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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1883
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- Deutsch
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285, 10. December. Nichtamtlicher Theil. 5707 Weidmniiiilchc B»0,h. in Berlin. Ozmvrvnlk'8 Lisvo. Nit o. Oiosssr brsA. v. 1. ^nxitiis. 2. ilut!. xr. 8". * 1. 60 f Kaiscrurkundcn in Abbildungen. Hrsg, von H. v. Sybel n. Th. Sickel. 6. Lfg. Fol. Subscr.-Pr. * ^ 30. —; Einzelpr. ** 45. — kiissou, II., itslisobo I-snässbaaclo. 1. Lä. 1-nnci u. 1-suto. ^r. 8". * 8. — Scherer, W., Geschichte der deutschen Litteratur. 9. (Schluß-)Hst. gr. 8". * 1. - G. Wigand in Leipzig. Helm, C.» Backfischchcns Leiden u. Freuden. Eine Erzählg. s. junge Mäd chen. 23. Ausl. 8°. Geb.*3.- Komponisten-Tasel. Porträts deutscher Tonsetzer in Holzschn. Fol. **—. 50; in Etui * 1. -- H. Winkler in Wien. Engelbert, I., neuestes u. vollständigstes Wunschbuch f. Jung n. Alt. gr. 8°. 1. —; geb. 1. 60 I. O. Weigel in Leipzig. älbnin äsr Ruinen Loins in 42 Xusiobton u. RILnsn. Nit Liutoitg. u. loxtorblär^. v. R.Robor. 4". In Nsppo * 30. — H. Zimmermann in Waldshut. Stern, I-, Giebt es Gespenster? Ein Beitrag zur Bekämpfg. d. Aber glaubens. 8". —. 20 Nichtamtlicher Theil. Lüaäduolt äor Oosolltobio äor 6uo1ickr>ioLsrstiiii8l von Osrt 0. I-orob. 2rvoitor loil. Wisäsrorwaobon nnct asno Llüts ckor Xunst. 1751—1882. Zr. 80. (XIV, 493 8.) I-oipriA, Wovor, krois 8 ^; gob. in Hs.IIitig.nx 10 ^ August Wilhelm Schlegel hat einmal in einer seiner Vorlesungen allen Ernstes die Behauptung aufgestellt, daß für die Entwickelung der Wissenschaften und den Fortschritt der Mensch heit kaum ein größeres Unglück hätte eintreten können, als die Erfindung der Buchdruckerkunst! Mit dem größten Aufwand von Gelehrsamkeit und mit Gründen, welche vielfach an diejenigen Schopenhauer's erinnern, mit denen dieser beweist, daß das Aufkommen und Blühen der einzelnen Nationalliteraturen ein Unglück für die Wissenschaft gewesen sei, wird diese These durch geführt, und da es nicht leicht etwas noch so Abgeschmacktes gibt, das ein gescheidter und redegewandter Mensch nicht plausibel machen könnte, wenn er nur ernstlich will, so greift man bei der Lectüre dieser ernsthaften Auseinandersetzungen sich schließlich wirklich an den Kopf voll Verwunderung darüber, daß man bisher die böse Buchdruckerkunst für eine der größten Segnungen hat halten können, welche je der Menschheit bescheert worden sind. Für Anhänger dieser Schlegel'schen Ansicht ist natürlich das vorliegende Buch nicht geschrieben. Weniger übergelehrte Leute aber werden mit herzlicher Freude die Vollendung eines Werkes begrüßen, bei dem die viel mißbrauchte Phrase von dem „tief gefühlten Bedürfniß" einmal ausnahmsweise keine Phrase ist. Der vorliegende Band, der fast noch einmal so stark als der erste ist, schließt sich in jeder Beziehung würdig an seinen Vor gänger an, und das vollständige Werk ist eine Festgabe für jeden Jünger Gutenberg's — und das sind wir doch alle — wie sie schöner nicht gedacht werden kann. Hinter dem Ziel, das sich der Verfasser beim Beginn seiner Arbeit gesteckt hatte: „mit dem enormen aufgespeicherten Material aufzuräumen, das Nutzlose zu beseitigen und in das zurückbleibende Werthvolle einigermaßen Ordnung und Uebersichtlichkeit zu bringen" ist er nicht nur, wie er in gar zu großer Bescheidenheit meint, „nicht gar zu weit zurückgeblieben", sondern Jeder, der sein Werk mit Aufmerksam keit gelesen hat, muß ihm zu der vollständigen Erreichung des selben Glück wünschen. Da die Darstellung im vorliegenden Bande sich hauptsäch lich mit der neueren und neuesten Zeit beschäftigt und da bei dem großartigen Aufschwünge, den die typographischen Gewerbe seit einem Menschenalter genommen haben, das Material sich immer massenhafter zudrängte, so ist es natürlich, daß noch mehr als seiner Zeit beim ersten Bande auf eine auch nur einiger- *) Erster Band s. Börsenblatt 1882, Nr. 175. maßen eingehende Besprechung der Einzelheiten hier verzichtet werden muß. Es ist nicht möglich, besonders Interessantes aus zuwählen, sondern auch bei diesem Bande kann nur im Allge meinen angedeutet werden, wie der Verfasser seinen Stoff ver theilt und gliedert. An die Spitze ist ein einleitendes Kapitel über „das Licht und die Chemie als Förderer der Typographie" gestellt. Es wird näher ausgeführt, wie mit der Erfindung und allge meinen Verbreitung der Maschinen, mit der Einführung der Sonne als Mitarbeiterin in unseren Hilfstechniken, mit der Be nutzung der Photographie zu den verschiedenen Lichtdruckverfahren ein Umschwung eingetreten ist, der auch für die geschichtliche Dar stellung maßgebend sein mußte. „Heutzutage, wo die Buchdruckerei hauptsächlich, wenn auch im besten Sinne, eine auf Großbetrieb angelegte Fabrik gewor den, ist die Maschine und das Fabrikat in den Vordergrund ge treten. Der Besitzer einer vortrefflichen Buchdruckerei ist jetzt nicht immer ein vortrefflicher Buchdrucker, dessen Name in der Geschichte fortleben wird, sondern oft nur ein gut rechnender Kaufmann, der im Stande war, das beste Material anzuschaffen, und klug genug, um durch einm tüchtigen Dirigenten und tüch tige Arbeiter das zu ersetzen, was ihm selbst fehlt. Das Indi viduum tritt somit gegen die Gcsammtsumme der Tüchtigkeit und des Unternehmungsgeistes eines ganzen Volkes und — das müssen wir allerdings hinzusetzen — gegen die Summ« von dessen Kapital zurück." Mit Hinweis nun darauf, daß auch die Eigenthümlichkeiten der Völker selbst sich durch den gewaltig gesteigerten internatio nalen Verkehr immer mehr abschleifen, und dieser Verkehr selbst derartige Dimensionen angenommen hat, daß es schwer ist, bei vielen neuen Erfindungen, wenn sie „in der Luft liegen" festzu stellen, wem oder welchem Lande sie ursprünglich angehören, setzt der Verfasser auseinander, daß es immer schwerer werde, eine streng gesonderte Behandlung der typographischen Geschichte jedes einzelnen Volkes, jeder Stadt, jeder Firma beizubehalten, daß man im Gegentheil genöthigt sei, auch auf unserem Gebiete die Theorie der „großen Agglomerationen" anzunehmen und dem gemäß den ganzen Stoff in größeren Gruppen zu behandeln. „Von solchen bildeten sich im Laufe der Zeit drei: die anglo-amerikanische, die romanische und die germanische. Nicht immer war die nationale und sprachliche Verwandtschaft der Völker für die Gruppirung allein maßgebend; öfters wirkten auch politische, merkantile und technische Verhältnisse sehr stark mit. So sehen wir, wie der germanischen nahe verwandte Länder, wie die Niederlande, mehr der romanischen Gruppe in der Topo graphie sich zuneigen, während die dem Germanenthum nichts weniger als freundlich gesinnten slavischen und magyarischen 794-
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