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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1853
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- Erscheinungsdatum
- 28.11.1853
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- Deutsch
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1964 seinem Geschäft war (jetzt deutscher Buchhändler in London) hin länglich überzeugende Beweise mittheilte. Bucker, die Gelehrte oft kaum dem Nomen noch konnten, obgleich in ihre Sphäre gehörig, konnte er noch Inhalt, Formot, Druckort u. s. w. so genau, daß er die Seite ongcbcn konnte, wo ein bestimmter Gegenstand zu finden war. Die auf die speziellste Kcnntniß des englischen Bücherschotzes sich gründende Vorliebe für englische Literatur, dieses wirklich biblio graphische Wissen, kann man nicht mit jener possionirten Liebhaberei vergleichen, wie man sie unter Anglomanic verstehen würde. Asher gehörte zu den wenigen Büchcrkennern, die eine Wissenschaft aus der Bibliographie machen. Besonders ausgezeichnet war er in der Kcnntniß und Topographie literarischer und antiquarischer Selten heiten und Manuskripte. Ec wußte den Ort und die Bibliothek und den Platz in der Bibliothek, wo ein Buch oder eine alte Hand schrift, die nur Einmal in der Welt cxistict, zu finden war, und kannte deren Geschichte. Mit dieser Vorliebe für Seltenheiten hing wohl auch seine schriftstellerische Thätigkcit zusammen, die begreif licherweise nur auf verhältnismäßig wenige Bände beschränkt blieb. Ec machte eines der seltsamsten Bücher der Welt zugänglich, nämlich das vielleicht erste Touristen-Wcrk, die Reise des Benjamin von Tudcla. Benjamin war ein spanischer Jude, der in den Jahren 1159 bis 1173 von Saragossa über Italien und Griechenland nach Palästina reiste und über Aegypten und Sicilicn zurückkehrte. Ec machte Handelsgeschäfte, um reisen zu können, und reiste, um die Verhältnisse der zerstreuten Juden kennen zu lernen. Alle seine Er fahrungen und Forschungen trug er in kurzen statistischen Notizen und Bemerkungen in dem neueren Hebräisch (ohne Angabe von Vo kalen) in ein Tagebuch zusammen, das, dann gedruckt, Jahrhun derte lang als ein Kuriosum voller Unwahrheiten und Ucbertrcibun- gen galt, im Ganzen aber unbekannt blieb. Asher gab sich nicht nur die Mühe, den Text zu vokalisiren und kritisch zu sichten, son dern auch sehr sorgfältig in's Englische zu übertragen (London, 2 Bde, 1841. Der zweite kritische Theil enthält Beiträge von Zunz und C. Ritter). Schon vorher hatte er durch seine bibliographische Ab handlung über die von Hulsius gesammelten Rcisewecke („A Lidlio- grspkical bissa^ on tke Oollection ok Vozwges soll lourists eckileck anck publiksteck b)' b. Nulsius anck dis suceessors krom 1598 to 1660" 4. Berlin, 1839.) den betreffenden Fachgelehrten seine reichen Kennt nisse und sein kritisches Talent bewiesen. Das Buch, damals blos in hundcrtundzwanzig Exemplaren gedruckt, ist längst vergriffen und nur noch unter den größten Seltenheiten bei einigen Antiquaren und in großen Bibliotheken zu finden. Sein letztes Werk gibt kriti- tische und antiquarische Kunde von alten deutschen Historikern, wie ich gehört. Ein Exemplar konnte ich nicht zu Gesicht bekommen- Es führt den Titel: „A Libliograpstioai ksssy on lsts Soriplores Ke rum kermavioarum" (4.1845.). — In buchhändlerischer Beziehung beschränken wir uns auf die Bemerkung, daß ec 1827 in Petersburg eine englische Buchhandlung etablirte, die in dem kurzen Zeiträume von zwei Jahren eines der blühendsten und ergiebigsten Geschäfte wurde. Auch ihn trieb der bekannte Ukas von 1830 aus dem rus sischen Reiche; doch wurde ihm sowohl, als dem literarischen Pu blikum Deutschlands, dieses Unglück ein Vortheil, indem er, wäh rend er einerseits der englischen Literatur in Deutschland einen Markt schuf, wie sie ihn bis dahin nicht im Auslande gehabt, andererseits das Scinige dazu beitrug, theils durch seine Stellung zum Briti schen Museum, theils durch seine geschäftliche Verbindung mit der großen deutschen und klassischen Buchhandlung von D. Nutt in London, dem bisher stets im Steigen begriffenen Bedürfnisse deutscher Literatur in England zu genügen- Bei seiner Vorliebe für England und der geschäftlichen Verbindung mit dem Britischen Mu seum und D. Nutt, erscheint cs natürlich, daß er seit 1829 jedes Jahr von drei Wochen bis drei Monate in London verlebte. Da 148 wir hier weder eine Biographie, noch einen Nekrolog beabsichtigen (wozu das beste Material in Berlin zu sammeln sein würde), so mögen diese wenigen Bemerkungen genügen. Sie werden wenigstens hin- reichen, zu beweisen, daß wir dem Manne, der sich um den geisti gen Verkehr und Austausch der beiden so innig verwandten, künst lich entfremdeten und jetzt sich wieder nähernden Hauptvölker Eu- ropa's so unleugbar bedeutende Verdienste erwarb, als Denkmal eine ihm gebührende Anerkennung sichern helfen möchten- Wenn große geistige Schöpfungen des Genius und der Wissenschaft zu den ersten Verdiensten und Ehren der Völker gehören, so darf man das Ver dienst derer, welche den Austausch dieser Schöpfungen zu ihrer Le bensaufgabe machen, gewiß auch nicht gering anschlagcn. Ideale und wissenschaftliche Schöpfungen gehören der ganzen Welt. Jeder, der dieselben in ihrer kosmischen Richtung unterstützt, erwirbt sich ein Verdienst, das man weit über die geschäftliche Sphäre aus dehnen muß, um es in seiner Wahrheit sehen und würdigen zu können."*) (Südd. Buchh. Ztg.) *> Das Londoner Atstenaeum vom 8. Oktober enthält einen ziemlich vollständigen Nekrolog mit der Ueberschrift: „»Ir. Ackolpstus Asker". Charakteristisch ist besonders folgender Passus: „Man brauchte dem ^Verstorbenen nur ein Vcrzcichniß der Bücher zu geben, die man sich aus irgend einem Winkel Europa's wünschte — von Griechenland bis nach Finnland, von Island bis nach Portugal — und man konnte sicher sein, daß er alle ihm zu Gebote stehenden, mannigfaltigen Mittel in Bewegung setzte, um diese Bücher in die Räume des öritisst lVIuseum zu schaffen. Dieses Institut darf sich jetzt rühmen, trotz seiner immer noch großen Lücken, in jeder europäischen Sprache eine bessere Büchersammlung zu besitzen, als irgendwo, außerhalb des Landes, wo diese Sprache zu Hause ist, gefunden werden kann, und diesen Ruhm hat es hauptsächlich den Bemühungen des Herrn Asher zu verdanken." D. R. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Französische Literatur. AlSkiuxiku Iiisroniovn tlUlvnasni,, ou Nistoire politique pour 1851, avec UN appenckice contenant Iss actes publics, traitcks, Notes ckiplo- inatiques, tastleaux statisticzues, etc. Heilige pur A. Poukjuier, koncke parO.I,. I>esur. Av. 1 tableau. In 8. Paris, D^oisnier-Despiaces. 18kr. Atinu.rini! ineckical et pstarmaceutique cks In Trance; par le ckocteur pelix Ilvubauck. 5. annee. 1853. In-12. Paris, ck. L. üaittiere. 4 kr. Luaivxno, ln., Nistoire cku pol^tsteisme grec. Partie. In-8. Paris, prarreä:. Li.x»c, 6n., Nes peintres ckss ketes galantes, IVateau. — Laueret. — 'Pater. — Lauester. In-16. Paris, Denouarck. 1 kr. Oi-xrivnr, A., Nu 8tereoscope et cke «es applications a la pstotogra- pkie; et ckerniers perkectionnements apportes au ckaguerreot)pe par 1,. 6olss. In-8. Paris, Derebours et Hecretan. 2 kr. 50 c. Dvei-nssis, ?., Les Loucaniers, lNontbars l'exterminatsur. 5 vols. In-8. Paris, cke patter. 18 kr. Ooaitinxv, A. cks, Nssai sur pinegalite ckss Laaes stumaines. 2 vols. In-8, Paris, Dickst /reres. * 4 Kvcx, p. cke, Les Ntuvistes, ou Paris ckans cs temps-Ia. 4 vols. I»-12. Paris, LAckot. 14 kr. Xvcn, N. cks, Les Lorettes vengess. 3 vols. In 8. Paris, cke potter. 13 kr. 50 c. lUxisunl-s-aonnr. biouvsau inanuel complet cke pk^sigue appliquee aux arts et inetiers et principalement a la conslruction ckss kourneaux, etc. ; par 31. 1. 1. V. 6uiIIouck. Ouvrag« orne cke 160 stgurss. k<ou- velle eckition, aanotee par >1. perrien. Avec 3 pl. Iu-18. Paris, Doret. 3 kr. 50 c. lVInmoan, 1., Nistoire cke Paris et cks «on inüuence en Nurope, ckepuis Iss tsmps les plus recules susgu'ä nos jours. livr. In-8. Paris, De-obr^ et Mag-ckeieine. I.'ouvra»e eomprenck 00 livr. Prix: 30 lr. 8xi.ownn, 8., Natrevue cke biapoläon I" et cks 6oetste, suivie cke Notes et commentaires. Avec I portr. cke l'auteur cks IVertker. 6r.-in-8. Lille, panaclcere. Lckition tiree ä 10 exemplaires paar la maison imperiale. — l,e meme ou- rraze, 2e eckition, ia-I2, plus un portrait. Prix: 2 tr.
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