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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1883
- Sprache
- Deutsch
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Die Wartburg-Luthrr-Bibliothrk. Die Anregung zur Gründung einer Luther-Bibliothek auf der Wartburg gelegentlich der vierten Säcularfeier von Luther'S Geburt (s. Börsenblatt 1883 Nr. 114.) hat einen recht günstigen, wenn auch nicht erschöpfenden Erfolg gehabt. Sind anch weniger Autothpen von Luther's Schriften ein gegangen, — läßt die Vervollständigung der Bibel- und Katechismen-Sammlungen noch Manches zu wünschen übrig, so ist doch die Luther-Literatur der neueren Zeit ziem lich reich vertreten und bietet der Nachwelt dankbare Erinnerungs zeichen und Gedenkblätter an die Festseier des 10. u. 11. November 1883. Vor der Wartburgfeier des 10. November war cs mir möglich, 300 einzelne Piscen an den Ort ihrer Bestimmung zu befördern, ohne damit die Sammlung als abgeschlossen zu betrachten, da nach diesem weiter eingegangene ca. 50 Werke noch in meinen Händen befindlich sind, und die hiermit erneut ausgesprochene Bitte um fernere freundliche Spenden hoffentlich nicht ohne Erfolg bleiben wird. Nach wie vor zur Annahme und Beförderung weiterer Liebesgaben bereit, bin ich beauftragt, allen denen, welche sich an der Gründung der Luther-Bibliothek bis daher betheiligt, freundlich zu danken, und halte die fortgesetzte Bereicherung und Pflege derselben dem gesammten Buchhandel im Interesse der Sache bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Weimar. A. Kühn, Verlag. Die ersten Drucke von Lcssing'8 Nathan. II. Die Notiz in Nr. 275. d.Bl. ist zwar wahr und dankenswerth, aber nicht erschöpfend. Die Sachlage ist folgende: Es gibt vier verschiedene Ausgaben von Lessing's Nathan aus dem Jahre 1779. 1) Die echte Original-Ausgabe ohne Ort und Firma, — dieselbe, welche Goedeke verzeichnet hat, — mit 276 S. 2) Die 2. Ausgabe. Berlin, Voß L Sohn, — mit 240 S. Beide Ausgaben haben auf der letzten Seite die Schlußvignette: ein halbliegendes Schild, hinter dem eine geflügelte Schlange mit aufgesperrtem Rachen vorschießt, mit Arabesken. 3) Die 3. Ausgabe. Berlin, Voß L Sohn, — auch mit 240 S., aber mit anderer Schlußvignette: eine hohe Blumenvase, die ein Kind umfaßt hält, auf einer Console. 4) Die 4. Ausgabe, ohne Ort und Firma — mit 255 S-, am Ende ein Doppelstrich, in dessen Mitte eine Blume als Bund. Alle vier Ausgaben unterscheiden sich nicht bloß durch Papier und Schrift, sondern auch durch kleine Textverschiedenheiten. Ob Nr. 4. wirklich ein Nachdruck, ist zweifelhaft. Nicht bloß Goedeke, sondern auch C. Ehr. Redlich, dessen „Lessing-Bibliothek" (Berlin 1878) sonst mustergültig ist, kannten nur Nr. 1. und 2. Die Ver lagsbuchhandlung von Gustav Hempel in Berlin besitzt alle vier Ausgaben. Die letzten zwei (Nr. 3 und 4) sind die seltensten. Während seit 15 Jahren circa ein Dutzend von Nr. 1. und 2. durch nieine Hände gegangen sind, habe ich von Nr. 3. und 4. nur 2 Exemplare gesehen. Weit seltener als diese 4 Ausgaben des Nathan sind von den Lessingschriften die Original-Einzel-Ausgaben der Miß Sara Sampson, der Sinngedichte, der Kleinigkeiten, der drei Schreiben an das Publicum und dergl. Auch von Lessing's „Schrifften" (1753—55) gibt es verschiedene Drucke. Berlin, 1. December 1863. Or. Ed. Sabell. Die Weltliteratur der Elcktrirität und des Magnetismus von 1860—83 mit besonderer Berücksichtigung der Elcktro-Tcchnik, von Gustav Mah. Mit Sachregister von O. S alle. (Elektro- techn. Bibliothek. Bd. 20.) Wien, Hartleben. Das vorliegende Buch bietet ein neues, sehr dankenswerthes bibliographisches Hilfsmittel und füllt eine in den letzten Jahren häufig empfundene Lücke der buchhändlerischen Handbibliotheken in recht befriedigender Weise aus. Die schnellen Fortschritte, welche die Elektricitätslehre und deren praktische Verwerthung in jüngster Vergangenheit gemacht haben, ergaben die Noth- wendigkeit, die mächtig anschwellende Fachliteratur aus dem Allgemeinen herauszusondern. Dieser Fach-Katalog trägt die literarischen Erscheinungen über Elektricität und Magnetismus und deren praktische Anwendung, sei es im Interesse des Verkehrs, der Industrie, der Heilkunde oder anderer Gebiete menschlicher Wirksamkeit alphabetisch zusammen. Er beschränkt sich nicht auf die deutsche Literatur, bringt vielmehr, was sich besonders nütz lich erweisen wird, auch diejenige der Franzosen, Engländer und anderer auf dem gleichen Gebiete thätiger Völker ohne specielle Sonderung in einem fortlaufenden Alphabet, dessen Erforschung durch ein beigegebenes sehr zweckmäßig eingerichtetes Sachregister erleichtert wird. Wir glauben zuversichtlich, daß das praktische und sehr gelegen kommende Handbuch in Sortimcnterkreisen mit Freude begrüßt werden wird. Zur Wormser Luthcrfcicr. Mittwoch den 31. October übergab Herr Rittmeister Max Hehl zu Worms dem dortigen Paulus-Museum ein zweites geistiges Lutherdeukmal, wie Prof. Jul. Köstliu sich treffend aussprach; nämlich eine sogenannte Luther-Bibliothek, bestehend aus ca. 500 Nummern, meistens Luther-Autotypen, Briefe von Luther, Curiositäten und Seltenheiten aus der Reformations zeit, die sogenannte Wormser Bibel von 1529, das erste Witten berger Gesangbuch, 1524, Abbildung des Bapstthums von Lucas Cranach nach Luther, 1545, das Tauler'sche geystlich edel Büch lein, 1516, die 7 Bußpsalmen, 1517, die 95 Thesen, 1517, einen Ablaßbrief von 1481, die Reichsacht gegen Martin Luther, dat. Worms 1521, in sogenanntem Maueranschlag, Wohl das einzige existirende Exemplar, u. v. A. S. Königl. Hoheit Großherzog Ludwig von Hessen, der das Protectorat über das Paulus-Museum seiner Zeit übernommen, war bei der Uebergabe mit seinem hohen Gefolge zugegen und war von dem Reichthum dieser wundervollen Sammlung, welche in einem eigens hierzu vom Bildhauer Gedon in München herge richteten altdeutschen Bibliothekszimmer aufgestellt war, sichtlich er staunt und erfreut. Der edle Schenker, Herr Rittmeister Hehl hielt eine kurze warme Ansprache an S. Königl. Hoheit und die anwesenden Fest gäste, in welcher er besonders die Verdienste des Herrn Buchhänd lers Julius Stern um diese Sammlung hervorhob, welcher den ganzen reichen Schatz aus allen Winkeln und Gauen Deutschlands und des Auslandes zusammensuchte und sodann den prachtvoll aus gestatteten, bei Knorr L Hirth in München gedruckten Katalog ausarbeitete. Ein Festessen beschloß die Feier des Tages. Hieran reihten sich die Hans Herrig'schen Lutherfestspiele, welche sich eines enormen Beifalls zu erfreuen hatten. — r. Berichtigung: In Nr. 275, Artikel: Luther-Ausstellung in Ham burg, 2. Spalte am Schlüsse des 2. Absatzes wolle die Parenthese: (Rostock, Hinstorff) geändert werden in: (Frankfurt a/M., Schriften- Niederlage des Evangel. Vereins); ferner Spalte 3. Zeile 7: Bürk's in Burk's.
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