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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1874
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1874
- Sprache
- Deutsch
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14, 19. Januar. Nichtamtlicher Theil. 195 war. Die Trauer um den früh Verblichenen ist daher auch eine allgemeine und aufrichtige, und Jeder, der ihn näher kannte, wird uns beistimmen, wenn wir sagen: Heinrich Dannheimer war ein braver Deutscher, ein tüchtiger Geschäftsmann und ein guter Mensch. Zur Statistik der Gehilfcngehalte. Bereits im vorigen Monat versandte der Vorstand des Allge meinen Deutschen Gehilfenverbandes Circulare zur Aufforderung zu einer statistischen Zusammenstellung der Gehilfcngehalte, wie solche in der letzten Generalversammlung in Leipzig beschlossen war. Bei der Neuheit dieses Vorgehens und dem Interesse, den dieser Schritt in unseren Kreisen Hervorrufen muß, nimmt es Wunder, daß im Bör senblatt, das bisher wohl keine unfern Stand berührende Frage ohne Besprechung vorübergehen ließ, dieses Thema bis jetzt noch unerörtcrt blieb. Da manche gute Sache in Ermangelung aller Anregung und Belebung verloren geht, möge durch diese wenigen Zeilen das Interesse für dieSiatistik geweckt werden.— Man ist zu derErkennt- niß gekommen, daß die wiederholten Klagen über schlechte Salari- rung der Gehilfen zu nichts führen und daß man vor allem Denen, die diese Beschwerden nicht für begründet halten, die allerdings gerechte Ursache zu denselben schwer beweisen kann. Der erste Schritt zu einer möglichen Besserung ist daher allein der, dnrchZah- len Beweise beizubringcn, wie die Verhältnisse in Wirklichkeit liegen und ob die Klagen gerecht sind; dies ist ein ehrliches Verfahren von Denen, die dazu berufen sind, die Interessen ihrer Collegen wahr- znnehmcn. Gibt diese Statistik, wie zu vermuthen ist, ein trauri ges Bild, so ist auch der Versuch gerecht, durch Veröffentlichung der selben, wenn auch indirect, auf Diejenigen einzuwirken, die sich von der Herbeiführung solcher ungünstigen Verhältnisse nicht sreisprechen können. Wenn dadurch auch schwerlich ein sichtbares Resultat erzielt wird, so lohnt cs sich doch wohl, die Klagen über ungenügende Gehalte einmal gründlich zu constatircn und nichts unversucht zu lassen, was die Verhältnisse unseres Standes zu verbessern im Stande wäre. Soll aber diese Statistik irgendwelchen Werth haben, so ist dazu die allseitige Bcthciligung der Gehilfen erforderlich, und allein in derTheilnahmlosigkeit liegt dieGefahr,diebezüglichenVcmühungen entweder ganz vereitelt oder doch ein verkehrtes Bild producirt zu sehen. Deshalb sollte sich kein Gehilfe aus irgendwelchen Gründen zurück halten lassen, die Fragebogen ausgefüllt nach Leipzig zu senden, da ein parteiliches Vorgehen in keiner Weise bezweckt ist, wie dies schon aus der Verschweigung der Firmen hcrvorgeht; einJedcr kann vertrauensvoll seine Angaben an die bezeichnet Adresse senden, in der festen Ueber- zeugung, daß ihm kein Nachtheil hieraus erwächst. Die große Zahl der Fragen wirdMauchem zwar unbequem crscheincn;abcrsieistwiederum nothwendig, um beider Ausarbeitung der Statistik ein vollkommenes Material zu Gebote zu haben und nicht bloß einfache Zahlen zu bringen, sondern dieselben durch Hinzuziehung anderer Daten zu be leben. — Der große Jndiffcrentismus in unserem Stande, der sich leider bei vielen Gelegenheiten zeigt, tritt hoffentlich diesmal nicht so stark hervor, so daß das Resultat ein günstiges wird und sich Jeder sagen kann, durch eine geringe Mühe den Werth der Arbeit mitge schaffen und crböht zu haben, denn „was die öffentliche Meinung ernst fordert, wird ihr Keiner versagen". IV. Zur Abwehr. Die welterschütternden Börsenkrache haben die zahllosen Strikevcrsuche zum Schweigen gebracht, und der traurige Umstand, daß Tausende von jungen Leuten ohne Stellung herumgehen, hat auch für manche Jünger unseres Standes die heilsame Lehre zur Folge, daß eben auf gewaltsame Weise große Saläre nicht zu er zielen sind, und daß ein bescheideneres aber sicheres Loos viel halt barer ist als das Bestreben, für wenig Arbeit übergroße Bezahlung zu beanspruchen. Da erscheint Plötzlich von Seiten des Gehilfcnverbandes ein Circular mit einem mächtigen Fragebogen, unterschrieben von Baldamus und Anderen, welche an sämmtliche Gehilfen ohne Be nennung der speciellen Namen in das'Geschästslocal aller Firmen adressirt werden mit der Aufschrift: An die Gehilfen der...schen Buchhandlung in ... Dieses Verfahren gibt uns zurGenüge zuerkennen, daß cs noch immer Schwärmer gibt, die, noch immer auf eine goldene Zeit der Strikevcrsuche rechnend, sich nicht entschließen können, der klaren Ver nunft Eingang zu gewähren. Woher sollen denn im Buchhandel glänzende Saläre kommen? Und wie soll es möglich sein, für die meistens beinahe bloße mechanische Arbeit so viel höhere Gehalte zu erzielen, ohne daß auch ein entsprechender größerer Gewinn in Aus sicht steht!? Wir wollen den Herren Gehilfen die Illusion nicht rauben, und acceptiren auch gern jeden Versuch, eine bessere Situation für sich nach Kräften anzubahnen, soweit diese Mittel und Wege erlaubt sind. Wir können es aber nicht billigen, daß dieselben in einer Weise verfahren, welche die Schicklichkeit und den Tact überschreitet. Mit welchem Rechte fendcn die Herren Vorsteher des Gehilfenverbandes in jede Handlung ihre mächtigen Fragebogen, mit dem naiven Vor geben, sie wollen eine Statistik der Gehalte ermitteln? Adressen an bestimmte Namen lasse ich etwa noch gellen, aber die Firmen auf diese Art zu mißbrauchen, ist nicht statthaft, um so weniger, als da mit eine Art Herausforderung gegen die Prinzipale und eine Ver leitung anderer junger Leute zum gemeinsamen Vorgehen verbun den ist. Wie soll es noch werden, wenn die Herren Prinzipale dies fort gesetzt mit Stillschweigen übergehen? Welche Stellung nimmt der Chef einer achtbaren Firma ein, wenn man fortfährt, derartiges Gebaren durch Stillschweigen vielmehr geradezu zu unterstützen? Wäre cs also nicht rathsam, daß auch die Prinzipale sich vereinigten, um endlich solchen unbefugten Handlungen ein Ziel zu setzen? — Wir erinnern an die weltberühmte Resolution des Breslauer Ge hilfenverbandes. L. I,. Miscrllkn. Nach den eben erschienenen Büchting'schcn Buchhändler- Listen für 18 7 4 ist die Veränderung der Firmen auch im abgelause- ucn Jahre wieder sehr bedeutend gewesen, denn es erloschen nicht weniger als 190, wogegen 336 neue entstanden sind, so daß dieGe- sammtzahl der Firmen gegenwärtig 4076 beträgt, wovon auf den Sortiments-Buchhandel allein 2580 kommen (gegen 3930, bez. 2489 im vorangcgangenen Jahre); hiernach liefert das Jahr 1873 eine Vermehrung von 146 Firmen insgesammt und 91 Sortimen tern im Besonder«. — Die Listen (Preis s. 10 Ngr., durchschossen liz^ Ngr., durchschossen und gebunden 14 Ngr.) liegen wieder in den bekannten verschiedenen Ausgaben vor und zwar 1) der voll ständigen Liste ohne senkrechte Linien hinter den Firmen, 2) desgl. mit zwölf Feldern, 3) desgl. mit drei Linien, und 4) der reinen Sortimentcrliste, wie Sorte2.eingerichtet; dieselben lassen sich also sehr bequem zu den verschiedensten geschäftlichen Vorkommnissen ver wenden und verdienen mit ihrer bewährten sorgfältigen Bearbeitung sowie soliden Ausstattung hiermit von neuem warm zur allgemeinen Benutzung empfohlen zu werden. — Auch von der „Versendungs und Continuations-Liste nach dem Alphabete der Länder" ist vor kurzem eine neue (achte) Auflage (Preis 17H Ngr.) erschienen, der wir im Interesse ihres fleißigen Hrn. Herausgebers ebenfalls wieder eine recht anerkennende Aufnahme von Seiten des Verlags handels wünschen. 27*
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