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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1862
- Sprache
- Deutsch
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888 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 50, 28. April. gerichtete Anfragen ohne Erfolg beantworten zu muffen. Das ist aber doch kein Grund, eine gute nutzbringende Sache aufzu- gcben, so lange cs noch junge Leute gibt, die in der richtigen Er- kenntniß ihrer Ausbildung Lust und Liede haben, die doppelte Buchhaltung zu erlernen. Ohne Arbeit kein Lohn, ohne Kampf kein Sieg! Wir haben Alle das, was wir wissen, erst erlernen muffen und oft mit Aufwand von Anstrengung und Fleiß. Warum wollen denn die jüngeren Buchhändler sich nicht mit dem Studium der doppelten Buchhaltung beschäftigen, die ihnen als Basis einer höheren kaufmännischen Ausbildung für ihre Zu kunft so viele Vorthcile gewährt? Hätten wir mehrere Lehran stalten für Buchhändler, so wäre darin ein Mittel geboren, die doppelte Buchhaltung in den Lchrcursus aufzunehmcn; da wir aber eine solche nur in Leipzig besitzen, so sind wir auf das Pri vatstudium angewiesen, und wer das gewissenhaft benutzt, wird die praktische Ausübung sehr leicht erlernen, sobald er dazu Ge legenheit findet. Albert Rottner. Zur Frage über die Verlegung des Abrcchnungstermins. XV. *) Für Mitte Mai! Da der Schreiber dieses zugleich Sortimenter und Verleger ist, und in beiden Branchen fast gleichen Umsatz hat, so glaubt er, in der Frage des Abrechnungstermins ein unparteiisches Wort sprechen zu können. So sehr ich's auch bedauern müßte, wenn unsere Messe von der Ordnung des Kirchenjahres losgelöst würde, so habe ich doch die Ueberzeugung gewonnen, daß bei unfern jetzt so überaus mühsamen und zeitraubenden Vorarbeiten zur Messe und bei der unerläßlichen nothdürftigsten Pflege des laufenden Geschäfts in den Jahren, wo die Jubilatcmeffe zeitig fällt, die Interessen des Sortimenters und nicht minder die des Verlegers sehr leiden; doch nicht das beiderseitige Interesse allein, sondern auch, und was viel schlimmer ist, die G e su n d h e i t des Sortimenters. Die materiellen Nachtheile für unser Geschäft sind in dem Minori täts-Gutachten überzeugend nachgewicsen, und was den Schaden an unserer Gesundheit betrifft, so wird einJeder, der einigcMale die Meß- u. a. Arbeiten bei frühem Ostertcrminc besorgt hat, die nachtheiligen Folgen dieser Anstrengung noch lange an seinem Körper empfunden haben. In größeren Geschäften mit mehre ren Gehilfen mag es wohl noch angehen, aber in den vielen klei nen Geschäften, die keinen oder nur einen Gehilfen tragen, ist fast übermenschliche Anstrengung erforderlich, um zu rechter Zeit fertig zu werden und den Eredit der Firma nicht zu gefährden; nicht wenige Eollcgen mögen in dieser Zeit ihrem Körper ein frühes Siechthum zugezogen haben. So entschieden ich mich daher für einen späteren und festen Abrechnungslermin erklären muß, so bin ich doch der Ansicht, daß der von der Minorität in Vorschlag gebrachte Termin, der 4. Sonntag im Mai, etwas zu weit ausgedehnt ist, und daß die Ab rechnung recht wohl Mitte Mai beginnen kann, also zu der Zeit, welche mit der jetzigen Meßzeit bei den späte sten Osterterminen z u sammc n sä ll t. Bei diesem Termine Mitte Mai würden auch die nicht wegzuleugnendcn Nachthcile, welche eine feste, von der Osterzeit unabhängige Messe mit sich führt, durch die größere Annäherung an die kaufmännische Messe aufgehoben oder doch so vermindert werden, daß sie gegenüber den Vortheilen, die die spätere Abrechnungszeit bietet, nicht mehr in Betracht kommen können. Eine Hauptschwiccigkeit für die Feststellung eines beiden Parteien möglichst gcncbme» Meßtcrmi- ncs liegt in dem oft zwischeneinfallenden Psingstfeste. Es hat meinem Herzen wohlgethan zu erfahren, daß diese Rücksichtnahme auf kirchliche Feste noch so allgemein als noth- wendig erkannt wird, daß also die christliche Sitte noch einen mächtigen Einfluß übl.auf unfern vom Materialismus schon sehr ergriffenen Buchhändlerstand. Diese Beobachtung läßt mich auch hoffen, daß die folgenden Worte nicht ganz unbeachtet blei ben werden. Es hat sich mir nämlich oft im Hinblick auf lange fruchtlose Berathungcn im Börsenblatt«; und in unfern Versammlungen und Angesichts der schwere» Nvlhstände in unserm Geschäft die Frage aufgedrängt, ob Gott der Herr unsere Arbeit segnen, wie cs bei uns besser werden könne, so lange unser ehrenwerthcr Stand seine Meßarbcit wider Gottes Gebot am Sonntage beginnt. Daß die Eantatc - Berathungcn ein Gottesdienst oder daß sie zu den Werken der Barmherzigkeit zu zählen seien, deren Ausübung am Sonntage dem Christen erlaubt ist, wird wohl Niemand behaupten wollen. Ich konnte leider nur einmal zur Messe nach Leipzig reisen, und wollte doch auch gern aus eigener Anschauung ein Bild der Cantate-Versammlung erhalten; als ich aber bald nach beendigtem Vormittags-Gottesdienste in der Nicolaikirche den Börscnsaal betrat, fand ich denselben leer, und der Böcscndiener sagte mir, die Cantate-Sitzung sei schon zu Ende! Wollte ich nun beantragen, die Generalversammlung auf den Samstag zu verlegen, so müßte ich befürchten, das religiöse Gefühl meiner jüdischen Herren Collegen zu verletzen. Ich pro- ponire daher als Anfang der Messe den Montag, und zwar den 3. Montag im Mai (also zwischen 15 — 21. Mai), und wenn dieser Montag Her 2. Psingstfeiertag ist, den darauf fol genden Dienstag. Bei diesem Meßdatum, die Dauer der Messe auf 2 Wochen angenommen, fällt das Pfingstfest in den 28 Jahren 1863— 1890 nur 4mal in die Messe, und zwar in den I. 1863, 74, 85 und 90. Der Schluß der Messe würde demnach zwi schen den 28. Mai und 3. Juni fallen, eine Zeit, die auch für eine nach der Messe anzutretende Erholungsreise sehr geeignet sein würde. B. —...r. Die Gcwerbebewegung des Jahres 18t»L im Württcmbcr- gischcn Buchhandel und den ihm verwandten Geschäfts zweigen. (Ein der Württemb. Handelskammer erstatteter Bericht.) Die Bewegung auch diesesJahres hieltsich, wie die des Vor jahres, auf dem Niveau der Furcht und der Hoffnung. Wollten um der erstercn willen bei der politisch stets noch unsicheren und drohenden Lage, bei den zumal in Oesterreich noch so sehr ge drückten Geldverhältnissen, größere neue Unternehmungen, mit nicht vielen Ausnahmen, nur ungern sich hcrauswagen, so trat doch hinsichtlich der Aus- und Fortführung von Begonnenem keinerlei Rückschlag ein; es möchte sich im Gegentheil ein, wenn auch nicht bedeutendes Mehr in der Production gegen das Vor jahr ergeben. Diese ungeminderte Production, des Stuttgarter Verlagsbuchhandels insonderheit, ist um so mehr in Anschlag zu bringen, wenn man bedenkt, in welchem Umfang sich dieselbe alljährlich bewegt. Ganz abgesehen von ihrer intellektuellen Be deutung, welche zu beleuchten hier nicht der Ort ist, nimmt schon der materielle Umfang eine wahrhaft crstaunenswerthe Höhe ein. Nach einer Zusammenstellung der k. Eisenbahndircclion (welch letztere in dankenswerther Weise die Einrichtung mit geschlosse- *) XIV. S. Nr. 48.
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