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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1853
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1853
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- Deutsch
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1853.^ 1063 Nichtamtlicher Theil. Buchhändler-Prüfung in Erfurt. Am 21. Nov. fand in Erfurt die vierte Buchhändler-Prüfung statt,zu der sich der Buchhändler B. aus der sächs. Stadt G. gemel det, der ein hics. Geschäft übernehmen will, rcsp. dieses schon jetzt administrirt. Prüfungs-Commissarien waren von Seiten der Kö niglichen Regierung, Herr Rcgicr.-Assessor v. E. und von Seiten der Buchhändler, Herr Sort.-Buchhändlcr O- und Herr Verlags- Buchhändler B. Die schriftlichen Themata: Herr Reg.-Assessor v. E.: Welchen Anforderungen hat ein Buch händler im Prcuß. Staate 1) dem Publicum gegenüber, 2) den gegenwärtig bestehenden Polizei-Verordnungen zu entsprechen? Welche Conscquenzcn sind die gesetzlichen, bei Vernachlässi gung der vorstehend verzcichnctcn Anforderungen? Herr Verl.-Buchhändler B.: Kann der deutsche Buchhandel in seiner jetzigen Organisation ohne Commissionsplätze bestehen ? Welche Nachthcile würde das Gesetz über das Postwesen vom 5. Juni 1852, wenn cs in seiner Fassung buchstäblich auf die buchhändlecischen Versendungen und Verschreibungen ausgeübt werden sollte — dem Buchhandel und dem Pu- likum bereiten? Nachdem Examinand beide Aufgaben kurz, aber nicht erschöpfend schriftlich beantwortet, legte Herr Buchhändler O- demselben ein Formular eines Abschlusses mit den gegebenen Transport-Summen zum Selbstformuliren vor, und nach richtiger Lösung mußte der Examinand noch von einer gegebenen Summe den Rabattabzug von 10, 12V», ION, 20, 25, 30 und 40 pro Cent darunter setzen, welcher auch richtig stimmte. Dann zur mündlichen Prüfung übergehend, waren von Seiten des Herrn Vcrl.-Buchhändlers B. folgende Fragen gegeben: Welches Gesetz vereinigt uns heute hier? — Kann ein steuerpflichtiges Blatt, das in Breslau erscheint, via Leipzig bezogen werden? — Welchen Unterschied macht unsere Gesetzgebung von Zeitungen und Zeitschriften? — Wie verhält es sich mit den Editionen astronomischer Kalender, und was ist bei deren Vertrieb zu beobachten? — Welches ist das neueste Hülfsbuch der Literatur, wann ist es complct geworden, und was kostet cs? — Wie lange dauern die Lie ferungen der Volksbibliothek der Deutschen Classikcr von Cotta, nacb deren Prospect berechnet? — Was kosten sic zusammen? — Welche Supplemente sind dazu bis jetzt erschienen? — Wie verhält es sich mit der Haftpflicht? — Welches sind die bisjetzt bestehenden bessern Werke aus dem Fache der Chemie, der Medizin, dercvangcl. Theo logie, der preuß- Rechtswissenschaft und der Ma thematik? Wo sind sie erschienen und was kosten sie? Examinand genügte zum größten Theil. Herr Buchhändler O- legte dann nachstehende Fragen zur mündlichen Beantwortung vor: Welches sind die Haupterfocdernissc bei einem jungenMann, der sich dem Buchhandel widmen will — und worauf muß stets sein Augenmerk gerichtet sein? — Ist dies besonders unter den jetzigen jungen Buchhändlern der Fall? — Woraus kann man diesen Mißstand wohl am deutlichsten erkennen? — Wie soll daher der Buchhändler in seiner vollen Bedeutung sein? — Zu welcher Art von Geschäf ten wird der Buchhandel gerechnet? Ist derselbe in seiner Organisation mit kaufmännischen Geschäften zu vergleichen? — Welches sind die Eigenthümlichkciten, welche unfern ehrenwcrthcn Stand so alleinig dastehen lassen? — Was wird unter italienischer Buchhaltung verstanden, und ist dieselbe auch in unscrm Geschäft überhaupt anzuwcnden? — Was für hauptsächliche Gegenstände gehören zu der in- nern Einrichtung einer Buchhandlung? — Welches Werk der neuesten Zeit würden Sic einem der Buchhandlung be flissenen jungen Manne als Lecturc empfehlen ? Herr Regier.-Commissar: Wie weit geht die alte Geschichte zu rück? — Welche Erscheinungen sind in der neuern Ge schichte wichtig für den Buchhändler? — Welches ist das größte Reich, das jemals bestanden, und welches das in telligenteste? — Wie viel Einwohner hat wohl England in seinem Gcsammtreich? — Welche Länder bildeten das Reich Carls des Großen? — Wie groß ist der Durchmesser der Erde nach Meilcnzahl? — Wie viel ist die Einwohnerzahl von Preußen, wieviel von Europa, wieviel der ganzen Erde? —Welches sind die Hauptperioden in der Literaturgeschichte? — Welches sind die hervorragendsten Autoren der alten römi schen und griechischen Literatur? — Welche Werke hat Cicero hauptsächlich geschrieben? Was hat Cicero als Phi losoph geschrieben; was Cäsar? Wie ist das Verhält- niß des Wassers zu dem Festland der Erde? — Was wird unter einem Parallelogramm, was unter einer Linie verstan den? — Wie nennt man die beiden Thätigkeitcn, die auf die äußere Gestalt der Erdoberfläche eingewirkt? — Wie denkt man sich die Entstehung der Quellen und der Meeresströ mung? Nachdem der Herr Regier.-Cotnmiss. noch einige Fragen über das Nibelungenlied und die Minnesänger sowie aus der Chemie, über den Wärmeproceß, an den Candidat gethan, wurde derselbe „als bestanden" entlassen. Der verstorbene Buchhändler und Antiquar Ad. Aöhcr in Berlin. Der gewöhnliche Londoner Monats-Correspondcnt des „Maga zins für die Literatur des Auslandes" bringt in seinem Monats bericht für Octobcc 1853, folgende Würdigung der Verdienste unseres obengenannten verstorbenen Fachgcnossen, welche wir unseren Lesern nicht vorcnthalten zu dürfen glauben: „Der plötzliche, in Venedig erfolgte Tod des kcnntnißreichcn, englischen Buchhändlers in Deutschland, Herrn Adolph As her in Berlin, verpflichtet uns, auf sein Leben und seine Verdienste um die englische Literatur in Deutschland zurückzublickcn. Wenn man auch nicht sagen kann, er habe die englische Literatur in Deutschland introduzirt, so ist sein Verdienst doch nicht viel geringer; er hat sie dort zum Bedürfuiß der höheren Stände gemacht und den Geschmack dafür unter ihnen verbreitet, da er cs verstand, durch gute Wahl die Aufmerksamkeit in Deutschland auf die neuen, artistischen und lite rarischen Erscheinungen Englands hinzulenkcn und durch immer während neue Zufuhr aus dem Gebiete der geistigen Production dieselbe rege zu erhalten. Dieß war ihm nicht sowohl und haupt sächlich geschäftliche Angelegenheit, sondern als Anglomane fand er eine persönliche Genugthuung darin. Anglomanic mag nicht das rechte Wort sein, da er mit einer allgemeinen, umfangreichen, wissen schaftlichen, bibliographischen Kenntniß, worin Wenige ihm glcich- zustellen, ein ganz besonderes Studium der englischen Literatur und Bibliographie verband. Seine Kenntnisse in dieser Sphäre gränz- ten in Umfang und Genauigkeit zum Theil an's Fabelhafte, wovon mir unter Anderen ein ehemaliger Commis, der sieben Jahre in 282*
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