien Leipzigs schon gedeckt daständen. Vermöge der Anziehungskraft Leipzigs werden die Lücken der Gehilfen sich theils durch Zuzug von Nichtvcrbands- mitgliedern füllen, theils werden manche Verbandsgchilfen, die aus irgend einem Grunde an Leipzig gefesselt sind, dem Beispiel der schon ausgetretenen 89 folgen. Leipzig wird 4—6 Wochen länger ausharren müssen, wenn es best Kampf für sich auszuhaltcn hat, cs wird sich aber, zwar mit augenblicklichen Verlusten, aber ohne be sondere Nachtheile für seine geschäftliche Stellung von dem Strike erholen. Die Verbandsmitglieder, von Leipzig ausgesperrt, würden sich wieder über die kleineren Druckstädte der Reihe nach werfen, wie sie es schon mit Hannover und Braunschweig angefangen hatten, bis sie es vorzogen, den Hauptschlag gegen Leipzig erst auszuführen. Deshalb könnten wir es nicht als einen Vortheil für das Ganze betrachten, wenn Leipzig nicht den Verein anruft; im Gegentheil, wir halten die Anrufung für eine Nothwendigkcit im allgemeinen Interesse und zugleich für eine Vercinspslicht sei tens Leipzigs, vorausgesetzt allerdings, daß die Hilfe dann auch in der ausgedehntesten und schnellsten Weise gewährt wird. Die Opfer, die jetzt gebracht werden, mögen groß sein, allein sie sind verschwindend klein gegen diejenigen, die folgen werden, wenn man den jetzigen vielleicht letzten günstigen Augenblick versäumt, uni den Verband in solche Schranken zurückzuweiscn, daß ein geregelter, friedlicher Verkehr mit ihm möglich wird. Ein Leip zig etwa beigebrachter Schlag würde wie der elektrische Stoß durch die ganze Kette der Vcreinsmitglieder mit gleicher Kraft gespürt werden und der Schwächere würde unter den Wirkungen mehr zu leiden haben, als der Stärkere. Aus diesem Grunde möchten wir dringend rathen, jetzt alle geschäftlichen Eifersüchteleien ruhen zu lassen, auch nicht zu viel Gewicht auf einzelne unangenehme Vorfälle zu legen, durch welche etwa ein Mitglied sich benachtheiligt hält. Solche sind bei einem so großen, noch nicht vollständig organisirtcn Vereine fast unvermeidlich. Will man einen so ernsten Kampf, um ein opfcrwerthes Ziel zu erreichen, anfnchmen, so ist vor allem ein unbedingtes Vertrauen zu den selbstgewählten Führern nothwendig. Hat man dieses nicht und ist man nicht gesonnen, den statutengemäßen Anordnungen der selben sich willig zu fügen, dann dürfte allerdings das Strecken der Waffen vor dem Kampf weniger nachthcilig sein, als wenn dasselbe erst nach einem Sedan folgte. (Annalen d. Typographie.) 83*
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